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Stefan Bradl (Honda): «Muss man kritisch beobachten»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: «Das driftet weit auseinander»

Stefan Bradl: «Das driftet weit auseinander»

Stefan Bradl weiß im Gegensatz zu Jonas Folger (GASGAS) noch nicht, ob er in Texas für Márquez oder Mir einspringen muss. Und er dämpft die Erwartungen für alle Ersatzfahrer.

Stefan Bradl hat im SPEEDWEEK.com-Interview am Montag sehr eindrucksvoll geschildert, warum man von den MotoGP-Testfahrern keine Top-Ten-Ergebnisse mehr erwarten darf, wenn sie für einen verletzten Stammfahrer einspringen, denn die Erfordernisse sind in den letzten zwei, drei Jahren durch die elektronischen Systeme und die Devices immer anspruchsvoller und umfangreicher geworden, betont Stefan Bradl. «Wir sind im MotoGP-Sport am menschlichen Limit angekommen. Es ist an der Zeit, die MotoGP leicht zu entschärfen», meint der 33-jährige Bayer.

Bradl gehört deshalb zu jenen Expertem, die vor allzu hohen Erwartungen in Bezug auf Jonas Folger warnen, der im GASGAS Factory Racing Tech3-Team jetzt den schwer verletzten Pol Espargaró für mindestens drei Grand Prix (Texas, Jerez und Le Mans) ersetzen wird. Denn Folger hat seit September 2017 kein MotoGP-Rennen bestritten und bei den Tests nie eine Zeitenjagd mit weichen Reifen gemacht.

«Es ist heute für jeden Ersatzfahrer unmöglich, bei einem MotoGP-Event eine gute Figur zu machen, ganz egal wie er heisst, ob Bradl Crutchlow, Pirro oder Folger. Dass man heute wegen der erheblich gestiegenen Ansprüche keine Top-Ergebnisse mehr erwarten kann, muss klar sein. WM-Punkte wären zum Beispiel in Argentinien realistisch gewesen, denn es standen am Sonntag nur 17 Fahrer am Start, es mussten also nur zwei Piloten ausfallen… Aber in Texas werden wieder 22 Fahrer am Grid stehen, davon muss man ausgehen. Wie viele Ersatzfahrer darunter sein, wird sich in den nächsten zwei Tagen zeigen.»

«Die MotoGP befindet sich heute auf einem derartigen Niveau, mit dem du gar nimmer mitkommst, wenn du nicht permanent auf dem Motorrad sitzt», ist Bradl überzeugt.

Deshalb weigert sich sogar der 37-jährige Dani Pedrosa, der immerhin bei Honda 31 MotoGP-Siege und total 112 MotoGP-Podestplätze errungen hat, mehr als einen GP-Einsatz pro Jahr zu absolvieren. Und auf diesen bereitet sich der Routinier dann sehr akribisch vor.

«Selbst wenn du als Testfahrer alle vier Wochen einmal zwei Tage fahren kannst, ist das bei weitem nicht mehr genug», betont Stefan Bradl. «Denn wenn du zu einem Grand Prix kommt, müsstest du vorher die ‘time attacks’ simulieren und neu auch noch die Sprintrennen. Diesen Rhythmus der Sprintrennen kannst du bei einem privaten Test gar nicht mehr nachmachen, weil du ein ganz anderes Testprogramm abspulen und neue Teile ausprobieren musst. Deshalb driftet die Performance der Testfahrer im Vergleich zu den Stammfahrern ganz weit auseinander. Das muss man schon kritisch beobachten.»


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