Für Speiser geht es um Platz 7
Richard Speiser (13) beim GP in Morizes
Der 22-jährige Motorsportler haderte etwas mit dem Schicksal: «Ein paar WM-Punkte mehr wären drin gewesen.» Nach dem WM-Finale am Samstag startet Speiser am kommenden Sonntag im oberschwäbischen Wolfegg.
WM-Platz 7 ist es, den derzeit neben [*Person Richard Speiser*] noch mehr Fahrer der aktuellen Langbahn-Weltmeisterschaft im Visier haben: Er berechtigt als letzter Platz zur direkten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010. Er verhindert den mühsamen Gang durch den Challenge, der die letzte Chance auf WM-Luft im kommenden Jahr bietet.
Durch seine Verletzung zu Saisonbeginn musste Speiser auf den ersten Grand Prix verzichten. Mit einem vierten Platz in Marmande und einem dritten in Herxheim machte er in seinem ersten WM-Jahr erstaunlich Boden gut, doch: «All das hilft nichts. Es gilt weiter zu punkten, um auch am Ende unter den Top-7 zu sein.»
Um so mehr ärgerte sich der junge Börwanger, dass es im französischen Morizes am vergangenen Samstag nicht von Beginn an so lief, wie er es sich vorgestellt hatte: «Wir hatten im Training eine Superabstimmung gefunden. Das Problem war nur: Die Bahn war bis zum Rennen wieder komplett anders.» Bis zum dritten Lauf dauerte es, bis das Speisersche Set-up wieder stimmte. Mit einem vierten, zwei dritten und einem zweiten Platz und zwölf Punkten schaffte der Rookie den Einzug ins Halbfinale, in dem er zum dritten Mal auf Rekordweltmeister Gerd Riss traf: «Ihn konnte ich in Zaum halten, Stéphane Tresarrieu ist zweimal an mir vorbeigezogen, dreimal habe ich ihn zurücküberholt. Es war ein sehr spannendes und heisses Rennen.»
Dennoch ärgerte sich Speiser danach: «Mit gleich viel Punkten wie ich zog Theo Pijper ins Finale ein - während ich zuschauen musste!» Die Majorität der besseren Platzierungen hatte zu Gunsten des Niederländers und gegen den Allgäuer entschieden.
Bezüglich WM-Platzierung ist für Speiser noch nichts entschieden: «Das Feld hinter Riss ist eng beieinander und alles kann geschehen.» Die Bahn im niedersächsischen Vechta kennt der Börwanger aus B-Lizenz-Zeiten: «Im Grunde genommen ist es eine schöne, grosse Speedwaybahn und ich denke, sie sollte mir liegen.»
Ob Sekt oder Selters: In jedem Fall freut sich Speiser, am Tag nach dem WM-Finale beim Grasbahnrennen in Wolfegg-Wassers antreten zu können: «Es ist in diesem Jahr ja mein Heimrennen und nachdem Daniel Bacher und Sirg Schützbach aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein können, werde ich die lokale Fahne hochhalten.» Auch für Wolfegg gilt die Devise Sieg: «Gerade vor den heimischen Fans will man schliesslich zeigen, was man kann.»