KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Luca Grünwald (Sturz/26.): «Falsche Reifenwahl»

Von Sharleena Wirsing
Derzeit hat es Luca Grünwald nicht leicht. Seine Schulter war verletzt, die WM-Aussichten liegen fast bei null und im Rennen von Aragón stürzte er bereits kurz nach dem Start.

2015 werden Danny Kent und Hiroki Ono im Kiefer-Team mit Honda-Bikes fahren. Damit wird Luca Grünwald nach nur einem WM-Jahr voraussichtlich zwischen Tisch und Stuhl fallen. In Aragón gab der Bayer nach einer Schulterverletzung sein zweites Comeback. Unmittelbar nach dem Start stürzte Grünwald und kollidierte mit einem Gegner.

Das Kiefer-Team hatte nach nächtlichen Schauern auf Regenreifen gesetzt, doch während des Moto3-Rennens fiel kein Regen und die Strecke trocknete rasch auf. «Schade, wir haben gepokert und leider die falsche Reifenwahl getroffen. Wir hatten damit spekuliert, dass die Piste länger nass beziehungsweise feucht bleibt. Aber genau das Gegenteil ist eingetreten. Bereits in der Aufwärmrunde war mir klar, dass nicht viel herauskommen wird. Von Startplatz 33 hat man im Prinzip nichts zu verlieren, daher haben wir uns so entschieden», erklärte der 19-Jährige.

Beim Versuch, den Vorteil der Regenreifen in der Anfangsphase zu nutzen, stürzte Grünwald. «Ich bin mit dem Vorhaben gestartet, in den ersten Runden möglichst viele Positionen gutzumachen und mich ordentlich in Szene zu setzen. Hätte wieder zu regnen begonnen, wäre ich der König gewesen. Aber dazu kam es nicht. In der ersten Kurve ist mir leider gleich ein Missgeschick passiert, da ich es wohl ein wenig übertrieben habe. Es tut mir leid, dass ich dabei einen anderen Fahrer berührt habe. Ich konnte weiterfahren und kam später zu einem Reifenwechsel auf Slicks an die Box.»

Mit Slicks Punkte möglich

Mit Slicks hätte Grünwald wohl gute Chancen auf die ersten WM-Punkte gehabt. « Anhand der Rundenzeiten mit Trockenreifen war eindeutig zu sehen, dass viel möglich gewesen wäre. Ich war bis zum Schluss immer alleine unterwegs und ich bin konstante Rundenzeiten gefahren, die gleich stark waren wie jene der Gruppe im Bereich der letzten Punkteränge. Im Nachhinein betrachtet ist es traurig, das so hinnehmen zu müssen. Irgendwie ist das Glück nicht auf meiner Seite, wenn Punkte in Reichweite liegen.»

Immerhin bereitete ihm seine angeschlagene Schulter keine Probleme mehr. «Lange nachtrauern hilft noch weniger, daher wird bei den Überseerennen wieder volle Kanne attackiert. Zumindest gab es auch einen positiven Aspekt an diesem Wochenende: die Schulter hat über die gesamte Dauer durchgehalten. Ich hatte absolut keine Probleme.»

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