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Pit Beirer: Wie KTM Rookies-Cup-Talente halten will

Von Günther Wiesinger
2017 dominieren in der Moto3-WM bisher Honda-Piloten. «Es ist sicher nicht ideal, wenn sie aus unserer eigenen Grundausbildung im Rookies-Cup kommen und uns dann auf einer Honda um die Ohren fahren», sagt Pit Beirer.

In der Moto3-WM mischen 2017 einige Honda-Fahrer vorne mit, die aus dem Red Bull Rookies-Cup kommen. WM-Leader Joan Mir, der WM-Dritte Jorge Martin, Fabio di Giannantonio, dazu Toba Kaito und Ayumu Sasaki, der letztjährige Gesamtsieger.

Gleichzeitig fehlen bei Red Bull KTM ein paar starke Moto3-Talente.

Warum lassen KTM und Red Bull diese Talente nach der Ausbildung im Rookies-Cup so rasch zur Konkurrenz gehen?

Müssen da künftig rigorosere Verträge gemacht werden?

«Hm, naja», seufzt Pit Beirer, der Motorsport Director von KTM. «Es ist natürlich so, dass wir den Red Bull Rookies-Cup seit zehn Jahren nicht nur für KTM machen. Sondern wir haben uns schon lange auf die Brust geheftet, dass wir damit Nachwuchsarbeit für das ganze Fahrerlager machen. Natürlich ist es dann schade, wenn die Besten bei einer andere Marke landen. Auf der anderen Seite ist es auch für uns schwierig, den Jungs härtere Verträge anzubieten, denn im Nachhinein haben wir auch nicht jedes Jahr die Plätze für vier oder fünf neue Rookies. Wir machen die Rookies-Verträge gemeinsam mit Red Bull nicht so, dass sie auf Gedeih und Verderb bei uns festgenagelt sind. Im Endeffekt sind wir ja froh, wenn die Rookies irgendwo unterkommen und ihre GP-Karriere weitergeht. Aber es ist sicher nicht ideal, wenn sie aus unserer eigenen Grundausbildung kommen und uns dann auf einer Honda um die Ohren fahren... Da müssen wir uns irgendwann etwas überlegen. Sasaki hätten wir gern bei KTM behalten.»

Was wurde aus den Plänen, ein Nachwuchs-Team wie RBA-KTM als Zwischenstation für die besten Rookies zu etablieren und zu nutzen, um sie ein Jahr später dem Red Bull Ajo-Team zuzuführen?

Beirer: «Man muss letzten Endes auch mit dem Budget und mit den Kapazitäten haushalten. Bei einem weiteren Moto3-Team, wo wir bestimmen, welche Fahrer hinkommen, da müssten wir auch das Budget bezahlen... Nachdem wir jetzt das MotoGP-Projekt stemmen und die Moto2-Klasse mit dem In-House-Team neu im Programm haben, wollten wir nicht noch ein weiteres Moto3-Team selber finanzieren. Wenn du es nicht finanzierst, kannst du auch nicht vorschreiben, welche Piloten dort fahren. Wenn du das Team eigenständig operieren lässt und sie die Motorräder kaufen, hast du bei der Fahrerwahl kein Mitspracherecht.»

Könnte das Südmetall Schedl Team von Peter Öttl eines Tages so ein Junior-Team bilden, wenn Philipp in die Moto2 aufsteigt?

«Wir haben mit Peter Öttl eine sehr enge Zusammenarbeit», versichert Pit Beirer. «Wir unterstützen seine Mannschaft, wo es geht. Sollte der Philipp mal andere Wege gehen, haben wir sicher Interesse, mit diesem Moto3-Team weiter eng zusammenzuarbeiten. Aber wir haben momentan eine ziemliche Last auf der Schaufel. Deshalb konnten wir die Idee eines eigenen Junior-WM-Teams bisher nicht umsetzen. Aber nichts lieber als das. So eine Zwischenstation zwischen Rookies-Cup und Red Bull Ajo-Mannschaft zu haben, wo man die Talente für die WM entwickeln lassen kann, das wäre das Richtige. Diese Idee war da, und sie ist nicht begraben. Es gibt in Ausnahmefällen Fahrer, die sich im ersten Jahr in der WM durchsetzen. Aber in der Regel brauchen die Talente normalerweise nach dem Rookies-Cup eine gewisse Zeit, bis sie wirklich WM-Topfahrer werden können. Da hat sich meine Meinung nicht geändert.»

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