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Marcel Schrötter: «Müssen als Team zusammenhalten»

Von Sharleena Wirsing
Stürze, Prellungen und Startplatz 19. Die Mistral 610 bereitet Marcel Schrötter und dem Tech3-Team in Mugello weiter Kopfzerbrechen.

Stürze sind bei Marcel Schrötter üblicherweise äußerst selten. Doch seit dem Frankreich-GP häufen sich beim Bayern die Abflüge. Die Ursache ist immer dieselbe: «Sobald ich pushe, verliert die Maschine das Vorderrad.»

Das Tech3-Team hat große Mühe, die Mistral 610 in dieser Saison konkurrenzfähig zu machen. In Le Mans musste Schrötter drei Stürze verkraften, auch in Mugello hatte er bereits drei Abflüge. Am Sonntag wird er von Position 19 in das Rennen gehen. «Mittlerweile fühle ich mich überall angeschlagen. Ich will die alten Omas nicht beleidigen, aber so fühle ich mich gerade», erklärte er enttäuscht in der Box des Tech3-Teams.

Im Qualifying stürzte Schrötter wie schon am Freitag in Kurve 6. Im dritten Training blieb zuvor das Gas durch ein Elektronikproblem hängen, der Bayer schoss ins Kiesbett, konnte einen Sturz aber verhindern. «Es war exakt der gleiche Sturz an derselben Stelle wie am Freitag. Ich hatte schon am Vormittag mit mir und dem Motorrad zu kämpfen. Wir hatten Probleme mit dem Bike, was wieder Zeit gekostet hat. Ich habe in vielen Kurven starke Vibrationen an beiden Rädern. In jeder Runde bin ich in Sturzgefahr, aber ich muss das umfahren, um überhaupt auf Zeiten zu kommen. Langsam verliere ich das Vertrauen zum Motorrad und kann nicht mehr fahren wie ich möchte», beschrieb der 22-Jährige die Schwierigkeiten in Mugello.

«Ich weiß nicht, wo die vielen Stürze herkommen. Natürlich versuche ich, hundert Prozent zu geben, um das Beste aus dem Paket herauszuholen. Nur so können wir weiter vorne dabei sein. Wir haben viel Zeit verloren, hatten Probleme, ich konnte nicht locker fahren und das Level ist an diesem Wochenende extrem hoch. Wenn man die Zeiten vergleicht, ist die Spitze fast eine Sekunde schneller als im letzten Jahr. Momentan ist die Enttäuschung sehr groß, aber ich muss versuchen, den Kopf frei zu behalten, konzentriert zu bleiben und Spaß zu haben», gibt sich der Bayer kämpferisch.

«Es ist auch schade, weil ich auf dieser Strecke sonst immer gut bin. Langsam tun die ganzen Stürze auch ganz schön weh. Ich komme mir sehr verbraucht vor. Doch ich muss stabil und locker bleiben, damit ich auch beim nächsten Mal wieder hundert Prozent geben kann. Ich will ins Ziel kommen, aber wenn das Paket in der Moto2 nicht ganz stimmt, muss man immer alles geben, sonst ist man verloren. Diesen Kompromiss muss man finden. Ich ziehe schon länger eine Erkältung mit mir herum, nun kamen die Stürze dazu. Bis Sonntag brauche ich etwas Ruhe. Dann sehen wir weiter. Nun muss ich diese Sachen vergessen, wir müssen als Team zusammenhalten», fuhr der Tech3-Pilot fort.

«Meine Mechaniker haben derzeit viel zu tun. Wir müssen uns jetzt gegenseitig aufbauen und zusammenhalten. Am Sonntag wollen wir ein ordentliches Rennen abliefern. Egal, welche Probleme wir hatten. Wenn wir mit Punkten heimkommen, würde das ein bisschen Zufriedenheit bringen», erklärte Schrötter.

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