Valentino Rossi: Sein Rezept gegen holprige Pisten

Valentino Rossi begann den Freitag beim British Motorcycle Grand Prix mit Platz 2 hinter Maverick Viñales recht eindrucksvoll. Am Nachmittag hielt er sogar vorübergehend die Bestzeit, ehe er in den letzten Minuten auf Platz 8 abrutschte. In der Tagesgesamtwertung ergab das ebenfalls Rang 8, der Rückstand auf Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso lag bei 0,767 Sekunden.

«Der Grip beim neuen Asphalt ist ein bisschen besser als im Vorjahr. Aber ein großer Fortschritt ist in dieser Hinsicht nicht gelungen. Auch mit den Reifen stehen wir auf demselben Griplevel wie 2017. Aber in einer Hinsicht ist es besser geworden, denn letztes Jahr hatten wir hier mindestens vier unterschiedliche Fahrbahnbeläge. Jetzt haben wir nur noch einen, die heiklen Übergänge fallen weg. das ist positiv. Aber bei den Bodenwellen hat sich nichts verbessert, an einigen Stellen ist es sogar schlimmer geworden. Die Bodenwellen waren immer ein Problem hier in Silverstone, und leider ist die Situation durch den neuen Belag nicht besser geworden.»

Rossi hat in England seit 2015 nicht gewonnen. «Der erste Tag ist für mich recht positiv verlaufen», stellte der Yamaha-Star fest. «Denn zuerst muss ich festhalten, dass sich die M1 hier gut fahren lässt; dieser Circuit ist sehr freundlich zu unserem Motorrad. Deshalb waren Maverick und ich in der Früh bereits sehr stark. Ich habe heute im freien zweiten Training etwas ausprobiert im Zusammenhang mit der Elektronik, was Maverick schon in Misano getestet hat. Mir hat das gut gefallen, es hilft bei der Beschleunigung. Der Belag hilft also, und dazu diese Modifikation bei der ECU. Ich habe eine gute Pace. Sie ist so gut wie von meinen stärksten Konkurrenten. Ab er im FP2 ist mir Siméon bei meiner Zeitenjagd in die Quere gekommen. Sonst wäre ich schneller gewesen. Aber wichtig ist, dass wir in den Top-Ten geblieben sind, falls es im FP3 zu kalt oder nass ist.»

Wie geht Rossi mit den grimmigen Bodenwellen um? Rossi: «Mit all meiner Erfahrung gibt es nur ein Geheimnis für das Befahren eines holprigen Fahrbahnbelags – man darf sich nicht darum kümmern! Wenn du zu viel nachdenkst, wenn du die Bodenunebenheiten umfahren willst oder wenn du die Bodenwellen nicht attackierst, dann bist du zu langsam. Es ist ähnlich wie beim Motocross. Wenn du bei den Bodenwellen oder Jumps zu vorsichtig bist oder Angst hast, wird es noch schlimmer. Also Gas geben und hoffen, dass alles gutgeht. Das ist das ideale Rezept», lachte Valentino.

Sind die Bodenwellen gefährlich – oder nur eine zusätzliche Schwierigkeit? «Unsere MotoGP-Bikes sind nicht für die Bodenwellen gebaut. Deshalb ist das Gefühl bei den holprigen Stellen sehr schlecht, auch wenn sie nicht extrem sind. Aber die Reifen haben einen sehr guten Grip. Es ist also eher schwieriger, von Gefahr will ich nicht reden.»