Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Graziano Rossi: «Valentino beinahe in Formel 1»

Von Frank Aday
Valentino Rossis Vater Graziano sprach nun darüber, wie nah sein Sohn einem Wechsel in die Formel 1 stand und was ihn schon als Kind besonders machte. «Valentino hat noch eine Mission», weiß er.

Graziano Rossi gewann 1979 selbst drei Grands Prix auf Morbidelli in der 250-ccm-Klasse. Sein Sohn übertraf diesen Erfolg bei weitem. Valentino Rossi hat bisher 114 GP-Siege eingefahren und ist neunfacher Weltmeister.

Graziano erkannte bereits früh, dass Valentino seinen Weg erfolgreich gehen wird. «Das ist etwas, das du in deinem Kopf hast. Dein Gehirn ist immer bereit, so schnell wie möglich zu reagieren. Das ist ein bestimmtes Konzept. Bei einem Minibike-Rennen, als Valentino zwischen 10 und 15 Jahren alt war, gab es eine bestimmte Art, wie das Rennen gestartet wurde. Er hatte die Pole-Position. Ich dachte, dass es das Beste wäre, links zu starten. Ich sagte zu ihm: ‹Vale, starte links, das ist die beste Art um die Kurve anzufahren...› Er sah mich an und sagte: ‹Papa bitte, ich kenne den besten Weg – jetzt und auch für die Zukunft. Lass es mich auf meine Weise machen.› Das passierte nie wieder. Ein Vater weiß nicht, dass sein Sohn so gut ist, man sieht immer weniger, als der Sohn eigentlich kann. Natürlich auch, um bescheidener zu sein als nötig.»

Im Verlauf seiner sehr erfolgreichen Karriere spielte Valentino Rossi mehrmals mit dem Gedanken an einen Wechsel in die Formel 1. Der Italiener testete zwischen 2004 und 2010 mehrfach für Ferrari und legte stets starke Zeiten vor. Doch Rossi blieb den Motorrädern treu und versuchte nicht, dem Beispiel von John Surtees zu folgen – bis heute der einzige Motorrad- und Formel 1-Weltmeister.

«Valentino war einem Wechsel in die Formel 1 sehr nah», erklärte Graziano Rossi gegenüber «motogp.com». «Das ist nämlich das Einzige, was mit einem MotoGP-Bike vergleichbar ist. Jeder andere Motorsport wäre ein kleiner Schritt zurück. Valentino lehnte aber ab, da seine Liebe für die MotoGP-WM zu groß war. Darum wechselte er nicht. Nun sehen wir ihn immer noch in der MotoGP-WM. Wenn er künftig in Rally-Autos oder etwas in dieser Art schnell sein will, dann kann er das immer noch. Aber das kommt erst in Frage, nachdem er seine Mission beendet hat, die Nummer 1 der Welt zu sein.»

2017 tritt Valentino Rossi erneut im Yamaha-Werksteam an. Mit Maverick Viñales als Lorenzo-Nachfolger hat der 37-Jährige erneut einen starken Teamkollegen an seiner Seite, doch Rossis Ziel ist unverändert. Er will seinen zehnten Titelgewinn feiern.

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