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Randy Krummenacher: «Nur Nacken macht noch Probleme»

Von Otto Zuber
Die schwere Gehirnerschütterung ist überwunden, der Schweizer Moto2-Pilot bereitet sich mit viel Motorradtraining in Spanien auf die Saison vor.

Spanien ist im Grand-Prix-Zirkus das gelobte Land, das erkannte auch Randy Krummenacher und verbringt praktisch den ganzen Januar im wärmeren Süden. Der Schweizer entschloss sich nicht nur wegen des deutlich besseren Wetters, sein Training nach Spanien zu verlegen, sondern auch wegen der viel zahlreicheren Möglichkeiten für Trainingsfahrten auf Offroadmaschinen.

«Es war definitiv die richtige Entscheidung zu diesem Zweck nach Spanien zu gehen. Ich denke, in diesen eineinhalb Wochen bin ich mehr Kilometer gefahren als im gesamten vergangenen Jahr. Es war sehr wichtig für mich, denn trotz des vielen Fitnesstrainings, das ich ständig mache, ist das Training mit einem Motorrad doch etwas ganz anderes. Außerdem habe ich dabei auch ein klares Bild über meine gesundheitliche Verfassung bekommen», schildert Krummenacher.

Der 23-Jährige erlebte 2013 ein schwieriges Jahr in der Moto2-WM. Nach seinem Wechsel zu Technomag-carXpert schien er auf Touren zu kommen, doch der schwere, unverschuldete Sturz im Silverstone-Training zerstörte das Jahr. Die viel zu spät erkannte Gehirnerschütterung zog eine lange Pause und viel Therapie nach sich. Beim Comeback in Valencia stand bei Technomag mit Robin Mulhauser längst der Nachfolger für 2014 fest, «Krummi» kam beim Suter-Team Iodaracing als Ersatz für Johann Zarco unter

Therapie wegen des Nackens

«Von den Nachwirkungen des Silverstone-Crashs habe ich mich nun endlich vollkommen erholt», freut sich der Zürcher Oberländer. «Ich konnte jeden Tag vollends nutzen. Mit jeder Session wurde ich immer lockerer, konstanter und schneller und ich hatte nicht ein einziges Mal Probleme mit der Konzentration. Über diesen Fortschritt bin ich natürlich sehr happy. Allerdings ist der Nacken noch nicht ganz zu 100 Prozent fit, jedoch gegenüber des Zustands beim Grand Prix in Valencia vor zwei Monaten ist auch hier eine wesentliche Verbesserung eingetreten. Deswegen bin ich zwar nach wie vor in Therapie, aber beim Training mit Offroad-Maschinen ist das nicht wirklich ein Problem.»

Krummenacher weiss, dass 2014 ein entscheidendes Jahr seiner Karriere wird, dementsprechend ernsthaft bereit er sich in Spanien auf die Saison vor. «Das Wetter während der vergangenen eineinhalb Wochen war nicht immer so schön, wie man es eigentlich in Spanien erwartet. Für mich war das allerdings kein Problem, denn bei nassen oder feuchten Verhältnissen habe ich mich eben auf eines meiner Offroad-Bikes geschwungen. Der Trainingsaufenthalt begann daher mit ein paar Tagen auf einer Flat-Track-Piste in Gambrils, die ein Bekannter aus der Schweiz dort betreibt. Zudem war ich einige Male mit dem MX-Bike auf Cross-Pisten unterwegs und zwischendurch habe ich mit dem Rennrad Ausdauer trainiert. Das war gleichzeitig auch ein guter Ausgleich zum Motorradtraining, um den Adrenalinspiegel wieder zu senken», schildert er in seinem Blog.

Danach ging es ins MotorLand Aragón, das weit mehr als nur eine GP-Strecke bietet. «Mitte der vergangenen Woche bin ich dann nach Alcaniz übersiedelt, wo ich auf der Kartstrecke im Motorland fast ausschließlich Supermoto trainiert habe. Bei trockenen Bedingungen von Mittwoch bis Freitag war es eine optimale Gelegenheit, um meinen Speed wieder zu erlangen. Abgesehen von zwei, drei langsamen Ecken ist die Streckenführung dort mit einem Supermoto-Bike nämlich sehr schnell. Nach acht Tagen ununterbrochenen Fahrtraining mit unterschiedlichen Motorrädern in verschiedensten Geländeformen habe ich am Wochenende pausiert und meine Therapie mit Nackenmassagen fortgesetzt.»

