Cal Crutchlow (Honda/6.): «Wie von Bus überfahren»
Cal Crutchlow sicherte sich am Donnerstag zwischendurch in Sepang die zweitbeste Zeit, am Abend fiel er an die fünfte Position zurück. Am Freitag brauste er mit 0,541 Sekunden Rückstand auf Platz 6 und übernahm diese Position damit auch in der Gesamtwertung aus drei Tagen. Dass er sich angesichts des fehlenden Lorenzos und des angeschlagenen Márquez' damit als bester Honda-Fahrer etablierte, war ein Bonus nach den vielen Wochen der Ungewissheit wegen des beim Australien-GP Ende Oktober in 17 Teile gebrochenen rechten Sprungbeins.
«Ich bin happy am Ende dieses dritten Tages, und ehrlich gesagt, ich bin froh, dass der Test vorbei ist», seufzte der Engländer. «Mein Knöchel wird langsam schmerzhaft, er glüht. Aber ich spüre, dass der Knöchel in gutem Zustand ist, das Motorrad auch. Beim Fahren hat der Knöchel keine Beschwerden verursacht, die treten erst auf, wenn ich absteige. Ich habe die Länge der Runs so kurz wie möglich gestaltet. Wir haben eher einzelne Teile getestet, die Rennpace stand nicht im Vordergrund. Trotzdem kann sich meine Pace sehen lassen, sie war den ganzen Tag über recht anständig. Mit gebrauchten Reifen waren wir sehr konstant und sehr schnell. Nach drei Monaten Verletzungspause ist es eine riesige Erleichterung, wenn man erstens wieder fahren und zweitens wieder konkurrenzfähig sein kann. Was die einzelne schnelle Runde betrifft, hätte ich viel schneller sein sollen, aber ich bin gestürzt. Es war komplett meine eigene Schuld. Ich bin übermotiviert in die zweite Kurve eingebogen. Ich habe in meiner schnellsten Runde im ersten Sektor drei Zehntel verloren, In der nächsten Runde habe ich wie ein Verrückter gepusht, ich wollte mich um eine halbe Sekunde steigern gegenüber den Runden zuvor. Ich hatte dann Chattering und bin gestürzt. Das war mit dem ganz weichen Hinterreifen, mit dem man um ca. sechs Zehntel schneller fahren kann. Aber es ist mir nicht gelungen. Ich habe diesen Reifen dann für den Rest des Tages nicht mehr verwendet.»
Ist die 2019-Honda deutlich besser als das Vorjahresmodell? «Ich fühle mich auf diesem Bike noch nicht wohl, aber das liegt an mir», berichtete der LCR-Honda-Pilot. «Ich muss das Bike besser an mich anpassen. Aber HRC hat für uns ein Motorrad gebaut, das konkurrenzfähig sein wird. Das ist ein neutrales Bike, aber ich habe dafür noch nicht die beste Lösung gefunden. Dieses Paket kann die Weltmeisterschaft gewinnen. Ich freue mich auf diese Meisterschaft.»
Wird sich der Zustand des Knöchels weiter bessern bis zum Katar-Test, der von 23. bis 25. Februar stattfindet? «Sein Zustand war hier sicher besser als erwartet. Ganz sicher. Er fühlt sich zwar jetzt nach den drei Tagen schlimmer an als vor einer Woche. Aber ich habe mit mehr Beschwerden gerechnet. Über Nacht haben wir die Schwellung immer gut weggebracht, obwohl die Schwellung eigentlich gering blieb. Ich spürte heute Schmerzen, sogar in den Zehen. Dieses Problem war neu, vielleicht lag es an der extremen Hitze hier. Beim Fahren behindert mich der Fuß nicht, ich bin nur langsam, wenn ich den Fuß bewegen muss auf der Raste und bei der Hinterradbremse.» Doch Cal probierte auch eine Daumenbremse für das Hinterrad aus.
«Wenn ich berücksichtige, das ich mehr als dreieinhalb Monate auf keiner Rennmaschine gesessen bin, darf ich über das Ergebnis hier nicht jammern. Versteht mich nicht falsch. Jeden Morgen, wenn ich aufgestanden bin, hatte ich das Gefühl, ich sei von einem Autobus überfahren worden. Aber wie gesagt: Auf dem Motorrad ist alles in Ordnung. Nur wenn ich absteige, fühle ich mich, als könnte ich mich nicht bewegen. Sonst bin ich körperlich fit, ich bin konditionell tadellos vorbereitet. Ich muss mich auf bei vielen Leuten bedanken, dass es mir so gut geht, ich hätte das nie allein geschafft. Zuerst einmal hat mein Chirurg in Australien einen Superjob gemacht und danach auch jene Menschen, die sich um mich gekümmert haben während der Reha.»
