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Erwischt: KTM entwickelt Zweizylinder-Supersportler

Von Bernhard M. Höhne
Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, aber Prototypen beweisen, dass KTM ein Supersport-Motorrad mit Strassenzulassung entwickelt. Als Antrieb ein Zweizyliner-Reihenmotor mit nahezu 1000 Kubik.

Schon kurz nachdem KTM im Jahr 2015 die Produktion des damaligen Supersport-Flaggschiff RC8 einstellte, wurden bei Kunden Wünsche nach einer Nachfolgerin laut. Dennoch wird es noch dauern, bis eben diese Wünsche von den Mattighofenern auch erhört werden.

Zwar wurde bereits 2021 der Zuspruch nach solch einem Modell getestet, in dem gemeinsam mit Krämer Motorsport die RC8 C aufgelegt wurde, einem Track Bike ohne Straßenzulassung. Doch obwohl die Resonanz beeindruckend war (die erste Auflage war binnen Minuten ausverkauft, sodass 2022 eine zweite Auflage zum Verkauf kam), wird es wohl noch etwa anderthalb Jahre dauern, bis wieder ein tatsächlich straßentaugliches Sportbike aus Mattighofen kommen wird.

Als Basis wird dafür die weiterentwickelte 890 Duke dienen, deren LC8c-Reihentwin dann auf ca. 950 ccm Hubraum angewachsen sein wird und die dann entweder als 950 oder 990 Duke die Nachfolge der aktuellen Mittelklasse-Naked angetreten haben wird.

Auf dieser aufbauend wird, voraussichtlich im Frühjahr 2025, ein Mittelklasse-Sportbike vorgestellt, dass der Nomenklatur der Mattighofener entsprechend RC950 oder RC990 heißen dürfte. Die Zeit für ein solches Modell scheint günstig zu sein: KTM ist in der imageträchtigen MotoGP langsam auf dem aufsteigenden Ast und das Mittelklasse-Sportsegment ist dank Aprilia RS660, Ducati Panigale V2 am oberen Ende und Yamaha R7 am unteren wieder stärker in den Mittelpunkt der Wahrnehmung gerückt.

Vor allem die beiden Italienerinnen bilden auch die Referenz für die Zweizylinder-RC, zumindest deuten darauf Sichtungen von Erprobungsfahrten in den letzten Monaten hin. Fotos des aktuellen Stands von Prototypen-Maschinen zeigen, dass sich das Design dabei immer mehr einem möglichen Serienstand annähert. So trägt die Front zwar noch eine gefakte Lampeneinheit, doch das Styling an sich zeigt unverkennbare Anleihen an RC8 und RC8 C, und auch das MotoGP-Bike RC16 glaubt man an einigen Details zu erkennen.

Unnötig zu erwähnen, dass auch die RC990 dem aktuellen Trend folgen und an der Front abtriebsfördernde Winglets zur Schau tragen wird. Auch am Heck scheint bereits das fertige Design erkennbar zu sein: Eine Hybridlösung aus Aluguss und Kunststoff scheint hier vor allem dem Ziel Leichtbau Rechnung zu tragen und ist optisch sehr bullig ausgearbeitet.

Unter der Verkleidung steckt in erster Linie ein überarbeiteter Rahmen aus der 890 Duke R, in welchem eine stark überarbeitete Variante des LC8c genannten Reihentwin verbaut ist. Die Grundkonstruktion des Triebwerks ist für künftige Einsätze so tiefgreifend überarbeitet, dass der Motor äußerlich mit der aktuellen Ausbaustufe kaum noch etwas gemein haben wird. Der Motorblock selbst wird überarbeitet, um mehr Spielraum für künftige Weiterentwicklungen zu haben, zudem wird in den Ölkreislauf ein Ölspritzrohr integriert, das von unten Oel an beide Kolbenböden spritzt. Dies soll zum einen die thermischen Belastungen des Motors bei hohen Drehzahlen senken und gleichzeitig die Produktion erleichtern.

Der Hubraum wird zudem auf voraussichtlich zunächst 951ccm anwachsen, die Leistung wohl auf über 140 PS. Das Fahrwerk teilt sich die RC ebenso weitestgehend mit der künftigen 990 Duke, was beispielsweise eine bananenförmig geformte Schwinge mit sich bringt, um den Abgassammler darunter unterzubringen. Der Lenkkopfwinkel wird jedoch wohl etwas flacher ausgelegt, zudem wird der Nachlauf etwas größer ausfallen als bei der Duke.

Einzig die Bremsen sind auf den von uns abgelichteten Prototypen noch nicht klar erkennbar, sondern noch abgeklebt. Dies legt nahe, dass in diesem Bereich noch weitere Neuerungen zu erwarten sind. Frühere Prototypen waren mit Brembo Stylemas ausgerüstet, dem Spitzenbrodukt von Brembo.

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