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Texas-GP: Yamaha hat Chancen auf alle 3 Podestplätze

Von Günther Wiesinger
Die Statistik spricht einerseits für Marc Márquez – er wurde in Austin noch nie besiegt. Aber Yamaha hat mit Viñales, Rossi und Zarco gleich drei heiße Eisen im Feuer.

Vor dem Texas-GP beschäftigen sich die Fans mit ein paar brennenden Fragen. Zum Beispiel: Kann Marc Márquez nach der fünften Pole-Position auf dem Circuit of the Americas beim Red Bull US GP auch den fünften Sieg hintereinander erobern?

Bleibt er auf amerikanischem Boden weiter ungeschlagen, denn er hat auch in Indy und Laguna Seca alles gewonnen, auch in den kleinen Klassen.

Anderseits wächst die Zuversicht im Yamaha-Lager. Maverick Viñales hat in Termas de Río Hondo für den 499. Sieg der Japaner gesorgt. Jetzt ist alles für die Feier zum 500 GP-Triumph vorbereitet. Es existiert sogar eine prachtvolle Website, auf der dann alle siegreichen Fahrer samt ihren Bikes zu sehen sind und die dann nach dem Sieg Nr. 500 freigeschaltet wird.

Vor dem heutigen MotoGP-Rennen stellt sich sogar die Frage: Kann Yamaha das gesamte Podest beschlagnahmen? Denn neben Viñales und Rossi hat auch Tech3-Yamaha-Rookie den nötigen Speed.

Und hat es das schon einmal gegeben?

Ja, natürlich. Zuletzt 2014 beim sturzreichen Rennen in Phillip Island/Australien, es siegte Rossi vor Lorenzo und Bradly Smith. Und 2008 in Le Mans – dort triumphierte Rossi vor Lorenzo und Edwards.

Honda ist nicht gerade vielversprechend in die MotoGP-Saison gestartet. Erstmals seit 2010 hat Honda in der MotoGP-Klasse keines der ersten zwei Rennen gewonnen.

Doch die Honda-Vormachtstellung bei den Rennen in den USA kann sich bisher sehen lassen. De letzten 13 MotoGP-Rennen in den USA wurden alle von Honda-Piloten gewonnen. Der letzte Nicht-Honda-Sieg geschah 2010 in Laguna Seca durch Jorge Lorenzo auf der Yamaha.

Und Honda hat gestern mit Marc Márquez den zehnte MotoGP-Pole-Position in den USA hintereinander sichergestellt. Die letzte Nicht-Honda-Pole gelang Jorge Lorenzo (Yamaha) 2012 in Laguna Seca.

Beachtlich: Von den 21 MotoGP-Viertakt-Rennen, die seit 2002 in den USA ausgetragen wurde, hat Honda bisher 16 für sich entschieden.

Bei der Anzahl der Pole-Positions in der MotoGP-Ära klettert Márqez hurtig nach oben. Bisher führt Rossi (50) vor Lorenzo, Stoner und Márquez (alle je 39). 5. Pedrosa 28.

Aber auch Maverick Viñales macht seinen Weg. Er hat als erster Yamaha-Fahrer seit Wayne Rainey 1990 die ersten zwei Rennen in der Königsklasse gewonnen – und gilt auch heute als Favorit Nr. 1.

Erst vier Yamaha-Fahrer haben in der Vergangenheit die ersten zwei WM-Rennen der Saison in der «premier class» gewonnen. Bisher waren es Wayne Rainey 1990, Kenny Roberts senior 1980, Saarinen 1973. Nur «King Kenny» 1980 gewann das auch den dritten WM-Lauf!

Nur neun Fahrer haben bisher in der MotoGP-Ära (sie begann 2002) zwei Siege hintereinander erbeutet: Rossi, Gibernau, Capirossi, Melandri, Stoner, Lorenzo, Pedrosa, Márquez – udn jetzt Viñales. Von diesen Stars schafften es nur Rossi und Lorenzo (neben Viñales) für Yamaha.

Schlechte Vorzeichen für Marc Márquez in Texas: Er hat keines der letzten fünf MotoGP-Rennen gewonnen; sein letzter Sieg gelang ihm im Oktober 2016 in Motegi/Japan. Wenn er heute nicht als Sieger aufs Podest steigt, wird das die längste sieglose Phase seiner MotoGP-Laufbahn sein, die 2013 begann und ihm bisher drei WM-Titel einbrachte.

Valentino Rossi startet zum ersten Mal in diesem Jahr aus der ersten Reihe. Er peilt seinen ersten Sieg in den USA seit Indianapolis 2008 an.

Dani Pedrosa fährt als Vierter aus der zweiten Reihe los, sein bestes Quali-Ergebnis seit dem Silverstone-GP 2016. Er war hier in Texas 2013 und 2014 Zweiter hinter Marc Márquez.

Rookie Johann Zarco, Moto2-Weltmeister 2015 und 2015 mit 15 Siegen in zwei Jahren, hat sich Startplatz 5 gesichert. Erstmals seit Silverstone 2015 stehen drei Yamaha in den ersten zwei Reihen. Außerdem ist Zarco der beste Fahrer aus einem Kundenteam – vor Folger und Crutchlow.

Erleichterung bei Jorge Lorenzo: Er ist im Qualifying bei seinem dritten Rennen für die Roten erstmals bester Ducati-Fahrer gewesen. Aber Achtung: Bei den letzten vier MotoGP-Rennen in Texas war im Rennen immer «Dovi» der beste Ducati-Pilot. Er lauert auf Startplatz 7.

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