Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

MX Frankenbach: Sturz von Ullrich, Triumph für Seewer

Von Frank Quatember
Wegen eines aussergewöhnlichen Zwischenfalls verpasste KTM-Pilot Dennis Ullrich den Tagessieg beim Winter-Motocross am Pfauenhof. Der Schweizer MX2-WM-Fahrer Jeremy Seewer (Suzuki) profitierte.

Bei idealen Wetterbedingungen und auf einer perfekt präparierten Piste fand heute Sonntag das 44. Internationale Winter-Motocross im schwäbischen Frankenbach statt.

Auf der engen Hartbodenstrecke «Am Pfauenhof» kam es zunächst kaum zu großen Differenzen in den Rundenzeiten, die Topfahrer trennten bereits im Qualifikationstraining nur Sekundenbruchteile.

Der erste Lauf stand zu Beginn im Zeichen von Dennis Ullrich (KTM), der sich energisch auf der Innenbahn gegen Jeremy Seewer (Suzuki) durchsetzte und hinter dem überraschenden Startsieger Simon Baumann (KTM) als Zweiter aus der Startkurve kam. Das 180-Grad-Nadelöhr wurde zum Verhängnis für einige Favoriten, neben Boris Maillard und Jeremy Delince wurde auch Florent Richier in den heftigen Startcrash verwickelt.

In der Folge kontrollierte Ullrich das Rennen an der Spitze, dahinter schob sich der Schweizer WM-Pilot Seewer auf der 250er Suzuki jedoch näher und näher heran. Am Ende profitierte der Deutsche von seiner glänzenden Physis und rettete den Sieg mit 2,6 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Dritter wurde nach schlechtem Start und toller Aufholjagd Kawasaki-Pilot Dominique Thury.

Im zweiten Umlauf war es erneut Ullrich, der nach einem bärenstarken Start die Spitze übernahm. Ebenso schnell verlor er diese aber auch wieder an den cleveren Richier, der sein Missgeschick aus Lauf 1 unbedingt wiedergutmachen wollte. In Runde 2 fehlte plötzlich «Ulle» im vorderen Teil des Klassements, Seewer erkannte seine Chance und übernahm mit einigen schnellen Runden die Führung. Diese hielt bis zur Zielflagge und somit konnte sich der kleine Schweizer in die lange Liste der Frankenbach-Sieger eintragen. Rang 2 belegte Ullrich vor dem Thüringer Kawasaki-Piloten Daniel Siegl.

Nach der Siegerehrung sagte ein glücklicher Seewer: «Ich bin zufrieden, ich nehme das mit als gutes Training für den GP kommendes Wochenende in Brasilien. Als ich Ullrich im zweiten Lauf stürzen sah, wusste ich, was ich zu tun hatte, um zu gewinnen. Er hat mir trotzdem den Sieg geschenkt.»

Ullrich zeigte sich verständlicherweise leicht enttäuscht: «Mein Ziel war schon, hier zu gewinnen, aber unser Plan ist es eigentlich, erst in drei Wochen zu meinem ersten GP 2014 in Bestform zu sein. Ich war die ganze Woche also noch voll im Training. Deshalb bin ich auch zufrieden mit meinem Rennen. Das Pech in Lauf 2 war schon kurios. Ich wollte Florent passieren, ich bin mit einem Wheelie auf sein Hinterrad gefahren, hab dann mit meinen Speichen in seine Fussraste eingehakt! Das Rad war in der Luft, nach 20 Metern hat es ausgehakt und ich bin gestürzt. Dabei bin ich auf ein Stück Beton geknallt und hab mir den kompletten Unterarm aufgeschürft, was höllisch weh tut.»

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