Österreichische Legenden in Schräglage – in memoriam

Von Helmut Ohner
Herbert Thumpser arbeitet seit Jahren die Geschichte des österreichischen Motorradsports auf. Jetzt erschien der dritte Band von «Österreichische Legenden in Schräglage», der an verstorbene Fahrer erinnert.

Geschwindigkeit, Ausdauer und Beharrlichkeit sind im Rennsport wichtige Voraussetzungen, um Siege und Titel einzuheimsen. Diese Tugenden hat sich Herbert Thumpser nicht nur als Bundesrat oder Abgeordneter im Niederösterreichischen Landtag, sondern auch als Verfasser zahlreicher Bücher angeeignet. Im Jahrestakt liefert er, der während des Schreibens zur Erkenntnis gelangte, dass das Thema Rennsport Suchtpotential hat, zeitgerecht für das Weihnachtsfest Lesestoff, um die Zeit bis zum Start der neuen Rennsaison zu überbrücken.

Vor wenigen Jahren hat sich Thumpser der Aufgabe gestellt, die Geschichte des Motorrad-Rennsports in Österreich aufzuarbeiten. Mit den bisher erschienenen zwei Bänden «Österreichische Legenden in Schräglage», in denen die Portraits unzähliger heimischer Zweirad- und Dreiradsportler nachgezeichnet werden, den Biografien von Christian Zwedorn und Wolfgang Stropek sowie der Abhandlung des Honda-Cups hat der Bürgermeister der Rupert-Hollaus-Geburtsstadt Traisen Standardwerke geschaffen, die regen Zuspruch unter den Fans gefunden haben.

In den letzten Monaten hat sich Thumpser Gasgriffakrobaten vorgenommen, die für ihr Hobby – nur den Allerwenigsten war es vorbehalten, mit dem Sport ihren Lebensunterhalt zu finanzieren – den höchsten Preis bezahlen mussten oder in der Zwischenzeit bereits verstorben sind. Mit der Unterstützung von Familienangehörigen, ehemaligen Mechanikern und zahlreicher Wegbegleiter der Sportler, die er in mühevoller Recherchearbeit im ganzen Land aufgestöbert hat, präsentiert er dem geneigten Leser viel Wissenswertes dieser Protagonisten.

Auf den 164 Seiten wird ebenso auf den überraschenden Rückzug von Adalbert Schneider nach einem enttäuschenden Jahr im Suzuki-Werksteam eingegangen wie auf die kurze, aber überaus erfolgreiche Karriere von Günter Strasser oder den tragischen Todessturz von Johann Winkler, der ausgerechnet an seinem 29. Geburtstag den Verletzungen erlegen war, die er sich bei einem Trainingssturz auf dem Österreichring zugezogen hatte. Winkler wurde posthum zum zweiten Mal österreichischer Superbike-Meister.

Insgesamt 32 Biografien verstorbener Motorradrennfahrer, die in ihrer Laufbahn einen Meistertitel erreichen konnten, fanden Eingang in dieses lesenswerte Buch. Der Leser findet ebenso Namen von Piloten wie Werner Bergold, Reinhold Gutzelnig, Hans Hummel, Johann Lindner, Alois Maxwald, Eduard Stöllinger oder Max Wiener, bei deren Nennung noch heute so manche Begebenheit in Erinnerung rufen werden, aber auch den längst vergessene Zweiradhelden wie Günther Amcha, Leonhard Fassl, Ernst Kussin, Josef Schopf oder Helmut Volzwinkler.

In drei Spezialkapiteln wird im reich bebilderten Buch, das zum Preis von €29,90 (zzgl. Versandkosten) unter www.thucom.at bestellt werden kann, nicht nur des Sieges von Rupert Hollaus im Viertelliter-Rennen beim Großen Preis der Schweiz 1954 gedacht, sondern auch an Motorradprofessor Dr. Helmut Krakowizer, der nicht nur als Rennfahrer, sondern auch als Buchautor, Illustrator und Sammler seine Spuren hinterlassen hat, und an Manfred «Jimmy» Riegler, DER Stimme der österreichischen Motorsportszene, erinnert.

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