Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Gelete Nieto: «Unvergesslich für die Nieto-Familie»

Von Frank Aday
Gelete Nieto, Teamprinzipal des Ángel Nieto Teams, sprach vor dem Jerez-GP über sein Team, die ersten drei Saisonrennen und eine große Ehre für seinen verstorbenen Vater Ángel Nieto.

Am Donnerstag vor dem Grand Prix wird zu Ehren des 2017 verstorbenen Ángel Nieto die spanische Strecke in «Circuito de Jerez – Ángel Nieto» umbenannt. Die Zeremonie mit Nietos Söhnen Gelete, Pablo und Hugo sowie Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta wird um 12 Uhr stattfinden. Im Anschluss wird dann eine Statue des 13-fachen Weltmeisters Ángel Nieto enthüllt. Am Sonntag drehen Gelete und Pablo dann auf der 125-ccm-Garelli und der 80-ccm-Derbi ihres Vaters eine Ehrenrunde.

Ángel Nieto jr., der Gelete genannt wird, leitet 2018 das Ángel Nieto Team in der Moto3-Klasse mit den Fahrern Andrea Migno und Albert Arenas auf KTM-Maschinen sowie die MotoGP-Truppe um Álvaro Bautista und Karel Abraham.

Gelete, erst drei Rennen wurden in der Moto3-Saison 2018 gefahren. In Austin hätte Andrea Migno es fast auf das Podest geschafft. Was erwartest du für den Rest der Saison von deinen Fahrern?

Ich denke, Albert Arenas entwickelt sich gut und lernt noch immer das Bike kennen. In Katar hatte er Pech, denn er ging zu Boden und zog sich einen Bruch des Schlüsselbeins zu. Bis dahin machte er Fortschritte und war zu Saisonbeginn sehr entschlossen. Ein Markenwechsel [von Mahindra zu KTM] ist immer eine Motivation für die Fahrer. Vom Rückschlag in Katar ließ er sich aber nicht lange aufhalten, denn es war ein glatter Bruch. Er konnte sofort mit der Reha beginnen. Nun ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn in der Führungsgruppe sehen werden. Ich denke, das wird schon in Jerez passieren.

Sein Teamkollege Andrea Migno ist ein erfahrener Pilot, der aus einem großartigen Team zu uns kam und von Valentino Rossi ausgebildet wurde, dem wahrscheinlich besten Fahrer aller Zeiten. In Texas fuhr Migno großartig, denn er kam von weit hinten und schaffte es fast noch auf das Podest. Er muss in den Trainings aber noch intensiver arbeiten, was wir schon mit ihm besprochen haben. Er war von Anfang an stark und unter den Top-5 dabei. Er hört sehr gut zu und hat großes Selbstvertrauen. Ich bin mir sicher, dass er auch in Jerez vorne mitmischen wird.

Welche Ziele hast du für Migno und Arenas gesetzt?

Dafür ist es vielleicht ein bisschen früh, aber ich denke, dass Migno immer an der Spitze mitkämpfen sollte. Dann wird das Team oft Grund zur Freude haben. Es wäre großartig für uns, wenn er regelmäßig Podestplätze einfahren kann. Alberts Ziel wird es ab jetzt sein, in der Spitzengruppe dabei zu sein. Sobald er das erreicht hat, können wir über neue Ziele sprechen.

In der MotoGP-Klasse hat das Team einen schwierigeren Start erlebt.

Es ist wahr, dass in dieser Saison alle näher zusammenliegen, eher wie wir es bisher in den Klassen Moto2 und Moto3 sahen. Das macht sich bemerkbar. Álvaro Bautista ist ein großartiger Fahrer, daran gibt es keinen Zweifel. Er hat das Talent, um viel näher an der Spitze dran zu sein. Aber so ist der Motorradsport. Im Moment fühlt er sich nicht so wohl auf der Maschine, was ihm die Resultate versagt, die er verdient hätte. Auf jeden Fall verbessern wir uns und dürfen das Vertrauen in uns nicht verlieren. Er weiß, dass er ein großartiger Fahrer ist. Wir müssen es nur schaffen, dass er sich auf dem Motorrad wohlfühlt.

Karel habe ich schon Dinge tun sehen, die ganz sicher nicht einfach sind. Er ist nah dran, wirklich starke Zeiten zu erreichen. Ich denke, dass er großes Talent hat. Es braucht nur intensive Arbeit und den Glauben an sich selbst. Das Selbstvertrauen ist entscheidend. Die Wahrheit ist, dass seine Maschine nicht so gut ist wie die der anderen. Es ist das Modell von 2016. Aber dafür macht er einen guten Job.

An diesem Wochenende findet in Jerez ein sehr besonderer Grand Prix statt, denn dein Vater Ángel Nieto wird geehrt.

Das wird ein unvergessliches Wochenende für die Nieto-Familie und unsere Freunde. Ich bin sehr stolz, dass die beste Rennstrecke der Welt nach meinem Vater benannt wird. Nach allem, was passiert ist, sieht man nun, dass sein Lebenswerk wirklich etwas bedeutet. Es ist schön, wie viel Anerkennung ihm die Menschen schenken und wie viele Ideen es zu seinen Ehren gab. Er verdient das. Die Statue, die am Eingang der Strecke enthüllt wird, wurde von einem Künstler aus Jerez geschaffen. Zudem wird es den «Premio del Motor Ciudad de Jerez» und eine Parade durch die Stadt geben, bei der wir den Fans danken können. Dort werden sicher Tränen kullern. Doch der denkwürdigste Moment wird wohl die Runde auf der Rennstrecke mit meinem Bruder Pablo auf zwei Motorrädern unseres Vaters sein. Pablo fährt die 80-ccm-Derbi und ich die 125-ccm-Garelli. Das wird unbeschreiblich sein. Ich möchte der Dorna danken, die das alles organisiert hat, und Jorge Martinez für die Änderung des Teamnamens.

In Jerez wird auch die «Ángel Nieto Foundation» vorgestellt.

Ja, das ist sehr spannend für mich. Wir wollen, dass sein Name für immer in Erinnerung bleibt. Junge Menschen sollen wissen, wer Ángel Nieto war. Die Menschen sollen weiter über seine Werte sprechen und sie pflegen. Da die Menschen so viel Liebe für unseren Vater zeigen, wurde diese Stiftung gegründet. Wir freuen uns auf ihre Präsentation am Freitag auf dem Circuito de Jerez – Ángel Nieto.

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