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Bestzeit für Jack Miller – er rächt sich bei Honda!

Von Günther Wiesinger
Erste MotoGP-Pole-Position für Jack Miller

Erste MotoGP-Pole-Position für Jack Miller

Beim zweiten Grand Prix auf der 2017-Ducati steht Jack Miller auf der Pole-Position. Für Honda war er nach drei Jahren nicht mehr förderungswürdig. Nakagami hingegen schon. Der ist Letzter!

Draufgänger Jack Miller war schon dankbar, dass ihn sein Alma Pramac-Ducati-Team nicht für verrückt erklärte, als er für den zweiten Run um Qualifying 2 hinten und vorne Slicks begehrte, obwohl nur ein schmaler Pfad der 4,8 km langen Piste abgetrocknet und eine Kurve noch völlig nass war.

Tatsächlich erlebte der Assen-Regen-GP-Sieger von 2016 ein paar haarige Augenblicke, als er mit den profillosen Reifen durch diesen Abschnitt tanzte. Aber mit 1:47,153 min zauberte «JackAss» in der letzten Runde eine neue Bestzeit auf die Fahrbahn, Dani Pedrosa verlor die Pole-Position um 0,177 Sekunden.

«Diese letzten Runden waren nicht so schlecht. Ich musste nur zum Duschen gehen, nach all diesen Schrecksekunden und wilden Slides», grinste der 23-jährige Australier, der die Moto3-WM 2014 auf der Red Bull KTM trotz sieben Saisonsiegen nur knapp verloren hat. «Nein, Spaß beiseite. Es war in den ersten zwei Sektoren mit den Slicks recht einfach. Aber als ich zu Turn 7 kam, standen dort Pfützen. Es ging einfach darum, diese einzige kleine Kurve heil zu überleben. Es ist einmalig, dass ich diese Pole-Position für mein neues Team heimgebracht habe. Und dass es so spannend geworden ist, macht die Angelegenheit natürlich erst recht speziell.»

Bei Honda werden sich jetzt vermeintlichen Talent Scouts Nakamoto udn Suppo in den Allerwertesten beißen. Denn die Japaner haben Miller von der Moto3 direkt in die MotoGP-WM befördert, ihn drei Jahre lang mit einem HRC-Vertrag zuerst bei LCR und dann zwei Jahre bei Marc VDS finanziert, das dürften dreimal 1,8 Millionen Euro gewesen sein. Und dann wurde er abserviert, er wurde also zu ungegabt betrachtet. Er sollte deshalb kein 2018-Material bekommen und Crew-Chief Ramon Aurín für 2018 an Nakagami verlieren, den dirigierten die Japaner zu LCR-Honda.

Also nahm Jack Miller Reißaus – und heuerte bei Pramac-Ducati an. Bisher hat er diesen Schachzug nicht bereut – er fährt Kreise um die Honda-Privatfahrer, die in Argentinien auf den Rängen 20, 22 und 24 landeten!

Und Ducati Corse bedankt sich bei Honda für die lückenlose dreijährige MotoGP-Ausbildung des hoch talentierten Jack Miller.

«Ich bedanke mich beim Team, dass sie mir erlaubt haben, die Slicks reinzustecken, ohne mich mit irgendwelchen Schimpfwörtern einzudecken», grinste Jack.

«Ich sah nach meiner letzten Runde meine Boxentafel und ich merkte, dass die Bestzeit vorher 1:47,3 min war und ich 1:47,1 min gefahren war. Ich konnte es nicht wirklich glauben. Diese Pole ist noch gar nicht in mein Bewusstsein eingedrungen.»

Das Wetter am Sonntag könnte wieder fragwürdig werden. «Ich sehne mich auf keinen Fall nach ähnlichem Wetter, wie wir es heute gehabt haben», sagte der Ducati-Pilot, der eine 2017-Desmosedici steuert. «Denn dann könnte es in Turn 1 regnen und zwei Runden später plötzlich in Turn 4. Es ist nicht angenehm, unter solchen Bedingungen zu fahren. Ich wünsche mir eine trockene Piste für das Rennen. Das wäre nett für uns Fahrer und schön für die Fans. Ich möchte so ein Wetter wie am Donnerstag, richtig heiß. Aber wir müssen abwarten. Eigentlich war für uns nur das FP1 am Freitag wirklich richtig trocken. Es wird also eine Lotterie, wenn wir bestimmen müssen, welche Rennreifen wir bei trockener Fahrbahn nehmen sollen.»

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