Petrucci: «Stoner kotzt mich an – auf gute Weise»
Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso und Casey Stoner
Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci im Design für 2017
Stoner beim Sepang-Test 2017
Im Castel dell'Ovo in Neapel präsentierte sich am Dienstag das Team Octo Pramac Racing mit den Fahrern Danilo Petrucci und Scott Redding. Petrucci wird 2017 mit derselben Maschine unterwegs sein wie die Ducati-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso.
«Vor drei Jahren kämpfte ich noch dafür, nicht Letzter zu werden, nun habe ich ein Bike mit dem ich Rennen gewinnen kann, wenn nicht sogar den Titel», freut sich Petrucci. «Nun habe ich keine Ausreden mehr. Ich werde in direktem Vergleich zu zwei der besten Fahrer in der MotoGP-WM stehen. Lorenzo und Dovizioso haben Rennen und Titel gewonnen. Mir ist noch keines von beiden gelungen.»
Mit Ex-Weltmeister Casey Stoner hat Ducati einen außergewöhnlich schnellen Testfahrer. «Er hat einen einzigartigen Stil, niemand fährt seine Settings. Die Charakteristik seines Fahrstils unterscheidet sich zu sehr von der normaler Fahrer. Und er hat ganz sicher nicht vergessen, wie man schnell fährt», lachte Petrucci.
Beim Sepang-Test dominierte Stoner am ersten Tag. «Wenn man sich nur den ersten Tag ansieht, dann kann das irreführend sein, aber er hat mich nicht überrascht. Ich habe Glück, dass ich ihn auf der Strecke sehen kann und seine Daten erhalte. Er ist ein Phänomen, wie Maradona. Es spielt keine Rolle, ob er trainiert oder nicht», meinte Petrucci gegenüber «GPone».
Doch was geht einem aktiven Rennfahrer durch den Kopf, wenn Casey in der Zeitenliste vor ihm liegt? «Es kotzt dich an», lachte Petrucci. «Wie bei jedem anderen Fahrer, der mit demselben Bike vor dir liegt. Aber auf eine gute Weise. Das ist normal, denn jeder Fahrer denkt, dass er selbst der Schnellste ist. Sonst wäre er nicht bis in die MotoGP-Klasse gekommen. Er sorgt aber dafür, dass du keine Ausreden hast.»
Was kannst du von Stoner lernen? «Ich habe eine großartige Beziehung zu Casey. Mein Vater arbeitete mit ihm und ich kenne ihn seitdem ich sehr jung war. Das Problem ist, dass er fährt, ohne die Vorderbremse wirklich zu benutzen und alles in die Beschleunigung packt, während ich das Gegenteil mache. Seinen Ratschlägen zu folgen, hat mir aber geholfen.»
