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Gespann-Team-EM: Starke Belgier, Deutsche nur Achte

Von Axel Koenigsbeck
Mit der stärksten Gesamtleistung sicherte sich das belgische Team beim «Motocross of European Nations» im niederländischen Markelo verdient den Titel.

Keine Frage: Das MxoN der Gespanne spiegelte die derzeitigen Kräfteverhältnisse im Seitenwagencross eindrucksvoll wider. Dass der Titel an Belgien oder die Niederlande gehen würde, war von vorneherein weitgehend klar. Doch den Gastgebern fehlte im A-Team der zehnfache Weltmeister Daniël Willemsen. Außerdem waren die Stars Etienne Bax/Kaspars Stupelis im dritten Lauf beim Zweikampf mit dem führenden Weltmeister Ben Adriaenssen/Ben van den Bogaart etwas übermotiviert. Unversehens fanden sich die Vizechampions nach einem unfreiwilligen Zwischenhalt auf dem siebten Rang wieder. Dagegen machten Adriaenssen und Jan Hendrickx/Elvijs Mucenieks alles richtig, auch Jason van Daele mit Ersatzmann Kaspars Liepins gab sein Bestes. Nachdem Bax im Duell mit seinem Erzrivalen verzockte, reichten die Resultate von Gert van Werven/Peter Beunk und Jan Visscher/Jeroen Visscher nicht mehr.

Zwar verpasste das A-Team sein Ziel vor heimischem Publikum knapp, doch stimmte der dritte Platz der B-Formation die zahlreichen Zuschauer versöhnlich. Marcel Willemsen/Gertie Eggink legten den Grundstein für Bronze, Marcel Grondmann/Christian Verhagen und Thijs Derks/Jan Bielen trugen im Tiefsand ebenfalls ihr Teil zum Erfolg bei. Derks machte sich allerdings bei den Belgiern unbeliebt, weil er im dritten Lauf mit defekter Lenkung zunächst Adriaenssen und dann van Daele im Weg stand.

Die als Geheimfavoriten gehandelten Briten verspielten ihre Podestchancen im zweiten Lauf. Nach einem starken Auftakt von Daniel Millard/Joe Millard und Brett Wilkinson/Steve Kirwin versiebten Stuart Brown/Josh Chamberlain den zweiten Start. Die furiose Aufholjagd kostete im Sand von Markelo enorm Kraft. Als für einen Moment die Gespannbeherrschung nachließ, landete das Duo im Absperrzaun. Im dritten Durchgang musste dann Joe Millard mit Schulterproblemen aufgeben.

Die Franzosen taten sich noch schwerer, nachdem ihre Haupt-Punktesammler Valentin Giraud/Nicolas Musset im dritten Lauf patzten. Ähnlich Schlecht lief es für das schwedische Team, dessen Schicksal weitgehend auf den Schultern von Philip und Simon Stenborg ruhte. Ein Getriebedefekt vereitelte den ansonsten sicheren zweiten Rang beim ersten Einsatz, damit war die Sache gelaufen.

Von den osteuropäischen Teams präsentierten sich einzig die Tschechen kampfstark. Die Teams aus Estland und Litauen waren chancenlos, Lettland glänzte gar mit Abwesenheit. Immerhin trugen die aus dem Heimatland der vierfachen Weltmeister Kristers Sergis/Artis Rasmanis stammenden Beifahrer Kaspars Liepins und Elvijs Mucenieks maßgeblich zum Erfolg der Belgier bei.

Deutsche und Schweizer ohne Medaillenchance

Immerhin war die Schweiz als ehemalige Seitenwagen-Nation Nummer 1 in Markelo vertreten. Das eidgenössische Team profitierte vor allem von Andreas Bürgler/Martin Betschart. Mit den Rängen 5 und 6 setzten sich die Deutschen Meister bestens in Szene. Kevin Battaglia/Philip Furrer gaben bei ihrem ersten Einsatz auf, Remo Inderbitzin/Stefan Forster sahen nach einem Dreikampf mit Thomas Morch/Robert Godau und den Vejchodas nicht die Zielflagge.

