Jose Antonio Rueda (KTM): Eine Sekunde zum Glück
Der bisherige Saisonverlauf des Hoffnungsträgers der Moto3-Mannschaft des erfolgsverwöhnten Aki Ajo könnte auch als Drehbuchvorlage dienen. Kein anderer Akteur der kleinsten WM-Kategorie kann eine wechselhaftere Geschichte vorweisen.
Im Schnelldurchlauf: Jose Antonio Rueda fuhr beim Auftakt in die erste Startreihe und flog im Rennen von der Red Bull-Ajo-KTM. In Portimao ging es für die #99 zur Pole-Position und im zweiten GP des Jahres stand der Spanier als Zweiter auch endlich auf dem Podium. In den USA bewies Rueda erneut die Fähigkeit, eine schnelle Runde im richtigen Augenblick abzuliefern – erste Startreihe in Texas, aber dafür ein Rücktransport nach Europa als Blinddarmpatient. In Jerez konnte Rueda seinen Quali-Speed erst gar nicht unter Beweis stellen. Immer noch geschwächt, verpasste der junge Racer die Festspiele in Andalusien.
In Le Mans und der fünften Station des Jahres gelang ein reibungsloses Comeback. Dass Rueda nach der langen Auszeit seine RC4 wieder in die erste Reihe pilotierte, unterstrich noch mehr die Qualitäten des 18-Jährigen. Das Match der Youngster beendete Rueda, der in seiner ersten GP-Saison 2023 bereits einen Podestplatz errang, die Wertung des besten Rookies dennoch nur als Dritter hinter David Alonso und Collin Veijer abschließen konnte, auf einem soliden achten Rang. Was sich als Resultat im vorderen Mittelfeld liest, war in der Realität der Moto3-WM ein Kampf um den Sieg. Als Teil der neunköpfigen Spitzengruppe lag Rueda im Ziel exakt 1,035 sec hinter Sieger Alonso.
Trotz des in jeder Hinsicht gelungenen Comebacks dringt aus den Worten des Piloten mehr Enttäuschung als Genugtuung. «Zu Beginn des Rennens verlor ich mehrere Positionen, obwohl ich versuchte, meinen Platz zu verteidigen und so viel wie möglich an der Spitzengruppe dranzubleiben. Es war sehr schwierig, zu überholen, und ich verlor immer wieder Positionen, was etwas frustrierend war.»
Jose Antonios Ruedas Fazit nach Le Mans: « Wir nehmen das Positive mit, und wir haben nach zwei verpassten Rennen einige sehr wichtige Punkte geholt. Es ist nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht hätte, aber angesichts der Umstände, bin ich zufrieden.»
Deutlich entspannter kommentierte der Boss des Spaniers das Comeback in Frankreich. Aki Ajo: «Wir hatten Jose Antonio nach seinen gesundheitlichen Problemen der letzten Rennen wieder auf der Strecke. Das Wichtigste war, ihn wieder gesund zu bekommen. Er fühlte sich vor dem Rennen ziemlich stark, aber er war noch nicht stark genug, um andere Fahrer zu überholen. Das Wochenende war aber in jedem Fall positiv für uns.»
Ergebnisse Moto3-GP Le Mans/F (12. Mai):
1. David Alonso (CO), CFMOTO, 20 Runden in 34:00,058 min
2. Daniel Holgado (E), GASGAS, +0,105 sec
3. Collin Veijer (NL), Husqvarna, +0,242
4. Joel Esteban (E), CFMOTO, +0,476
5. Ivan Ortola (E), KTM, +0,621
6. Adrian Fernandez (E), Honda, +0,797
7. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +0,958
8. Jose Rueda (E), KTM, +1,035
9. Tatsuki Suzuki (J), Husqvarna, +1,101
10. Angel Piqueras (E), Honda, +2,163
11. Luca Lunetta (I), Honda, +6,715
12. Jacob Roulstone (AUS), GASGAS, +6,903
13. Joel Kelso (AUS), KTM, +7,217
14. Taiyo Furusato (J), Honda, +10,776
15. David Almansa (E), Honda, +11,350
18. Noah Dettwiler (CH), KTM, +27,941
Moto3-WM-Stand nach 5 von 21 Rennen:
1. Holgado, 94 Punkte. 2. Alonso 93. 3. Veijer 62. 4. Ortola 50. 5. Kelso 42. 6. Munoz 38. 7. Yamanaka 35. 8. Esteban 33. 9. Piqueras 32. 10. Fernandez 31. 11. Suzuki 30. 12. Rueda 28. 13. Roulstone 27. 14. Nepa 26. 15. Furusato 18. 16. Carraro 15. 17. Rossi 13. 18. Bertelle 8. 19. Lunetta 6. 20. Ogden 5. 21. Farioli 4. 22. Zurutuza 3. 23. Perez 3. 24. Dettwiler 2. 25. Almansa 2.
Konstrukteurs-WM:
1. GASGAS, 94 Punkte. 2. CFMOTO 93. 3. KTM 77. 4. Husqvarna 72. 5. Honda 58.
Team-WM:
1. CFMOTO Gaviota Aspar, 126 Punkte. 2. Red Bull GASGAS Tech3 121. 3. Liqui Moly Husqvarna Intact 92. 4. MT Helmets MSI 85. 5. BOE Motorsports 80. 6. Leopard Racing 63. 7. Levelup MTA 41. 8. Red Bull KTM Ajo 34. 9. Honda Team Asia 18. 10. CIP Greenpower 15. 11. Kopron Rivacold Snipers 10. 12. SIC58 Squadra Corse 10. 13. MLAV Racing 5.