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BMW M1000R: Die nackte Gewalt

Von Rolf Lüthi
Das Ende der selbst auferlegten Zurückhaltung: Mit der M1000R bringt BMW die volle Leistung des 1000er Superbikes S1000RR in einem Naked Bike

Mit der M1000R folgt nach der M1000RR das zweite M Modell. Auf Basis der aktuellen S1000R und S1000RR wurde die M1000R – kurz MR – konsequent auf die Anforderungen eines supersportlichen Roadsters getrimmt.

Ende 2018 führte BMW Motorrad die Angebotsstrategie der M Automobile bei den Motorrädern ein und bietet seitdem M Sonderausstattungen und M Performance Parts an. M steht weltweit als Synonym für Erfolge im Rennsport sowie für die Faszination von Hochleistungsmodellen von BMW und richtet sich an Kunden mit besonders hohen Ansprüchen an Performance, Exklusivität und Individualität. Mit der M1000RR bot BMW auf 2021 das erste Motorrad mit dem supersportlichen M-Label an.

Auf 2023 wurde diese M1000RR überarbeitet, gleichzeitig wird dem auf den Rennstreckenbetrieb optimierten Superbike ein Naked Bike zur Seite gestellt, die M1000R.

Mit der M1000R gibt BMW die bislang selbst auferlegte Zurückhaltung auf. Bislang drosselte man den im Prinzip baugleichen Motor der S1000R für den Antrieb des Roadsters auf 165 PS bei 11.000/min. Mit der M1000R übernimmt BMW die Modellstrategie von Ducati (Streetfighter V4) und Aprilia (Tuono V4): Man nehme das leistungsstärkste Superbike des Modellprogramms, schraube einen höheren Lenker dran und stutze die Verkleidung soweit zurück, dass man das Motorrad als Roadster oder eben Naked Bike bezeichnen kann.

In der neuen M R kommt ein modifizierter wassergekühlter Vierzylinder-Reihenmotor auf Basis des Triebwerks der S1000RR zum Einsatz. Seine Spitzenleistung beträgt 210 PS bei 13.750/min und damit 45 PS mehr als in der S1000R. Das maximale Drehmoment von 113 Nm wird bei 11.000/ min erreicht (S1000R: 114 Nm bei 9.250/min). Für gesteigerte Zugkraft am Hinterrad in allen Gängen sorgt zudem eine kürzere Sekundärübersetzung durch den Einsatz eines Kettenrades mit nun 47 Zähnen (S1000 R: 45 Zähne). Außerdem sind die Getriebeübersetzungen des 4., 5. und 6. Ganges kürzer gewählt, was ebenfalls der Zugkraft am Hinterrad zugutekommt.

Mit dem Ziel schnellerer Rundenzeiten auf der Rennstrecke und bestmöglicher Fahrstabilität bei hohem Tempo erhielt die neue M1000R Winglets im Bereich der vorderen Seitenverkleidungen. Die aerodynamischen Abtriebskäfte bewirken für eine Erhöhung der Vorderradlast um 11 kg bei 220 km/h. Der erhöhte aerodynamische Widerstand soll mit dem im M Competition Paket enthaltenen Windabweiser vor der Instrumentenkombination kompensiert werden.

Das Fahrwerk der M1000R ist mit dem der S1000R soweit identisch, nur die einstellbare Federvorspannung an der Gabel und den einstellbaren Lenkungsdämpfer hat nur das M-Modell. Der Lenker der M ist breiter und mit einem gelastertem „BMW M 1000 R“-Schriftzug verziert. Ebenfalls neu an der M1000R sind die aus Aluminium geschmiedeten Lenkerendspiegel. Anpassungen erfuhren auch die Gabelfüße, die jetzt für die Aufnahme der M Bremssättel ausgelegt sind.

Nach der M1000RR ist die M1000R das zweite BMW Motorrad mit einer M Bremse. Sie wurde direkt aus den Erfahrungen mit den Rennbremsen der BMW Motorrad Werksrennmaschinen in der Superbike-Weltmeisterschaft weiterentwickelt. Äußerlich kennzeichnet die M Bremssättel eine Beschichtung in blauem Eloxal in Verbindung mit dem berühmten M Logo.

Zusammen mit zwei 320 mm-Bremsscheiben von 5 mm Dicke und schwarz eloxierten Bremsscheibenträgern aus Aluminium markiert die mit einer neuen Radial-Handbremspumpe ausgerüstete Bremsanlage derzeit die Spitze der Bremsenentwicklung im Bereich der straßenzugelassenen Anlagen. Serienmäßig ist die M1000R mit leichten Aluminium-Schmiederädern ausgerüstet. Als Bestandteil des M Competition Pakets sind Karbonräder verfügbar.

Insbesondere Rennstreckenfahrer erfreut die neue Funktion Brake Slide Assist. Sie ermöglicht Anbremsdrifts mit konstantem Slide in Kurven hinein.

Die Instrumentenkombination der neuen M1000R entspricht der Ausführung der M1000RR und bietet ebenfalls die M Aufstartanimation. Neu ist die erweiterte Darstellung des roten Drehzahlbereichs. Im Rahmen der Sonderausstattung kann mittels eines Freischaltcodes über die OBD-Schnittstelle der Instrumentenkombination umfassendes Datenmaterial für die Verwendung des M GPS Laptrigger und des M GPS Datalogger (Original BMW Motorrad Zubehör) bereitgestellt werden.

Wem die M1000R im Serientrimm noch nicht genügt, erhält mit dem M Competition Paket eine faszinierende Mischung aus edlen Bauteilen für den Renntechnik-Gourmet und den Ästheten zugleich. Das M Competition Paket umfasst neben der Farbgebung in Schwarz Karbonräder, weitere Karbonteile wie Hinterradabdeckung und Kettenschutz, Vorderradabdeckung, Tankblenden, Airboxcover, Windabweiser, Ritzelabdeckung, das M Soziuspaket mit Soziusabdeckung und eine gefräste, einstellbare Fussrastenanlage.

Die M1000R ist in Schwarz und Weiss erhältlich ab 22.600 Euro, die Aufrüstung mit dem Comopetition-Paket ergibt einen Preis von 28.100 Euro. Damit bewegt die sie BMW M1000R in Sachen Leistung, Gewicht und Preis im Bereich der Ducati Streetfighter V4S oder der Aprilia Tuono V4 Factory 1100.

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