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Andrea Dovizioso über KTM: «Hätte so keiner erwartet»

Von Nora Lantschner
Szene aus dem Steiermark-GP: Miguel Oliveira gefolgt von Andrea Dovizioso, Brad Binder und Taka Nakagami

Szene aus dem Steiermark-GP: Miguel Oliveira gefolgt von Andrea Dovizioso, Brad Binder und Taka Nakagami

Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso analysiert die überraschende Situation in der verkürzten WM-Saison 2020: Nicht nur KTM, auch Fahrer aus Kundenteams mischen vorne mit.

Die MotoGP-Saison 2020 wurde Corona-bedingt zwar verkürzt, an ereignisreichen Rennen, Überraschungen und Premierensiegern mangelt es bisher aber nicht: Petronas-Yamaha-Jungstar Fabio Quartararo (21) ist nach zwei Siegen zum Auftakt in Jerez noch immer der WM-Leader, Red Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder (25) gewann bereits in seinem dritten MotoGP-Rennen und sein Markenkollege Miguel Oliveira (25) gehört seit dem Steiermark-GP ebenfalls zu den bisher 112 Siegern in der Königsklasse der Motorrad-WM.

Ist die Jugend auf dem Vormarsch? «Es sind einfach gute Fahrer. In der heutigen MotoGP erleben wir eine spezielle Situation», meinte Andrea Dovizioso dazu. «Wenn wir die Satellitenteams anschauen, dann sind es Werks-Motorräder – wenn nicht zu 100 Prozent, dann zumindest zu 95 Prozent. Es hinterlässt immer etwas Eindruck, Farben vorne zu sehen, die nicht zum Werksteam gehören, aber das muss nicht immer heißen, dass es einen Unterschied gibt.»

«Es kommen mehrere Dinge zusammen: Es sind sehr starke Fahrer, die auch die Möglichkeit haben – im Gegensatz zur Vergangenheit», ergänzte der 34-jährige Italiener. «Da konnte man im Satellitenteam zwar eine gute Performance zeigen, aber sich nicht wirklich über eine gesamte Saison vorne halten. Jetzt hat man dagegen dieselben Möglichkeiten. Weil das Werk dahinter steht, die Fahrer in den Kundenteams schließen ja auch fast immer ihre Verträge mit dem Hersteller ab, es gibt eine direkte Verbindung. Es ist also kein Problem, wenn ein Satelliten-Fahrer vor einem Werksfahrer liegt.»

Zu den Erfolgen von KTM (Zwei Siege durch Binder und Oliveira, Pole und ein dritter Platz durch Pol Espargaró) sagte der Ducati-Werksfahrer: «Das hätte so keiner erwartet – auch wenn Binder beim ersten Rennen in Jerez nach dem Fehler eine Pace fuhr, die drei bis vier Zehntel schneller war als meine. Das bedeutet, dass er mindestens Zweiter geworden wäre oder vielleicht mit Quartararo gekämpft hätte. Das Potenzial war also da, aber dieser Schritt nach vorne kam für alle ziemlich unerwartet.»

«Alle haben eine Verbesserung von KTM erwartet, aber nicht so einen Sprung», fasste «Dovi» zusammen. «Es war sicher ein großartiger Job von ihrer Seite, aber dieser Reifen verändert in gewisser Hinsicht das Gleichgewicht, denn wer in den vergangenen zwei oder drei Jahren immer vorne war, ist es nicht mehr.»

WM-Stand nach 5 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 70 Punkte. 2. Dovizioso 67. 3. Miller 56. 4. Binder 49. 5. Viñales 48. 6. Nakagami 46. 7. Rossi 45. 8. Mir 44. 9. Oliveira 43. 10. Pol Espargaró 35. 11. Morbidelli 32. 12. Zarco 30. 13. Rins 29. 14. Petrucci 25. 15. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 15. 17. Lecuona 13. 18. Bagnaia 9. 19. Smith 8. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 5 von 14 Rennen:

1. Yamaha 88. 2. Ducati 87. 3. KTM 82. 4. Suzuki 57. 5. Honda 46. 6. Aprilia 20.

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