Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl: «Im Sprint kannst du viel verlieren»

Von Günther Wiesinger
Im Sprint: Stefan Bradl (6) vor Augusto Fernández (37)

Im Sprint: Stefan Bradl (6) vor Augusto Fernández (37)

Stefan Bradl konnte sich vor dem Sprint-Rennen in Texas ausmalen, dass er nicht in die Top-9 kommen und deshalb nicht punkten würde. «Immerhin bin ich ins Ziel gekommen», seufzte er.

Stefan Bradl steuerte die Repsol-Honda beim Samstag-Sprint in Texas auf den 18. Platz und büsste in zehn Runden überschaubare 25,7 Sekunden auf Sieger Bagnaia (Ducati) ein. Er kämpfte immerhin gegen Moto2-Weltmeister Augusto Fernández (GASGAS-Tech3) und ließ den französischen Vizeweltmeister Fabio Quartararo hinter sich, der sich nach seinem Crash wieder aufgerappelt hatte.

«Ich war froh, dass ich die Zielflagge gesehen habe», erklärte der Bayer nach seinem ersten MotoGP-Sprint. «Das war mein Highlight an diesem Tag», ergänzte Stefan schmunzelnd. «Ich habe ein intensives Rennen erwartet und habe mich nicht getäuscht. Denn diese Piste stellt natürlich körperlich riesige Ansprüche. Aber mein Start war in Ordnung, ich habe aber dann beim ersten ‚high speed braking‘ einige Positionen verloren. Aber wir müssen realistisch sein. Ich bin nicht in der Position, in der man viel Risiko eingeht. Ich habe genug Erfahrung, um die Situation richtig zu analysieren. Ich bin direkt vom Test in Jerez in die USA gekommen, das war mit Stress verbunden. Aber wir können das nicht ändern, wir müssen das Beste daraus machen.»

Denn einen weiteren Verletzten kann Repsol-Honda nicht brauchen. Besonders nachdem sich Joan Mir in Argentinien im Sprint verletzt hatte und dann am Sonntag kein Repsol-Fahrer am Start stand. «In Las Termas hätten wir zwei Stefans gebraucht», sagte Joan Mir in Texas.

«Vor dem Sprint habe ich mich daran erinnert, was ich in der Vergangenheit hier in Austin in meinen Honda-Jahren 2013 und 2014 gemacht habe. Da ist mir eingefallen, dass ich damals im FP4 die ganze Zeit gefahren bin und mich für das Sonntag-Rennen vorbereit habe. Das hat mich etwas angestachelt, weil ich wusste, ich habe so etwas Ähnliches auch früher schon gemacht. Aber in so einem Sprint musst du viel riskieren. Aus meiner Sicht ist es so, dass für die meisten Fahrer nicht viel zu gewinnen, aber viel zu verlieren ist. Es gibt nur ganz wenige Fahrer, die aus diesem kurzen Rennen Kapital schlagen können. Aber es gibt wirklich viel zu verlieren… Es ist schwierig für mich, das in die richtige Schublade zu stecken.»

«Durch dieses Sprint Race habe ich auch für meine künftige Testarbeit nicht profitiert», stellte Bradl fest. «Denn bei den Tests machen wir keine Zeitenjagden, wir fahren die meiste Zeit mit gebrauchten Reifen. Das ganze Bike verhält sich anders, wenn du bei einem Test überwiegend mit gebrauchten Reifen unterwegs bist. Wir haben ja für das Test Team nur eine beschränkte Reifenanzahl pro Saison zur Verfügung; das muss man auch bedenken. Bei einem Grand Prix ist es komplett anders. Du bist ständig mit frischen Reifen auf einer 'time attack'. Das geht schon am Freitag im FP1 los. Das ist der Grund, warum die Ansprüche an einen Testfahrer und an einen Rennfahrer immer weiter auseinander klaffen und kaum noch einer von uns in die Punkte fährt.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Austin (15.4.):

1. Bagnaia, Ducati, 10 Rdn in 20:35,270 min
2. Rins, Honda, + 2,545 sec
3. Martin, Ducati, + 4,706
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 5,052
5. Brad Binder, KTM, + 8,175
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,877
7. Marini, Ducati, + 9,453
8. Oliveira, Aprilia, + 10,768
9. Miller, KTM, + 12,448
10. Viñales, Aprilia, + 12,739
11. Zarco, Ducati, + 14,251
12. Mir, Honda, + 14,988
13. Nakagami, Honda, + 15,592
14. Morbidelli, Yamaha, + 16,534
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,290
16. Augusto Fernández, KTM, + 23,128
17. Di Giannantonio, Ducati, + 25,626
18. Bradl, Honda, + 25,787
19. Quartararo, Yamaha, + 27,169
20. Folger, KTM, + 46,973
– Alex Márquez, Ducati, 4 Runden zurück
– Michele Pirro, Ducati, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 5 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 54 Punkte. 2. Bagnaia 53. 3. Zarco 35. 4. Alex Márquez 33. 5. Viñales 32. 6. Martin 29. 7. Brad Binder 27. 8. Miller 26. 9. Rins 22. 10. Morbidelli 21. 11. Aleix Espargaró 18. 12. Quartararo 18. 13. Marini 18. 14. Augusto Fernández 8. 15. Nakagami 7. 16. Marc Márquez 7. 17. Di Giannantonio 6. 18. Oliveira 5. 19. Mir 5. 20. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 83 Punkte. 2. KTM 43. 3. Aprilia 38. 4. Honda 29. 5. Yamaha 27.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 72 Punkte. 2. Prima Pramac 64. 3. Ducati Lenovo 53. 4. Red Bull KTM 53. 5. Aprilia Racing 50. 6. Gresini Racing 39. 7. Monster Energy Yamaha 39. 8. LCR Honda 29. 9. Repsol Honda 12. 10. GASGAS Tech3, 8. 11. CryptoDATA RNF 7.

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