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Benzinverbrauch: Die MotoGP-Raketen & ihr Treibstoff

Von Frank Aday
Andrea Dovizioso auf der Ducati Desmosedici

Andrea Dovizioso auf der Ducati Desmosedici

Der Motor ist das Herzstück jedes Motorrads. In der MotoGP-Klasse müssen die über 270 PS starken Motoren der 1000-ccm-Raketen mit nur 22 Litern für eine Renndistanz auskommen.

Alu-Monocoque oder Gitterrohrstahlrahmen, V- oder Reihenmotor, Aero- oder Standard-Verkleidung. Die MotoGP-Bikes von Honda, Ducati, Yamaha, Suzuki, Aprilia und KTM unterscheiden sich in vielen Bereichen, doch eines haben sie alle gemeinsam. Das Herz ihrer Maschinen, der Motor, schlägt nur mit Hilfe von Benzin.

Die Menge des Treibtstoffs ist für die MotoGP-Rennen jedoch begrenzt. 22 Liter dürfen die MotoGP-Raketen mit mehr als 270 PS für eine Renndistanz von etwa 110 bis 120 Kilometern verbrauchen.

Vor allem Strecken mit harten Beschleunigungsphasen und langen Geraden wie der Red Bull Ring sorgen für erhöhten Kraftstoffverbrauch. Auf dem Red Bull Ring, der 4,3 Kilometer lang ist, beträgt die Renndistanz 28 Runden, was 120,9 Kilometern entspricht. Wenn man von 22 Litern Tankinhalt ausgeht, liegt der Durchschnittsverbrauch hier bei 18,19 Litern. Auf dem Sachsenring mit einer Renndistanz von 110,1 Kilometern liegt der Durchschnittsverbrauch dann bei 19,98 Litern.

Im Sinne der Massenzentralisierung ist der sehr leichte MotoGP-Tank hauptsächlich unterhalb der Sitzbank positioniert. Um plötzliche Gewichtsverlagerungen bei Richtungswechseln zu verhindern, befindet sich in einem MotoGP-Tank eine Art Schwamm, damit nicht zu viel Benzin frei herumschwappt.

Neben der begrenzten Menge des Treibstoffs werden auch weitere Aspekte genau vorgeschrieben. Beispielsweise darf die Temperatur des Benzins nur um 15 Grad unter der eine Stunde vor dem Rennen gemessenen Lufttemperatur liegen. Die Teams wollen das Benzin so kalt wie möglich einfüllen. Das hat gute Gründe.

Ein Beispiel: Im Tank befinden sich 22 Liter, die Temperatur des Benzins beträgt 15 Grad Celsius. Das Gewicht des Treibstoffs liegt  dann bei 16,5 Kilogramm. Bei 25 Grad bleibt das Gewicht von 22 Litern Benzin unverändert, aber das Volumen entspricht dann 22,209 Litern, die nicht in den 22-Liter-Tank passen. Bei nur fünf Grad würde das Volumen 21,791 Litern entsprechen. So wäre es möglich, mehr Treibstoff in den 22-Liter-Tank zu füllen. Die Teams müssen an den Trainingstagen also genau erforschen, wie viel Benzin sie brauchen und dann für das Rennen in den Tank füllen.

Manchmal geht diese Berechnung aber auch schief, wie sich 2017 im Fall von Johann Zarco in Misano zeigte. Kurz vor dem Zielstrich ging der Tech3-Yamaha des Franzosen der Treibstoff aus. Zarco schob seine 157 Kilogramm schwere Maschine mit vollem Körpereinsatz noch als 15. ins Ziel.

Was beeinflusst den Benzinverbrauch? Natürlich die Art, wie der Fahrer mit dem Gasgriff umgeht und sein Gewicht. Hinzukommen das vom Fahrer gewählte Mapping oder die Aerodynamik. Die neuen Aero-Verkleidungen minimieren die Wheelie-Neigung, doch sie sorgen auch für schlechtere Aerodynamik, was mehr Power und somit mehr Treibstoff verlangt. Ein weiterer Faktor: Bei viel Spinning aus den Kurven heraus wird ebenfalls mehr Benzin verbraucht, um trotzdem eine gute Beschleunigung zu erreichen.

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