Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Cal Crutchlow (15.): «Fahrstil ändern bringt nichts»

Von Maximilian Wendl
Cal Crutchlow hat in Spielberg zu kämpfen

Cal Crutchlow hat in Spielberg zu kämpfen

Cal Crutchlow lässt weiter kein gutes Haar an seiner Honda. Er geht von P15 aus ins Rennen in Spielberg. Außerdem war der Dovizioso-Abgang für den britischen Routinier keine allzu große Überraschung. Er hat Verständnis.

Cal Crutchlow ließ die Journalisten warten. Die Sorgen waren zunächst groß, denn als Grund gab die Pressesprecherin von LCR-Honda an, Crutchlow müsse sein operiertes Handgelenk kühlen. Der Brite beruhigte nach seinem Eintreffen aber umgehend: «Mir geht es körperlich gut. Die Probleme mit dem Handgelenk sind nicht so schlimm. Ich muss es aber kühlen, um den Schmerz für die nächsten Tage zu reduzieren.»

Hilfreich ist das Strecken-Layout des Red Bull Rings, denn auf den langen Geraden kann er sich ausruhen und Kräfte sammeln. «Wir sind im Plan», sagte Crutchlow, nachdem er in der Qualifikation den 15. Startplatz eingefahren hatte. An seiner Kritik am Motorrad änderte sich aber im Vergleich zu den Vortagen wenig: «Ich habe Probleme beim Anbremsen, außerdem komme ich mit dem Grip der 2020er Honda nicht zurecht. Die Reifen sind ein Problem. Hoffentlich können wir da über Nacht noch einen Schritt machen.»

Um die Probleme genauer zu erläutern, sagt Crutchlow: «Wenn ich bremse, dann verliere ich den Kontakt zum Asphalt. Taka hat das Problem mit dem Vorjahres-Motorrad wahrscheinlich nicht. Es ist ein Teufelskreis. Wir kommen schlecht in die Kurve und können dann auch nicht richtig beschleunigen.» Dadurch büßen die Honda-Piloten Zeit ein. Crutchlows Forderung ist unmissverständlich: «Es bringt nichts, wenn wir unseren Fahrstil ändern. Das Motorrad muss an den Fahrer angepasst werden. Daran müssen wir arbeiten. Denn es hilft ja auch nicht, wenn wir früher bremsen, um die Kurve besser zu erwischen. Dann verlieren wir eine Sekunde.»

Das zweite Thema, dem sich der 34-jährige Pilot aus Coventry widmete, war der Abgang von Andrea Dovizioso. Diese Nachricht war für Crutchlow keine allzu große Überraschung: «Wir kannten die Situation. Er hatte dort eine großartige Zeit, hat viele Erfolge eingefahren. Jetzt hat er sich entschieden, das Kapitel zu beenden. Ich denke, die meisten Fahrer können seine Entscheidung nachvollziehen.»

Welchen Verlust stellt der Abgang dar? Crutchlow meint: «Ducati verliert einen großartigen Fahrer. Er ist ein Kandidat für die WM und ein guter Junge. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht ersetzt werden kann.»

Nun ist es durchaus möglich, dass der Dovi-Abgang auch Einfluss auf Crutchlows Planungen hat. Der dreimalige MotoGP-Sieger wiegelt ab: «Ich habe keine Ahnung. Ich glaube nicht, dass sich das auf mich auswirkt. Aber ich habe keine Idee dazu.»

Sein Fokus liegt auf dem Österreich-GP. Diesen beendete er 2018 auf dem vierten Platz. Im Vorjahr kollidierte er mit Pol Espargaró und Tito Rabat. Daran erinnert er sich nur ungern.

MotoGP, Q2, Spielberg, 15. August:

1. Viñales, Yamaha, 1:23,450 min
2. Miller, Ducati, 1:23,518 min, + 0,068 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:23,537, + 0,087
4. Dovizioso, Ducati, 1:23,606, + 0,156
5. Pol Espargaró, KTM, 1:23,612, + 0,162
6. Mir, Suzuki, 1:23,673, + 0,223
7. Morbidelli, Yamaha, 1:23,719, + 0,269
8. Rins, Suzuki, 1;23,731, + 0,281
9. Zarco, Ducati, 1:23,828, + 0,378
10. Nakagami, Honda, 1:23,872, + 0,422
11. Oliveira, KTM; 1:23,939, + 0,489
12. Rossi, Yamaha, 1:23,995, + 0,545

Die weitere Startaufstellung:

13. Petrucci, Ducati
14. Aleix Espargaró, Aprilia
15. Crutchlow, Honda
16. Lecuona, KTM
17. Binder, KTM
18. Alex Márquez, Honda
19. Bradl, Honda
20. Smith, Aprilia
21. Rabat, Ducati
22. Pirro, Ducati

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