Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Tardozzi: Ducati hätte mit Lorenzo WM gewinnen können

Von Waldemar Da Rin
2018 gelang Jorge Lorenzo in Mugello mit seinem ersten Sieg für Ducati der viel umjubelte Durchbruch auf der Desmosedici GP – zu spät, wie man heute weiß.

Mit sieben Siegen (6x MotoGP und 1x 250 ccm) ist Jorge Lorenzo hinter Valentino Rossi mit neun Siegen (7x MotoGP, 1x 250 ccm, 1x 125 ccm) der zweiterfolgreichste Fahrer in Mugello, wo am kommenden Wochenende zum insgesamt 36. Mal ein Grand Prix der Motorrad-WM ausgetragen wird.

Lorenzos letzter Mugello-Sieg im Jahr 2018 war gleichzeitig sein erster auf Ducati. Zwei weitere in Montmeló und Spielberg sollten folgen, ehe der fünffache Weltmeister den Hersteller aus Borgo Panigale verließ und seine Karriere ein Jahr später nach einer enttäuschenden Saison auf der Repsol-Honda frühzeitig beendete.

Rückblickend kommt nicht selten die Frage auf: Was wäre wohl passiert, hätten Lorenzo und Ducati stattdessen zusammen weitergemacht?

Ducati-Teammanager Davide Tardozzi räumte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein: «Ich glaube, dass Jorge Lorenzo mit uns 2018 die Weltmeisterschaft hätte gewinnen können. Aufgrund gemeinsamer Fehler haben wir uns sozusagen in Mugello verabschiedet. Hätten sowohl wir als auch er von den Wintertests an einige Dinge anders gemacht, glaube ich, dass Jorge 2018 den WM-Titel hätte gewinnen können – und jetzt noch bei uns wäre.»

Der erste Sieg im sechsten Rennen von Lorenzos zweitem Ducati-Jahr kam bekanntlich zu spät. Ducati-CEO Claudio Domenicali hatte den dreifachen MotoGP-Champion mit kritischen Aussagen vergrault, der Mallorquiner hatte sich bereits mit Honda geeinigt.

Ist es nicht problematisch, dass immer früher über die Verträge für die folgenden Jahre entschieden wird? Tardozzi: «Früher markierte Brünn im August die Halbzeit und den Wendepunkt. Hätten die Fahrer die Gelassenheit, bis zu diesem Datum ihren Wert unter Beweis stellen zu können, wäre das aus meiner Sicht sehr wertvoll. Leider hat sich die Welt verändert, auch in dieser Hinsicht», fügte der fünffache Superbike-WM-Laufsieger an.

Bagnaia statteten die Verantwortlichen aus Borgo Panigale sogar noch vor dem Start in die laufende MotoGP-Saison mit einem neuen Zwei-Jahres-Vertrag aus. Der Vizeweltmeister des Vorjahres erlebte keinen einfachen Saisonauftakt, ist mit seinen 25 Jahren aber noch jung. «Deshalb haben wir ihm auch für 2023 und 2024 unser Vertrauen geschenkt», betonte Tardozzi. «Er verdient sich das und ich glaube, dass er mit Sicherheit einer der Fahrer ist, die auch in Zukunft um den Titel kämpfen werden.»

WM-Stand nach 7 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 102 Punkte. 2. Aleix Espargaró 98. 3. Bastianini 94. 4. Rins 69. 5. Miller 62. 6. Zarco 62. 7. Bagnaia 56. 8. Brad Binder 56. 9. Mir 56. 10. Marc Márquez 54. 11. Oliveira 43. 12. Pol Espargaró 40. 13. Viñales 33. 14. Nakagami 30. 15. Martin 28. 16. Marini 21. 17. Morbidelli 19. 18. Bezzecchi 19. 19. Alex Márquez 18. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Di Giannantonio 3. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 156 Punkte. 2. Yamaha 102. 3. Aprilia 99. 4. KTM 84. 5. Suzuki 80. 6. Honda 67.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 131 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 125. 3. Monster Energy Yamaha 121. 4. Ducati Lenovo 118. 5. Red Bull KTM Factory 99. 6. Gresini Racing MotoGP 97. 7. Repsol Honda 94. 8. Pramac Racing 90. 9. LCR Honda 48. 10. Mooney VR46 Racing 40. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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