Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Tommy Searle: «Ich will schneller zurückkehren»

Von Adam Wheeler
Tommy Searle (Kawasaki) wurde in Thailand Opfer der Kraftstoffprobleme, die einige Werksteams beklagten. Durch eine Magnetfeldtherapie soll nun die Heilung beschleunigt werden.

Der britische MXGP-Star Tommy Searle ist bereits auf gutem Wege der Genesung. Searle brach sich bei einem massiven Crash im ersten Lauf des GP in Si Racha (Thailand) die linke Elle. Der Bruch wurde operativ mit einer Platte und 5 Schrauben fixiert. Der Pilot vom Team CLS Monster Energy Kawasaki wird sich nun zweimal täglich einer Magnetfeldtherapie und einem speziell abgestimmten Trainings- und Rehabilitationsprogramm unterziehen, um die Heilung zu beschleunigen. Ursprünglich war Searles Rückkehr auf den 25. Mai terminiert worden: Die achte von achtzehn Runden der MX-GP-Saison zum britischen GP in Matterley Basin. Nun hofft Searle, bereits früher zurückkehren zu können.

«Ich stehe täglich um 6.30 auf und habe früh bereits die erste Behandlung. Die zweite Therapie ist nachmittags um 5.30.» berichtete Searle auf telefonische Anfrage. «Das sind im Moment ziemlich lange Tage. Aber ich werde in Kürze auch das Lauftraining wieder aufnehmen. Zur Zeit habe ich auch ein spezielles Gymnastikprogramm und eine angepasste Diät, um den Rehabilitationsprozess zu beschleunigen.»

«Mein Arm bereitet mir keine Schmerzen. Dennoch wird es jedoch mindestens 2 Wochen dauern, bis ich wieder auf dem Bike trainieren kann. Immerhin ist der Knochen gebrochen und man muss dem Heilungsprozess auch eine angemessene Zeit einräumen. Trotzdem habe ich die Hoffnung, bereits vor dem britischen GP wieder in das Geschehen eingreifen zu können.»

Searle war in Thailand das prominenteste Opfer der Kraftstoffprobleme, über welche einige Werksteams im Thailand klagten. Wegen der Einfuhrbestimmungen für Sprengstoffe nach Thailand konnten die Teams in Si Racha nicht den sonst verwendeten Kraftstoff verwenden. Es wurde mit den Regierungsvertretern eine Sondervereinbarung getroffen, dass Treibstoff ausserhalb der FIM-Reglements verwendet werden konnte. Searle war einer der Piloten, die von plötzlichen Leistungseinbrüchen betroffen waren. Unglücklicherweise setzte der Motor des Weltmeisters aus dem Jahre 2012 nach einer halben Runde ausgerechnet beim Absprung zu einem gewaltigen Doppelsprung aus. «Bis dahin gab es keine einzige Fehlzündung» meinte Searle. «Aber ich denke, unabhängig davon sollten wir derart grosse Sprünge auch nicht haben!»

Searles Titelambitionen sind durch diesen Unfall vorerst verpufft. Definitiv auslassen wird er die GPs in Brasilien, Italien, Bulgarien und eventuell auch Holland. In seiner zweiten Saison in der Premiumklasse des Motocross wird es danach also nur noch um vereinzelte Podiumsplatzierungen oder vielleicht auch um einen GP-Sieg gehen. «Man muss aber auch sehr aufpassen» meint Searle über das Risiko einer voreiligen Rückkehr: «Die Leute interessiert es einen Dreck, ob Du mit einer Verletzung oder topfit fährst: Am Ende zählt nur, was als Ergebnis auf dem Papier steht! Ich weiss, wenn ich zurückkehre, werde ich auf jeden Fall um Platz 5 fahren können, aber ich möchte eigentlich mehr.»

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