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Pol Espargaró: Zwei Márquez in einer Box? Schwierig!

Von Nora Lantschner
Pol und Aleix Espargaró wissen, was es heißt, gegen den eigenen Bruder in der MotoGP-WM anzutreten. Alex und Marc Márquez sind bei Honda sogar Teamkollegen. «Ich hätte das nicht gewollt», so der Red Bull-KTM-Star.

Pol Espargaró und sein um zwei Jahre älterer Bruder Aleix treten seit 2014 beide in der Königsklasse der Motorrad-WM an. 2020 steht ein zweites Brüderpaar in der MotoGP-Startaufstellung, Alex und Marc Márquez legen allerdings noch eine Schippe drauf und teilen sich auch die Box im Repsol Honda Team.

Pol weiß um die Problematik: «Es wird für beide schwierig sein, nicht nur für Alex. Alex ist in seinem Rookie-Jahr, auf einem schwierigen Motorrad – und dazu kommt auch noch, dass er neben seinem Bruder fährt, den er natürlich sehr gut kennt. Aber zwischen Brüdern gibt es immer eine besondere Rivalität.»

Der Red Bull-KTM-Werksfahrer ist froh, dass sein Bruder Aleix nicht im selben Rennstall, sondern bei Aprilia untergebracht ist. «Mir gefällt es schon nicht, mit meinem Bruder in der MotoGP zu sein, stell dir vor im selben Team. Das würde mir überhaupt nicht gefallen», gab Pol Espargaró im Interview mit den italienischen Kollegen von «Sky Sport» ganz offen zu.

Für Alex Márquez kommt erschwerend hinzu, dass Marc in sieben MotoGP-Jahren sechs Titel geholt hat. «Sein Teamkollege ist der Stärkste der WM, die Situation ist sehr schwierig für Alex», befürchtet Pol. «Auch für Marc ist es schwierig, er würde sicher gerne sehen, dass sein Bruder auf der Werks-Honda gut abschneidet. Meiner Meinung nach wird es schwierig, damit in der Box umzugehen. Aber mit Alberto Puig haben sie einen guten Chef, der weiß, was zu tun ist. Sie werden sicher für gute Ergebnisse sorgen, ich bin gespannt.»

Trotzdem sei es riskant, bekräftigte der KTM-Star: «Denn sie stehen sich als Brüder sehr nahe, was eine schöne Sache ist, aber sie verbringen ihre Zeit zu Hause gemeinsam, sie trainieren gemeinsam… Das macht es noch komplizierter. Sollte Alex auf Platz 7 oder 8 landen, dann wäre es ein gutes Ergebnis, aber wenn Marc gleichzeitig gewinnt, ist es das nicht mehr. Sie müssten unter den gleichen Bedingungen, auf dem gleichen Motorrad, in jedem Rennen kämpfen. Das verstärkt die Rivalität. Sie müssen gut darin sein, wie wir Espargaró es machen, die Rivalität in der Box zu lassen und außerhalb weiterhin ein normales Verhältnis zu pflegen. Das ist nicht einfach, man muss sich anstrengen.»

«Es gibt Momente, in denen ich Zeit mit meinem Bruder verbringe, aber Emotionen zwischen uns stehen, die man nicht auf Null setzen kann, dann fühlt man sich ein bisschen unwohl», erklärt der 28-jährige Spanier, der genauso wie sein 30-jähriger Bruder in Andorra lebt. «Es braucht Zeit, man muss miteinander reden, auch wenn wir das Glück haben, Kinder zu haben, die ein Grund sind, um uns zu treffen, wenn es gerade nicht so gut läuft.»

«Es ist hart, die Leute haben keine Ahnung, wie groß die Rivalität in der MotoGP wirklich ist. Und wenn du einen Bruder in derselben Klasse oder sogar im selben Team hast, wird es noch schwieriger. Ich hätte das nicht gewollt», lautet das eindeutige Fazit von Pol Espargaró.

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