KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Pirelli mit vollem Gummiaufgebot in Barcelona

Von Thomas Kuttruf
Seit 2024 ist Pirelli verantwortlich für die Versorgung der Moto3- und Moto2-WM mit Rennreifen. Der Catalunya-GP im Rahmen der MotoGP wird zur großen Bewährungsprobe. Der Ausrüster geht mit viel Gummi in die Offensive.

Für die Reifenhersteller der Motorrad-Weltmeisterschaft ist die Station am kommenden Wochenende ein besonderer, um nicht zu sagen heikler Termin. Mit Ausnahme des Kurses von Phillip Island an der australischen Küste ist keine andere Rennstrecke so sehr im Gespräch, wenn es um das berühmte schwarze Gold geht.

Für Pirelli als Alleinausrüster der kleinen und mittleren WM-Klasse ist die Herausforderung allerdings nicht neu. Auch in der seriennahen Superbike- und Supersport-WM wird auf dem Kurs nördlich von Barcelona seit Jahren mit Pirelli-Reifen gefahren. Folglich existiert ein großer Erfahrungsschatz, wie Motorsport-Direktor Giorgio Barbier betont: «Wir kennen die Strecke in Montmelò gut, denn wir sind dort viele Jahre lang gefahren, auch mit der WorldSBK. Es ist eine Strecke, die in gewisser Weise unberechenbar ist, mit wenig Grip, die sich je nach Asphalttemperaturen stark verändern kann und die auch sehr aggressiv gegenüber den Reifen sein kann, was deren Verschleiß verstärkt.»

Um negativen Überraschungen im GP-Fahrerlager vorzubeugen, wird den Piloten der Moto3 und Moto2 wie bereits bei den Rennen in Losail, Austin und Le Mans eine größere Auswahl an Mischungen zur Verfügung stehen. Mit dem Unterschied, dass in Catalunya sowohl am Vorderrad als auch am hinteren Slick mit Vorsorge getroffen wird und damit das größte Spektrum seit Saisonbeginn zur Verfügung steht. In beiden Klassen stehen die Piloten weiche, mittlere und harte Hinterreifen zur Verfügung.

Barbier: «Wir haben es vorgezogen, den Fahrern vorsichtshalber härtere Lösungen zur Verfügung zu stellen, wie zum Beispiel den vorderen und hinteren SC3 für die Moto2, die sich als wertvolle Verbündete erweisen könnten. Außerdem haben wir die Anzahl der Einheiten, die den Fahrern für jede Mischung zur Verfügung stehen, erhöht und damit auch die Anzahl der Reifen, die sie laut Reglement während des Wochenendes verwenden können. Auf diese Weise haben die Teams und Fahrer eine große Auswahl und können das ganze Wochenende über die von ihnen bevorzugte Lösung verwenden.»

Trotz der großen Bandbreite an Mischungsvarianten, das anstehenden Rennwochenende wird in diesem Aspekt auch für die Moto2 und Moto3 sehr spannend. Im Gegensatz zu den noch 2023 einheitlich verwendeten Rennreifen von Dunlop, ist der Verschleiß nun ebenfalls ein bestimmendes Thema. Bei höherer Performance leidet die Reifen stärker und eine akkurate Abstimmung des Renngerätes wird in Catalunya entscheidender denn je sein. Piloten, die im Setting danebengreifen, werden am Renntag im wahrsten Sinne nicht mehr vom Fleck kommen.

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