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. bis 8. Februar,
  kombinierte Zeitenliste:
1. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,239 min
  2. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,063 sec
  3. Jack Miller, Ducati, + 0,127
  4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,299
  5. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,405
  6. Cal Crutchlow, Honda, + 0,541
  7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,783
  8. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,902
  9. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,909
  10. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,916
  11. Marc Márquez, Honda, + 0,931
  12. Alex Rins, Suzuki, + 0,941
  13. Stefan Bradl, Honda, + 1,129
  14. Tito Rabat, Ducati, + 1,246
  15. Joan Mir, Suzuki, + 1,247
  16. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,258
  17. Johann Zarco, KTM, + 1,401
  18. Pol Espargaró, KTM, + 1,512
  19. Miguel Oliveira, KTM, + 1,710
  20. Karel Abraham, Ducati, + 2,139
  21. Andrea Iannone, Aprilia, + 2,271
  22. Mika Kallio, KTM, + 2,284
  23. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,527
  24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,726
  25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,751
  26. Bradley Smith, Aprilia, + 2,756
  27. Yamaha Test 2 (Jonas Folger), Yamaha, + 3,004
  28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,037
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 8. Februar:
1. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,239 min
  2. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,063 sec
  3. Jack Miller, Ducati, + 0,127
  4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,299
  5. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,405
  6. Cal Crutchlow, Honda, + 0,541
  7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,783
  8. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,902
  9. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,909
  10. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,916
  11. Marc Márquez, Honda, + 0,931
  12. Alex Rins, Suzuki, + 0,941
  13. Stefan Bradl, Honda, + 1,129
  14. Tito Rabat, Ducati, + 1,246
  15. Joan Mir, Suzuki, + 1,247
  16. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,258
  17. Johann Zarco, KTM, + 1,401
  18. Pol Espargaró, KTM, + 1,512
  19. Miguel Oliveira, KTM, + 1,710
  20. Karel Abraham, Ducati, + 2,139
  21. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,527
  22. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,751
  23. Bradley Smith, Aprilia, + 2,756
  24. Mika Kallio KTM, + 2,781
  25. Jonas Folger, Yamaha, + 3,004
  26. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 3,480
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 7. Februar:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,897 min
  2. Alex Rins, Suzuki, + 0,527 sec
  3. Jack Miller, Ducati, + 0,620
  4. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,665
  5. Cal Crutchlow, Honda, + 0,669
  6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,728
  7. Tito Rabat, Ducati, + 0,767
  8. Marc Márquez, Honda, + 0,893
  9. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,948
  10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,069
  11. Johann Zarco, KTM, + 1,076
  12. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,098
  13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,204
  14. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,211
  15. Franco Morbidelli, Yamaha, +1,254
  16. Stefan Bradl, Honda, + 1,333
  17. Pol Espargaró, KTM, + 1,408
  18. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,613
  19. Mika Kallio, KTM, + 1,626
  20. Miguel Oliveira, KTM, + 1,775
  21. Joan Mir, Suzuki, + 1,979
  22. Karel Abraham, Ducati, + 2,348
  23. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 2,509
  24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,757
  25. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,962
  26. Kohta Nozane, Yamaha, + 4,092
  27. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,379
MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. Februar:
1. Marc Márquez, Honda, 1:59,621 min
  2. Alex Rins, Suzuki, + 0,259 sec
  3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,316
  4. Tito Rabat, Ducati, + 0,362
  5. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,430
  6. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,433
  7. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,537
  8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,576
  9. Stefan Bradl, Honda, + 0,593
  10. Pol Espargaró, KTM, + 0,692
  11. Jack Miller, Ducati, + 0,762
  12. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,839
  13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,981
  14. Cal Crutchlow, Honda, + 1,060
  15. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,073
  16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,281
  17. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, + 1,344
  18. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,364
  19. Mika Kallio, KTM, + 1,433
  20. Johann Zarco, KTM, + 1,500
  21. Andrea Iannone, Aprilia, + 1,628
  22. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 1,665
  23. Joan Mir, Suzuki, + 1,811
  24. Karel Abraham, Ducati, + 2,006
  25. Jonas Folger, Yamaha, + 2,115
  26. Hafizh Syahrin, KTM, + 2,232
Zum Vergleich:
Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 min (2015)
  Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 min (2015)
  Beste Rundenzeit: Jorge Lorenzo, Ducati, 1:58,830 min (2018 Test)
  Shakedown-Test 2019: Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,500 min
 
                             
                            














