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Riss: «Beim ersten Mal war’s schöner!»

Von Rudi Hagen
Weltmeister Riss vor Kylmäkorpi und Pijper

Weltmeister Riss vor Kylmäkorpi und Pijper

Gerd Riss wurde in Morizes am letzten Samstag zum achten Mal Weltmeister. Und das, obwohl der letzte Grand Prix erst am kommenden Samstag in Vechta ist.

Du hast in Morizes deinen achten Einzel-Weltmeistertitel geholt. Wie fühlt man sich da?
 
Die Freude ist schon da. Das ist doch schon was, achtmal Langbahn-Weltmeister zu sein, oder? Aber ehrlich gesagt, beim ersten Mal war’s schöner! Ich bin die ganze Saison über gut gefahren, aber die Fans erwarten dann auch viel von einem. Da ist dann doch ein gewisser Druck zu spüren.

Wo und wie habt ihr den neuerlichen Titelgewinn gefeiert?
 
Eigentlich gar nicht. Doch, nachdem das offizielle Gedöns vorbei war, hab’ ich zwei Bier getrunken, eine Flasche Sekt haben wir, meine Frau, die Jungs und mein Mechaniker auch noch aufgemacht. Das war so gegen halb zwei Uhr nachts. Um drei Uhr morgens haben wir uns dann auf die Heimfahrt gemacht, und am Sonntag waren wir gegen 17 Uhr wieder zuhause in Bad Wurzach.

Dann habt ihr wohl mal ein paar Tage ausgespannt, oder?
 
Nö. Anderntags bin ich um 6 Uhr aufgestanden, und um 7 Uhr habe ich mit der Arbeit angefangen. Wir haben einen Familienbetrieb, eine Zimmerei. Das sind drei Beschäftigte mit mir. Einer kam letzte Woche mit Blinddarmentzündung ins Krankenhaus, da musste ich vor dem WM-Finale Donnerstag noch bis 17.30 Uhr arbeiten, sonst hätten wir den Auftrag nicht geschafft. Dann sind wir über Nacht nach Frankreich gefahren, Freitagmittag waren wir in Morizes, denn da war Training angesagt.

Was können die Fans in Vechta am Wochenende von dir erwarten?
 
Ich versuche mein Bestes zu geben. Natürlich werde ich nicht das letzte Risiko eingehen, denn ich habe den WM-Titel ja schon in der Tasche. Ich habe aber die ganze Saison über gezeigt, was ich kann. Das war schon eine ganze Menge.

Worauf führst du deine Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz in dieser Saison zurück?
 
Ich habe mich, so glaube ich, über den Winter sehr gut auf die Saison vorbereitet. Ich habe körperlich viel mehr gemacht als sonst. Ich bin viel gelaufen, immer raus in den Wald, der direkt vor meiner Haustür liegt. Dreimal die Woche je fünf Kilometer. Man glaubt es kaum, aber ich habe dadurch zirka 15 Kilo gegenüber dem Vorjahr an Gewicht verloren. Das hat vor allem auf den langen Bahnen, wie zum Beispiel Marienbad, sehr viel gebracht. So leichte Dachse wie Sirg Schützbach oder Daniel Bacher haben dort immer sehr gut ausgesehen. Jetzt hatte ich dort auch Vorteile.

Wen schätzt du von der Konkurrenz für die Zukunft am stärksten ein? Wer könnte dir am ehesten gefährlich werden?
 
Na, da sind doch einige. Richard Speiser ist so einer. Aber er ist momentan noch ein bisschen wild. Fabriek, Pijper, Phillips, das sind auch einige. Enttäuscht war ich ein bisschen von Joonas Kylmäkorpi, den hatte ich stärker eingeschätzt. Aber er hat mir von einer Schulterverletzung berichtet, und dass er einige Kilos zuviel drauf hätte.

Welche Ziele hast du für die Zukunft?
 
Solange ich Spass am Fahren habe, mache ich auf jeden Fall weiter. In meinem Alter ist mittlerweile jeder Sieg ein Erfolg. Auf jeden Fall möchte ich unfallfrei bleiben. Es tut mir auch gut, dass ich nicht mehr so viele Rennen fahre. Mehr als 15 sind es in dieser Saison wohl nicht. Das war früher anders. Ausserdem verbinden wir jetzt, wenn es geht, das Angenehme mit dem Nützlichen. Bei den Rennen in Norwegen und Finnland haben wir jeweils noch ein oder zwei Tage Urlaub mit drangehängt.

Wie steht es mit der Vorbereitung auf Vechta?
 
Nach der Arbeit bin ich jeden Abend in der Werkstatt und bereite meine Motorräder vor. Donnerstagabend ist Abfahrt, am Freitag sind wir pünktlich zum Training in Vechta.

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