Le Mans-Generalprobe geht an Peugeot

Von Oliver Müller
Die Sieger von Spa: (v.li.) Bourdais, Lamy, Pagenaud

Die Sieger von Spa: (v.li.) Bourdais, Lamy, Pagenaud

Das französische Werksteam liess den konkurrierenden Audi diesmal keine Chance. Bourdais/Lamy/Pagenaud gewinnen vor Sarrazin/Montagny

Die Le Mans Series bot seinen Zuschauern schon immer Spektakuläres und Aussergewöhnliches. In Istanbul wurde vor einigen Jahren einmal die Veranstaltungen wegen zu wenig vorbestelltem Rennsprit vorzeitig abgebrochen. An diesem Wochenende legte ein Stromausfall die gesamte Region lahm, und zwang den Veranstalten zu einer über 30-minütigen Rennunterbrechung.

Sportlich glänzten, wie im vergangenen Jahr, die Peugeot und unterstrichen ihre Favoritenstellung für die 24h von Le Mans. «Ich hatte am Anfang Probleme die Reifen auf Temperaturen zu bekommen, da hatte ich schnell ein paar Plätze verloren. Als ich dann in den Rhythmus kam, lief alles wirklich super», kommentierte ein überglücklicher Pedro Lamy seine Siegesfahrt.
Die drei Peugeot Werkswagen spielten hinter den Kulissen untereinander mit offenen Karten. «Es gab einen regen Austausch auf Ingenieursebene. Wir wollten so viele Daten wie möglich für Le Mans bekommen», enthüllte Simon Pagenaud die technische Strategie der gallischen Löwen.

Hinter den beiden Peugeot belegte der schnellste der Audi um McNish/Capello/Kristensen Rang drei im Gesamtklassement. Die Le Mans-Siegermannschaft von 2008 hielt sich immer in Schlagdistanz. Mit der auf wenig Anpressdruck ausgelegten Le Mans-Aerodynamik war jedoch nicht mehr drin.

Das Rennen in Spa wurde von vielen Zwischenfällen geprägt. Bereits in der Einführungsrunde verlor Andé Lotterer seinen Audi R15 im Streckenabschnitt Les Combes und musste daraufhin zur Generalüberholung die Box ansteuern.
Kurz nach Rennbeginn erwischte es auch den ersten Peugeot. Der privat eingesetzte 908 des Oreca-Teams kollidierte mit einem der Lola-Rebellion ausgangs der Eau Rouge. Somit war der Rennsonntag von Olivier Panis & Co unfreiwillig früh beendet.

Selbst der am Schluss zweitplatzierte Peugeot von Sarrazin/Montagny wurde nicht verschont. Nach einem Unfall mit dem KSM-LMP2-Lola durfte die Mechanikertruppe das Fahrzeug in der Box runderneuern. Da dies glücklicherweise während der Rennunterbrechung geschehen konnte, verlor man jedoch kaum Zeit und konnte im Kampf um den Rennsieg bleiben.

Die LMP2 Klasse ging an das portugiesische Quifel-ASM Team mit einem Ginetta-Zytek. Amaral/Pla verwiesen den RML-Lola-HPD von Erdos/Newton/Wallace auf den zweiten Platz. Das überlegene Auto der Klasse, der Strakka-HPD, musste das Rennen gut zwei Stunden vor Schluss aufgeben. Nachdem man schon im Warm-Up das Heck des Wagens beschädigte, fehlten bei einem neuerlichen Crash während des Rennens dann einfach die Ersatzteile.

Einen Ford GT-Dreifachsieg gab es bei den GT1. Die Lokalmatadoren von Marc VDS Racing um Leinders/Palttala/de Doncker lagen knapp vor den beiden Matech-Ford. Entsprechend glücklich zeigte sich auch Bas Leinders: «Da hat Matech wirklich ein klasse Rennauto gebaut.»

Stark präsentierte sich in Spa erneut die Felbermayr-Proton Mannschaft in der GT2 Klasse. Nachdem die austro-schwäbische Mannschaft bereits beim ersten Lauf in Le Castellet gewinnen konnte, war deren Porsche 997 GT3 RSR auch in den belgischen Ardennen nicht zu schlagen. Marc Lieb und Richard Lietz lagen eine Runde vor der gesamten Konkurrenz.

Die sonst so starken Ferrari wurden durch kleinere Nicklichkeiten immer wieder zurückgeworfen. Letztendlich konnte das AF Corse Team mit einem beeindruckenden Schlusssprint noch die Plätze zwei für Melo/Bruni und drei für Alesi/Fisichella/Vilander einfahren.

Von Tag zu Tag besser aufgelegt präsentierte sich auch die BMW-Mannschaft. Die M3 funktionieren mit jedem gefahrenen Rennkilometer besser. Rang vier für Farfus/Priaulx/Müller mit einem brandneuen Fahrzeug sprach Bände. Durch den geringen Spritverbrauch der M3 muss man mit den Bayern beim 24 Stunden Rennen an der Sarthe nun zum erweiterten Kreis der Favoriten zählen.

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