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MotoE-Weltcup 2021: Deutscher Sieg und Drama-Finale

Von Sarah Göpfert
Der MotoE-Weltcup 2021 bot einige Höhepunkte. Neben einem Überraschungs-Rookie und einem deutschen Sieger sorgte die Entscheidung um die Weltcup-Krone für viel Drama. Doch das Jahr hielt noch weitere Kuriositäten bereit.

Am 19. September 2021 krönte sich Jordi Torres (Pons Racing) zum zweiten Mal in Folge zum Gesamtsieger des MotoE-Weltcups. Doch zuvor durchlebte der Spanier eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Denn zunächst sah es danach aus, dass Dominique Aegerter (Dynavolt Intact GP) den Weltcup-Sieg errungen hatte. Doch wurde dieser aufgrund eines harten Manövers gegen Torres nach dem Finalrennen in Misano bestraft und verlor damit den Titel nach wenigen Minuten wieder.

So dramatisch die Saison geendet ist, so spektakulär hatte sie auch begonnen. Beim Auftaktrennen in Jerez hatte Aegerters Teamkollege Lukas Tulovic mit Startplatz 2 die besten Chancen auf einen Podestplatz, jedoch versenkte der Eberbacher das Energica-Einheitsbike bereits in der zweiten Runde im Kiesbett. Beim fünften Saisonlauf in Spielberg gelang dem Deutschen schließlich die Wiedergutmachung, indem er seinen ersten Weltcup-Sieg errang. Damit ertönte die deutsche Nationalhymne erstmals seit dem Moto3-Sieg von Philipp Öttl in Jerez 2018.

Sieben MotoE-Rennen brachten sechs verschiedene Sieger hervor, der einzige Wiederholungstäter war Eric Granado (Le Mans und Assen). Mit Miguel Pons schaffte es in Barcelona außerdem ein Rookie auf die oberste Stufe des Treppchens. Der Spanier war mit Gesamtrang 8 am Ende auch der erfolgreichste Serieneinsteiger.

Die Ausgeglichenheit der Fahrer ist ebenso in den Zeitabständen erkennbar. So betrug der durchschnittliche Abstand zwischen dem Ersten und dem Zehntplatzierten 2019 noch über zwölf Sekunden, in diesem Jahr trennten die Top-10 gerade einmal 8,5 Sekunden. Auch anhand der Rundenzeiten lässt sich die bessere Performance der Fahrer und der Motorräder erkennen. Die Pole-Zeit in Jerez setzte 2020 mit 1:48,158 min Dominique Aegerter, der diesjährige Pole-Setter Eric Granado unterbot diese Zeit um vier Zehntelsekunden.

Auch in Bezug auf die Rennlänge hat der Weltcup seit seiner Einführung 2019 Fortschritte gemacht. Damals betrug die durchschnittliche Renndistanz noch 25,8 km, in dieser Saison waren es bereits 29,9 km. Diese Entwicklung ist unter anderem einer Reglementanpassung zu verdanken, denn seit diesem Jahr dürfen die Motorräder in der Startaufstellung noch einmal aufgeladen werden, wodurch eine Runde mehr gefahren werden kann.

Die Sturzstatistik von motogp.com zeigt, dass auch die MotoE-Piloten hin und wieder zu Boden gingen. Am häufigsten traf es Jasper Iwema, der Niederländer musste insgesamt fünf Stürze einstecken. Platz 2 teilen sich Eric Granado, Lukas Tulovic und Andrea Mantovani mit jeweils vier Stürzen.

Die fleißigste Pilotin auf der Strecke war 2021 die einzige Dame im Feld. Maria Herrera (Aspar Team) spulte insgesamt 1004 km auf ihrer Energica ab, dicht gefolgt vom Italiener Kevin Zannoni (LCR Team), der es auf 981 km brachte. Alle 18 Fahrer saßen insgesamt 16.567 km auf ihren Bikes, so viel wie in noch keiner MotoE-Saison zuvor.

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