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Hervé Poncharal über Johann Zarco: «Ich dachte: Wow!»

Von Otto Zuber
Tech3-Yamaha-Teamchef Hervé Poncharal

Tech3-Yamaha-Teamchef Hervé Poncharal

Tech3-Yamaha-Teamchef Hervé Poncharal erinnert sich an den Saisonauftakt in Katar zurück, in dem sein Schützling, MotoGP-Rookie Johann Zarco, bereits einige Führungsrunden sammeln konnte – bevor er stürzte.

Spätestens seit Johann Zarcos gelungenem Heimspiel in Le Mans zweifelt niemand mehr am Talent des Tech3-Yamaha-Rookies. Der Franzose holte sich bereits bei seinem fünften MotoGP-Einsatz seinen ersten Podestplatz. Dank Valentino Rossis Sturz in der letzten Runde durfte er sich sogar als Zweiter von den mehr als 100.000 Zuschauern an der Strecke bejubeln lassen.

Der einzige zweifache Moto2-Champion der Welt löste damit ein Versprechen ein, das er bereits nach seinem ermutigenden Saisonauftakt in Katar gegeben hatte. Denn schon im Flutlicht des Wüstenkurses hatte der 26-Jährige aus Cannes für hochgezogene Augenbrauen gesorgt, indem er bei seinem allerersten MotoGP-Einsatz in Führung lag. Ein Crash machte alle Hoffnungen auf ein gutes Resultat zunichte, doch davon liess er sich nicht entmutigen, wie Hervé Poncharal verrät.

Der Tech3-Yamaha-Teamchef stellt im Interview mit den Kollegen von «Crash.net» klar: «Natürlich wussten wir, dass Johann Zarco und Jonas Folger schnell sind, als wir sie unter Vertrag genommen haben. Wir haben sie verpflichtet, weil wir ihnen viel zutrauen. Beide waren beim ersten Test in Valencia von Anfang an schnell unterwegs, bereits auf den ersten fünf Runden!»

«Seither läuft es speziell mit Johann traumhaft. Niemand hätte das erwartet, allen voran Johann selbst. Und wir alle auch nicht. Lustig ist auch, dass Jonas im Winter etwas schneller als er war», erinnert sich der Franzose. Und er erzählt: «Ich kann mich noch gut erinnern, wie Johann in Katar vor dem ersten freien Training zu mir sagte: 'Mein Teamkollege war in den Wintertests schneller als ich, weil er den Wechsel von der Moto2 zur MotoGP schneller hinbekommen hat. Ich muss Aufholarbeit leisten, aber ich freue mich, einen starken Teamkollegen an meiner Seite zu haben, auch wenn er derzeit kann, was mir noch nicht gelingen will.'»

«Am nächsten Tag begann die Meisterschaft und seither ist Johann einfach unglaublich», schwärmt Poncharal. «Ich muss niemanden daran erinnern, dass er im Rennen in Katar geführt hat. Als ich das sah, dachte ich mir: Das ist einfach unmöglich! Ich dachte, er ist ein Rookie, der etwas zu viel wollte und deshalb gestürzt ist. Und ich war überzeugt, dass es kein guter Start in die MotoGP-Karriere war. Ich war enttäuscht, traurig und auch ein wenig besorgt um das, was in Zukunft passieren würde», schildert der Teamchef.

Und Poncharal fügt eilends an: «Doch Johann kam dann zu mir und sagte: 'Hervé, ich habe nicht zu stark gepusht. Ich wollte einfach etwas entspannen, verlor dabei die Konzentration und bin deshalb gestürzt. Ich weiss, warum das passiert ist. Es war nicht, weil ich zu viel wollte.' Und er sagte auch: 'Mach dir keine Sorgen, es wird noch mehr solche Chancen geben.' Und ich dachte mir nur: Wow!»

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