Auch wenn die Erwartungen gedämpft waren, gaben die deutschen Teams alles. Leider stürzten Silvio Senz/Stefan Nicke gleich bei ihrem ersten Einsatz. «Ich war für einen Moment weggetreten», berichtete Senz. Schlimmer war allerdings, dass sich Nicke dabei einen Schlüsselbeinbruch zuzog hatte und das Team damit für seinen zweiten Lauf ausfiel. Morch/Godau und Marcel Faustmann/Ronny Benning schrieben immerhin in ihren beiden Läufen Punkte, wobei Morch im zweiten Lauf sogar in die Top-Ten fuhr. Für Faustmann hätte es im zweiten Lauf auch besser laufen können, wenn er nicht kurzzeitig festgesteckt hätte.

Bemerkenswert ist die Platzierung der Iren vor Frankreich, Deutschland und Schweden. In der WM treten die Teams von der grünen Insel so gut wie nie in Erscheinung. Bei der gleichzeitig ausgetragenen Team-EM der Quads siegte die niederländische Mannschaft vor Großbritannien und Frankreich. Deutschland nahm nicht teil.

Motocross-Gespann-Team-EM Markelo/NL:

1. Lauf: 1. Bax/Stupelis (NL/LV), WSP-Zabel. 2. Adriaenssen/van den Boogart (B), WSP-Husqvarna. 3. Jan Hendrickx/Mucenieks (B/LV), WSP-KTM. 4. Millard/Millard (GB), WHT-KTM. 5. Bürgler/Betschart (CH), VMC-KTM. 6. Van Werven/Beunk (NL), WSP-Zabel. 7. Wilkinson/Kirwin (GB), WHT-Zabel. 8. Derks/Bielen (NL), EML-Zabel. 9. Giraud/Musset (F), WHT-KTM. 10. Rozehnal/Rozehnal (CZ), VMC-Zabel. 11. Grondman/Verhagen (NL), VMC-Zabel. 12. Cerny/Musil (CZ) WSP-Jawa. 13. Campbell/Graham (IRL). 14. Faustmann/Benning (D), WSP-Zabel. 15. Inderbitzin/Forster (CH), VMC-KTM. 16. Pozzi/Ceresa (I). 17. Portis/Beattie (IRL). 18. Folkesson/Melkersson (S), WSP-Zabel. 19. Poldsaar/Talf (EST), AYR-KTM. 20. Birgersson/Collin (S).

2. Lauf: 1. Hendrickx. 2. Van Werven. 3. Visscher/Visscher (NL), VMC-Zabel. 4. M.Willemsen/Eggink (NL), WSP-Zabel. 5. Wilkinson. 6. Bürgler. 7. Van Daele/Liepins (B), WHT-Zabel. 8. Grondman. 9. Morch/R. Godau (D), WHT-KTM. 10. Pozzi. 11. Briens/Blanco (F). 12. Brown/J.Chamberlain (GB), WSP-Zabel. 13. Vejchoda/Vejchoda (CZ), WSP-Zabel. 14. Compalati/Pianna (I). 15. Moulds/Taylor (IRL). 16. Poldsaar. 17. Variakojis/Kisunas (LT), AYR-KTM. 18. Racka/Racka (LT), WSP-Zabel. 19. Faustmann. 20. Hansen/Larsen (DK).

3. Lauf: 1. Adriaenssen. 2. M.Willemsen. 3. Visscher. 4. Van Daele. 5. Brown. 6. Rozehnal. 7. Bax. 8. Stenborg. 9. Vejchoda. 10. Morch. 11. Briens. 12. Nielsen/Zinckernagel (DK). 13. Battaglia/Furrer (CH), VMC-KTM. 14. Campbell. 15. Racka. 16. Moulds. 17. Folkesson. 18. Derks. 19. Tendzegolskis/Zaliauskas (LT). 20. Ivanov/Jalas (EST), AYR-KTM.

Team-EM-Endstand nach 3 Läufen: 1. Belgien, 11 Punkte. 2. Niederlande A 15. 3. Niederlande B 33. 4. Großbritannien 33. 5. Tschechien 50. 6. Schweiz 63. 7. Irland 75. 8. 8. Deutschland 78. 9. Frankreich 78. 10. Schweden 85.

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