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Lin Jarvis: «Viñales in anderer Situation als Vale»

Von Frank Aday
Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis mit Valentino Rossi

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis mit Valentino Rossi

Der Österreich-GP war für das Yamaha-Werksteam ereignisreich. Der MotoGP-Projektleiter entschuldigte sich sogar bei seinen Fahrern. Nun sprach Lin Jarvis über das Tief von Yamaha, die Entschuldigung und Jorge Lorenzo.

Auf dem Red Bull Ring kam Valentino Rossi als Sechster 14,026 sec hinter Sieger Jorge Lorenzo ins Ziel. Maverick Viñales fehlten am Ende 22,939 sec auf den Sieger, was nur Platz 12 bedeutete. Yamaha war seit dem Assen-GP 2017 nicht mehr siegreich und steckt in großen Schwierigkeiten. Unterstrichen wurde das von der Entschuldigung des Yamaha-MotoGP-Projektleiters Kouji Tsuya an seine Fahrer.

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis erklärte gegenüber TV-Sender «Sky»: «Es ist ganz klar, dass wir in Schwierigkeiten stecken. Projektleiter Tsuya hat eingeräumt, dass wir mit unserer Maschine im Hintertreffen sind. Ich hoffe, das war der schlechteste Moment der Saison. Das Qualifying in Spielberg war ein Desaster, er übernahm für die technische Seite die Verantwortung. Es ist ein bisschen mühsam, immer wieder die Beschwerden unserer Fahrer zu hören, denn sie sind nicht happy und warten auf Weiterentwicklungen, die erst noch kommen müssen.»

Jarvis erwartet noch positive Rennen für Rossi, Viñales’ Situation ist schwieriger. «Wir arbeiten daran. Mit Valentinos Rennen war ich zufrieden, denn er fuhr von Startplatz 14 auf Rang 6 nach vorne. Auf der anderen Seite war es ein harter Sonntag für Maverick, denn er fuhr definitiv kein herausragendes Rennen. Er hatte Probleme am Start, die er oft hat und war nicht in der Lage, es danach wirklich besser zu machen. Wir müssen Mavericks Situation besser verstehen. 2017 war er im Winter sehr schnell und gewann dann drei Rennen. Danach kam er nicht mehr auf dieses Level zurück. Er ist sehr talentiert und will gewinnen, aber er ist auch noch sehr jung. Er muss lernen, besser mit schwierigen Situationen umzugehen. In diesem Jahr ist es nicht einfach, denn es gibt viele starke Fahrer, während wir Probleme haben. Wir haben seit mehr als einem Jahr nicht gewonnen. Er leidet. Wir müssen sein junges Alter und seinen Willen respektieren. Es ist eine andere Situation als bei Vale.»

Dann kam Jarvis auf die Entschuldigung von Tsuya zurück: «Was wir da gesehen haben, ist nicht normal. Für einen Japaner ist die Kultur der Ehre sehr wichtig. Sich also vor die Presse zu stellen und zuzugeben ‹Es war mein Fehler› ist nicht einfach. Ich weiß, dass manche Journalisten diese Geste nicht schätzen, aber ich denke, sie müssen sich das große Ganze ansehen. Tsuya leitet das MotoGP-Projekt und sagte, dass wir im Moment mit diesem Bike unseren Fahrern nicht das geben können, was sie verdienen. Wir haben nun einen Test in Misano und dann noch einen in Aragón. Wir müssen Fortschritte machen, was nicht einfach ist. Es besteht eine Lücke zwischen uns und den anderen. Es ist nicht einfach, sie in kurzer Zeit zu schließen. Ich glaube aber, dass uns das im nächsten Jahr sicher gelingt. Doch so geduldig sind wir nicht, wir wollen schon jetzt wieder dort sein.»

Zudem gratulierte Jarvis seinem ehemaligen Fahrer Jorge Lorenzo zum Sieg mit Ducati. «Ich freue mich sehr für Jorge, denn er ist ein Freund von mir. Wir haben viele Jahre lang zusammengearbeitet und drei Titel gewonnen. Er hat sich für einen Wechsel entschieden, was zu Beginn nicht einfach war. Doch Schritt für Schritt kam er besser mit der Maschine zurecht und gewann nun sein drittes Rennen. Auch in der Gesamtwertung ist er nun Dritter. Ich muss sagen, dass er das gut gemacht hat. Er fuhr ein fantastisches Rennen.»

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