Paolo Simoncelli: «Die Zukunft gefällt mir nicht»

Von Mario Furli
Paolo Simoncelli hielt seinem MotoE-Fahrer Mattia Casadei den Schirm

Paolo Simoncelli hielt seinem MotoE-Fahrer Mattia Casadei den Schirm

SIC58-Chef Paolo Simoncelli nimmt sich selten ein Blatt vor den Mund. Kein Wunder also, dass er auch zum Thema MotoE-Weltcup eine klare Meinung vertritt – immerhin stellt er mit Mattia Casadei einen Fahrer.

Mit zweimonatiger Verspätung wurde beim Motorrad Grand Prix Deutschland vor einer Woche Geschichte geschrieben: «Endlich hat auf dem Sachsenring auch die MotoE ihr Debüt gefeiert – umgeben von viel Neugier und hohen Erwartungen», unterstrich Paolo Simoncelli.

Die mit den Energica Ego Corsa-Einheitsbikes verbundenen Risiken bereiten dem Italiener aber Kopfzerbrechen: «Zwei Dinge sind gleich klar geworden: Eines sind die hohen Kosten im Falle eines Sturzes und das Zweite ist folgendes: Wenn dieses Motorrad mit seinen 270 kg zu Boden geht, kann es eine Menge Schaden an Dingen und/oder Menschen anrichten. Die Dynamik des einziges Sturzes, den es gab, hat das offenbart.»

Zur Erinnerung: Bereits vor dem Start wurde die Renndistanz von acht auf sieben Runden verkürzt, tatsächlich durfte sich Niki Tuuli (Ajo MotoE) aber schon nach fünf Runden – oder 18 km – als erster MotoE-Sieger feiern lassen, denn ein Sturz von Lorenzo Savadori (Trentino Gresini MotoE) sorgte für den Rennabbruch.

Moto3-Teameigentümer Simoncelli tritt ihm neuen «FIM Enel MotoE World Cup» mit dem 20-jährigen Mattia Casadei an: «Unser Fahrer hat für den Fehler beim Test in Valencia bezahlt, als er gestürzt ist und das Motorrad zerstört hat. Ich habe gemerkt, dass er ein bisschen zurückhaltend unterwegs war, vielleicht hatte er Angst, noch mehr kostspieligen Schaden zu verursachen. Er landete aber auf einem guten 11. Platz, nachdem das Rennen zur Hälfte unterbrochen wurde, weil ein anderer Fahrer gestürzt war», fasste der SIC58-Chef zusammen.

«Wenn die MotoE der Fortschritt ist... Die Zukunft gefällt mir nicht», sagte Simoncelli ganz deutlich. «Aber eine schöne Sache der MotoE ist die Superpole, ein Format, dass auch in der Moto3-WM zur Anwendung kommen sollte», ergänzte er.

Die Startaufstellung entscheidet sich in der sogenannten E-Pole: Dabei stehen jedem Fahrer eine Aufwärmrunde, eine fliegende Runde sowie die Auslaufrunde zu Verfügung. Das erste Qualifying verlief aber auch nicht ohne Pannen: Maria Herrera (Openbank Ángel Nieto Team) fuhr zu früh aus der Boxengasse, während Jesko Raffin (Dynavolt Intact GP) seinen 5-Sekunden-Slot verpasste und zu spät auf die Strecke ging. Deshalb nahmen die beiden das Rennen von der letzten Startreihe aus auf.

MotoE Ergebnis, Sachsenring:

1. Tuuli, 7:27,862 min
2. Smith, + 0,442 sec
3. Di Meglio, + 0,567
4. Garzo, + 0,991
5. Ferrari, + 2,095
6. De Angelis, + 4,048
7. Simeon, + 4,304
8. Granado, + 8,118
9. Gibernau, + 9,254
10. Terol, + 9,414
11. Casadei, + 9,557
12. Canepa, + 9,674
13. Raffin, + 9,828
14. Foray, + 10,137
15. Hook, + 11,157
16. Herrera, + 18,192
17. De Puniet, + 24,808

Ergebnis E-Pole, Sachsenring:

1. Tuuli, 1:27,456 min
2. Garzo, + 0,787 sec
3. Granado, + 0,798
4. Di Meglio, + 0,928
5. Simeon, + 0,933
6. Ferrari, + 1,336
7. Smith, + 1,402
8. Terol, + 1,526
9. De Angelis, + 2,097
10. Casadei, + 2,449
11. Savadori, + 2,503
12. Canepa, + 2,920
13. Gibernau, + 3,068
14. Foray, + 3,255
15. De Puniet, + 4,023
16. Hook, + 4,375

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