Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Moto3-WM: Hat Honda die schlechteren Karten?

Kolumne von Günther Wiesinger
Alex Rins auf der neuen Werks-Honda; 2013 siegte er noch auf KTM

Alex Rins auf der neuen Werks-Honda; 2013 siegte er noch auf KTM

Die Moto3-WM-2014 verspricht Spannung, Abwechslung – und heftigen Wettbewerb. Honda gegen KTM und Husqvarna, heisst die Devise.

Japanischer Weltkonzern gegen den Aussenseiter aus Mattighofen und Munderfing in Oberösterreich. Dieses Duell wird uns 2014 bei Laune halten.

KTM hat Honda im Stolz gekränkt. Seit 25 Rennen haben KTM und Kalex-KTM alle Rennen gewonnen, dazu die ersten beiden WM-Titel durch Sandro Cortese (2012) und Maverick Viñales (2013).

Honda unternimmt jetzt erstmals seit den 1960er-Jahren einen echten Werkseinsatz in der kleinen Hubraumklasse. Seit November wird pausenlos getestet, der Rückstand auf KTM wurde Schritt um Schritt dezimiert, beim letzten Test in Jerez war Honda-Pilot Alex Márquez (Rang 2) nur 0,100 sec langsamer als Favorit Jack Miller auf der Red Bull-KTM. Efren Vazquez büsste als Fünfter 0,133 sec ein, Vizeweltmeister Alex Rins als Elfter immerhin 0,435 sec.

Es zeichnet sich ab, dass Honda und die Österreicher in Katar auf Augenhöhe liegen werden.

Die Frage ist nur: Wie stabil ist die Honda-Technik?

Wohl nicht so ausgereift wie jene von KTM und Husqvarna, denn HRC hat alles auf den Kopf gestellt.

Der Doppelauspuff wurde von KTM kopiert, sogar das Bohrung-Hub-Verhältnis wurde an der neuen Honda NSF250RW (W steht für works) an KTM angepasst, wo die Bohrung schon vom Anfang an auf das erlaubte Maximum von 81 mm hochgeschraubt wurde – was mehr Spitzenleistung sichert. Honda murkste zwei Jahre lang mit 78 mm herum.

Honda hat auch das Fahrwerk jetzt selber gebaut, denn die ersten Chassis für die HSF250R in den Jahren 2012 und 2013 waren ein Reinfall. Alle Honda-Teams stiegen auf FTR oder Suter um.

Honda verlor viele Teams

Weil die Honda-Moto3-Bikes besonders 2013 nicht mehr konkurrenzfähig waren, hat Honda etliche Teams verloren. Gresini lief zu KTM über, auch Rossi in seinem Sky-VR46-Team vertraut auf KTM. CIP, Ambrogio und das Team Italia liefen zu Mahindra über.
Das Estrella Galicia 0,0-Team von Emilio Alzamora gilt als offizielles Nr.-1-Team von Honda, mit Rins und Márquez. Dazu kommen das RTG mit Vazquez und McPhee sowie das Ongetta-Truppe mit Khairuddin und Masbou.

KTM verfügt mit Miller, Hanika, Fenati, Antonelli, Kornfeil und Isaac Viñales über einige Sieganwärter. Ihre Zweitmarke Husqvarna (sie Bikes sind identisch) bietet mit Danny Kent einen weiteren Favoriten auf. Mahindra hat mit Oliveira und Sissis ebenfalls zwei heisse Eisen im Feuer.

KTM hat sich mit den M32-Motoren viel Know-how angeeignet. Aus den letzten zwei Jahren existieren Unmengen von Datenaufzeichnungen. Honda beginnt auf Pisten wie in Doha und Austin, wo nicht getestet wurde, beim Set-up mit einem weissen Blatt Papier.

Auch die Neuerung, dass 2014 erstmals nur noch sechs statt acht Motoren pro Saison eingesetzt werden dürfen, könnte KTM und Husky bevorteilen. Ihr Material ist bewährt. «Wir wollen mit fünf Motoren durchkommen, einer bleibt als eiserne Reserve», sagt KTM-Rennchef Pit Beirer.

Noch etwas ist neu: Jetzt müssen die Motoren bei der IRTA abgeliefert werden, dann werden sie verplombt und verlost. Honda, KTM, Husqvarna und Mahindra haben also keinen Einfluss darauf, welcher Fahrer welches Triebwerk bekommt.

Für die sechs Motoren bezahlen die Teams 68.000 Euro pro Saison.
Die beiden Stars Maverick Viñales und Luis Salom sowie Jonas Folger sind in die Moto2-WM aufgestiegen, also der Erste, der Dritte und Fünfte aus der Vorjahres-WM.

Die Karten werden neu gemischt. Vorhersagen sind schwierig. Wenn Jack Miller die Nerven behält, wird er schwer zu schlagen sein. Sein Teamchef Aki Ajo wurde 2008 mit di Meglio, 2010 mit Márquez und 2012 mit Cortese Weltmeister in der kleinsten Klasse.

In den geraden Jahren wird bei Ajo meistens gefeiert.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 15.12., 07:35, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 07:45, Hamburg 1
    car port
  • So. 15.12., 08:25, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 09:20, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 10:10, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 11:00, Motorvision TV
    Goodwood
  • So. 15.12., 11:35, Silverline
    Rallye des Todes
  • So. 15.12., 11:50, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 12:40, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • So. 15.12., 13:25, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1512054514 | 11