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Hervé Poncharal (KTM): «Hoffentlich hilft das»

Von Simon Patterson
Alarmstufe Rot: Die MotoGP-Teams kämpfen wegen des Coronavirus ums Überleben

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Als Präsident der Teamvereinigung IRTA glaubt Hervé Poncharal, dass mit der Einfrierung der Entwicklung ein wichtiger Schritt vollzogen wurde. Er macht sich aber dennoch Sorgen um die Teams.

Die Vermarktungsgesellschaft Dorna hat am Donnerstag gemeinsam mit der Teamvereinigung IRTA und den Herstellern eine möglicherweise zukunftsweisende Entscheidung vermeldet. Bis zum Start der Saison 2022 wird die Entwicklung in den Bereichen des Motors und der «Aero Bodys» eingefroren. Hervé Poncharal, Teambesitzer von Red Bull-KTM-Tech3 und Präsident der IRTA, begrüßt die Entscheidung: «Hoffentlich hilft diese Maßnahme. Ich denke, im Moment leiden am meisten die europäischen Teams. Aber dank der Entscheidung können sie sich jetzt darauf konzentrieren, ihre Unternehmen am Leben zu erhalten.» Da am Donnerstag auch Japans Ministerpräsident Shinzo Abe den Notstand ausgeweitet hat, sind auch die japanischen Hersteller zunehmend betroffen.

Teams, die in finanzielle Schieflage geraten, sollen drei Monate lang unterstützt werden. Poncharal ist aber nachdenklich: «Die Hauptkosten sind das Personal, aber wir haben auch Leasingkosten, Miete und Steuern zu zahlen. Zum Beispiel miete ich sieben Lastwagen und eine Werkstatt. Es gibt jeden Monat hohe Fixkosten, aber in der Runde haben wir eine Lösung gefunden, die für die Teams akzeptabel war.»

Er sagt weiter: «Was ist aber, wenn wir versuchen müssen, die Teams bis Dezember zu unterstützen oder realistisch gesehen sogar bis März 2021? Wir müssen die Dinge Tag für Tag und Schritt für Schritt annehmen und neu bewerten.»

Poncharal glaubt, dass sich die Welt nachhaltig verändern wird: «Viele Sponsoren werden Verträge nicht einhalten können, sie könnten auch ganz verschwinden oder die Teams mit weniger Geld unterstützen. Da kann man niemandem die Schuld geben, die Sponsoren kämpfen selbst ums Überleben. Hoffentlich hilft das Einfrieren der Spezifkationen. 2020 muss ein Jahr sein, das schnell in Vergessenheit gerät.»

Eine Hilfe ist es zwar sicherlich, dass die MotoGP-Klasse für eine Rennserie steht, in der immer eine große Show geboten wird, die Arbeit wird aber aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus nicht weniger. Im Gegenteil, Poncharal sagt: «Die aktuellen Verträge mit den Teams laufen bis 2021. Die neuen Verträge waren bereits vorbereitet und viele Punkte bereits final besprochen, aber ich denke, dass die Arbeit für den Papierkorb war.»

Immer wieder gilt die Formel 1 als Orientierung für die Motorrad-Weltmeisterschaft. Das Ziel der Königsklasse auf vier Rädern ist es, im Juli die Saison zu starten. Diesbezüglich hegt Poncharal aber Zweifel: «Ich weiß nicht, ob das klappt. Die Formel 1 ist unser großer Bruder, weil sie ein ähnliches Geschäftsmodell und die gleichen Probleme hat.»

Allen voran gehe es darum, die Arbeitsplätze der Menschen zu erhalten. «Wenn wir alles neu aufbauen müssen, dann wird das ein langer und schmerzhafter Prozess», ist sich der MotoGP-Teamchef sicher. Der Franzose erinnert daran, dass die Vermarktungsgesellschaft Dorna keine Bank für angeschlagene Teams ist: «Sie würde gerne helfen, aber sie ist im Wesentlichen auch nur ein Team, allerdings in einer anderen Größenordnung.»

Abschließend lobt er Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta: «Er ist ein unglaublicher Mann. Es ist leicht, zu allen Menschen freundlich zu sein, wenn die Dinge gut laufen. Aber in schwierigen Zeiten zeigt sich der wahre Charakter. Carmelo kämpft um den Sport wie ein junger Löwe. Seine Mission ist es, uns genug zu geben, damit wir uns über Wasser halten können.»

Ob das aber reicht, werden die kommenden Monate zeigen. Einfach gestaltet sich die Situation ganz sicher nicht.

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