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Legende Elvis Presley – Sänger, Schauspieler, Racer

Von Mathias Brunner
Das neue Buch über Elvis Presley aus der Reihe Motorlegenden

Das neue Buch über Elvis Presley aus der Reihe Motorlegenden

Derzeit läuft, mit grossem Erfolg, der Film «Elvis» im Kino. In der Reihe Motorlegenden zeigt ein neues Buch, welcher Auto-Narr der unvergessene Entertainer gewesen ist. Auch mit Ausflügen auf die Rennstrecken.

Am 16. August 2022 strömten die Fans wieder nach Memphis: Seit diesem Tag 1977 erweisen sie beim Anwesen Graceland «The King» die Ehre, dem unvergessenen Elvis Aaron Presley. Eine Milliarde Tonträger mit der Musik von Elvis wurden verkauft, das bleibt in der Musikbranche unerreicht.

Wie ungebrochen die Legende ist, zeigt auch der Erfolg von «Elvis», einem derzeitigen Publikumsmagneten in den Kinos. Zentrales Thema des Films ist das spannungsgeladene Verhältnis zwischen Elvis und seinem umstrittenen Manager Tom Parker (im Kinofilm gespielt von Tom Hanks). Der Manager verstand es ohne Zweifel, dass Elvis Presley berühmt und steinreich wurde. Aber er würgte viele Versuche des Musikers ab, als Schauspieler ernst genommen zu werden.

Das bringt uns elegant zum jüngsten Buch von Siegfried Tesche, der hier einmal mehr seine Leidenschaft für Film und Motoren vereint. Nach Büchern über James Dean und über die Fahrzeuge in vielen James Bond-Filmen erzählt der Autor viel Verblüffendes über die grenzenlose Leidenschaft von Presley für zwei und vier Räder – angefangen beim ersten Fahrrad des jungen Elvis, das er zeitlebens behalten hat.

Presley war ein Auto-Narr durch und durch. Aus einfachsten Verhältnissen kommend, wurde ihm früh auf dem Weg mitgegeben, mit Anderen zu teilen. Als Elvis Presley sich als Musiker durchgesetzt hatte und es an Geld nicht mehr mangelte, erwies er sich als überaus spendabler, wenn nicht gar verschwenderischer Arbeitgeber und Freund.

Es heisst, Presley habe an die 400 Fahrzeuge besessen, wie viele er verschenkt hat, ist kaum mehr nachzuvollziehen. Es passierte schon mal, dass er einen ganzen Show-Room leerkaufte – vorzugsweise Modelle von Cadillac – und die Fahrzeuge dann als Geschenke verteilte, an wer immer gerade in seiner Gunst stand.

Einmal verharrte die Passantin Mennie Person vor einem Schaufenster, von einem Auto träumend. Elvis machte den Traum wahr: Er bat die Frau in den Laden und sagte ihr, sie solle sich ein Modell aussuchen.

Namhafte Schauspieler und Wegbegleiter von Presley erkannten, dass der junge Mann Talent hatte, weit über die Musik hinaus. Schauspiel-Lehrerin Charlotte Clary hielt ihn dafür geboren, vor der Kamera zu stehen. Presley sah sich Filme mit Stars wie Marlon Brando oder James Dean immer und immer wieder an und konnte ganze Dialogpassagen auswendig.

Aber Manager Parker war nur an Dutzendware interessiert, die meist nach dem gleichen Muster produziert und verramscht wurde – Elvis umgeben von möglichst vielen schönen Frauen, sechs bis zehn Lieder singend, die Handlung vernachlässigbar, programmiert war höchstens die eine oder andere handfeste Prügelei und ein extrem hoher Schmachtfaktor der Frauen.

Drei Mal spielte der Mann aus Tupelo (Mississippi) sogar einen Rennfahrer, in den Filmen «Viva Las Vegas», «Spinout» und «Speedway». Im letzten dieser Filme, an der Seite von Nancy Sinatra, war er NASCAR-Fahrer Steve Grayson. Bei den echten Rennszenen vom Charlotte Motor Speedway sass StockCar-Star Dave Pearson am Lenkrad, wie so oft in einem Wagen von Cotton Owens. Elvis war aus Versicherungsgründen nur im von unsichtbaren Händen bewegten Auto zu sehen, mit einer Leinwand im Hintergrund, tapfer am Lenkrad sägend.

Wie Angie Marchese weiss, Leiterin des Museums «Elvis Presley Motors» in Memphis, war der Musiker durchaus auf der Rennstrecke anzutreffen – wenn die Filmkameras abgestellt waren.

Während die Musikkarriere von Elvis durch die Decke ging, konnte er sich gegen Parker nie durchsetzen, was seine Ambitionen als Schauspieler angingen.

Das hervorragend bebilderte Werk streift leichtfüssig durch die Karriere eines sensiblen Menschen, der seine bescheidenen Wurzeln nie vergessen hat, grossherzig und freigiebig, zuvorkommend, höflich, neugierig, das Leben in vollen Zügen geniessend. Presley war in vielerlei Beziehung «Lucky», wie seine Rennfahrerfigur in «Viva Las Vegas» hiess, aber er war letztlich auch ein Gefangener seines eigenen Erfolgs.

Über Elvis Presley sind mehr als 1000 Bücher verfasst worden. Siegfried Tesche schenkt uns mit dem Blickwinkel Autos und Motorräder eine frische Perspektive, die verfestigt, wie vielseitig dieser Künstler war.

Autor Tesche geht fachkundig auf die zahlreichen Autos und Motorräder ein, die Elvis in den Filmen bewegt hat. Da stimmt jedes Detail. Parallel dazu lernen wir eine Menge über die vielen Autos und Bikes seiner Privatsammlung oder über eine scheinbar grenzenlos Grosszügigkeit. Siegfried Tesche gelingt das Kunststück, ein Buch für Motorfreunde ebenso interessant zu machen wie für Menschen, die sich für Musik und Film begeistern.

Zurück bleibt eine gewisse Melancholie, nicht nur weil Elvis Presley lediglich 42 Jahre alt geworden ist; sondern auch, weil aus den Zeilen hervorgeht, dass so viel mehr aus diesem Mann hätte werden können.

Das Wichtigste in Kürze

Siegfried Tesche: Motorlegenden – Elvis Presley
Aus dem Motorbuch-Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-613-04437-1
Format 17 x 22,5 cm
240 Seiten
150 Abbildungen
Für 29,90 Euro im Fachhandel oder direkt beim Motorbuch-Verlag

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