Wieder Besuch bei Colin Edwards in Texas

Im Gegensatz zu Marcel Schrötter, Jonas Folger und Nico Terol, die gemeinsam in Spanien trainieren, spulte Krummenacher sein Programm alleine ab: «Meistens habe ich alleine trainiert. Nur einmal waren zwei Engländer mit mir auf der Flat-Track-Piste. Ich dachte daran, einmal nach Lleida zu gehen, um mit Marc Márquez und Tito Rabat auf einer Flat Track zu trainieren. Beide waren aber wegen ihres Einsatzes beim Eisrennen in Andorra verhindert. Also habe ich mein Programm alleine durchgezogen und im Endeffekt habe ich auch so meinen Nutzen daraus gezogen; einen sehr großen sogar. Ich werde bestimmt genug Competition haben, wenn ich Ende Januar für eine Woche nach Texas ins Tornado Boot Camp von Colin Edwards gehen werde. Darauf freue mich schon sehr. Dort werden auch die Saisonvorbereitungen fortgesetzt, bevor Mitte Februar in Valencia der ersten Testfahrten mit meinem neuen Team auf dem Programm stehen», freut sich «Krummi» auf die Rückkehr ins Boot Camp, wo er letzten Winter schon dabei war.

So werden die Moto2-Teams 2014 aussehen

Nr. Fahrer (Nation) Team Motorrad
2 Josh Herrin (USA) Caterham Moto Racing Suter
3 Simone Corsi (I) NGM Mobile Forward Racing FTR
4 Randy Krummenacher (CH) Iodaracing Project Suter
5 Johann Zarco (F) Caterham Moto Racing Suter
7 Lorenzo Baldassarri (I) Gresini  Suter
8 Gino Rea (GB) AGT-Rea Racing Suter
10 Thitipong Warokorn (T) Stop And Go Racing Team Kalex
11 Sandro Cortese (D) Dynavolt Intact GP Kalex
12 Thomas Lüthi (CH) Interwetten Paddock  Suter
15 Alex De Angelis (RSM) La Fonte Tasca Racing Suter
18 Nicolas Terol (E) Mapfre Aspar Suter
19 Xavier Simeon (B) Federal Oil Gresini Suter
21 Franco Morbidelli (I) Italtrans Kalex
22 Sam Lowes (GB) Speed Up Speed Up
23 Marcel Schrötter (D) Tech3 Tech3
25 Azlan Shah (MAL) Idemitsu Honda Team Asia Kalex?
30 Takaaki Nakagami (J) Idemitsu Honda Team Asia Kalex
31 Kohta Nozane (J) JIR MotoB
36 Mika Kallio (FIN) MarcVDS Racing Kalex
40 Maverick Viñales (E) Tuenti Hp 40 Kalex
49 Axel Pons (E) Argiñano & Ginés Racing Kalex
53 Esteve Rabat (E) MarcVDS Racing Team Kalex
54 Mattia Pasini (I) NGM Mobile Forward Racing FTR
55 Hafizh Syahrin (MAL) Petronas Raceline Malaysia Kalex
60 Julián Simón (E) Italtrans Racing Team Kalex
70 Robin Mulhauser (CH) Technomag carXpert Suter
77 Dominique Aegerter (CH) Technomag carXpert Suter
80 Luis Salom (E) Tuenti Hp 40 Kalex
81 Jordi Torres (E) Mapfre Aspar Suter
88 Alessandro Nocco (I) Speed Up Speed Up
92 Alex Marinelarena (E) Tech3 Tech3
94 Jonas Folger (D) Argiñano & Ginés Racing Kalex
95 Anthony West (AUS) QMMF Racing Team Speed Up
96 Louis Rossi (F) Stop And Go Racing Team Kalex
97 Roman Ramos (E)
QMMF Racing Team Speed Up

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