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Jack Miller über die KTM: Ein Bike, das Spaß macht

Von Friedemann Kirn
Der neue KTM-Star Jack Miller stürzte beim Texas-GP, doch seine Vorfreude auf den Jerez-GP dämpft das nicht im Geringsten. Die RC16 sei ein Bike, das Spaß macht und mit dem Siege möglich sind, erklärte er.

15 WM-Punkte beim Saisonauftakt in Portugal, 10 Punkte beim zweiten Rennen in Argentinien, nur ein einziger in Texas: Wenn Jack Millers Erfolgskurve den Börsenwert eines Unternehmens nachzeichnen würde, würde man die entsprechenden Aktien wohl panikartig verkaufen.

Doch die Papierform täuscht. «In Austin habe ich wirklich gefühlt, dass ein Sieg im Angebot war», erklärte der 28-jährige, der bis zur siebten Runde vehementen Vorwärtsdrang gezeigt hatte und dann bei der Jagd auf Alex Rins und Pecco Bagnaia vom dritten Platz ins Kiesbett rutschte. «Die Art und Weise, wie mein Bike den Hinterreifen in der Spur hält, ist imponierend. Zum Beispiel in der langgezogenen Rechtskurve der Austin-Strecke: Zu Rennbeginn zogen mir die anderen Jungs dort ein bisschen davon, weil sie mit dem Gasgriff spielten und den Hinterreifen strapazierten. Ich war dort konservativ, hielt den Griff auf Halbgas fest und wartete einfach, bis diese Kurve vorbei war, bevor ich die nächste vorbereitete», schilderte Miller. «Zuerst öffneten sie eine Lücke, doch ich blieb ruhig und wartete ab. Nach fünf Runden zeigte sich, dass ihr System nicht mehr funktionierte und sie etwas schonender mit dem Hinterreifen umgehen mussten.»

Der WM-Zwölfte Miller weiter: «Ich kam wieder näher heran, wie von selbst, weil mein Bike den Reifen besser managte. Rins hatte beim Beschleunigen plötzlich mehr Spinning als ich, und ich war überzeugt, dass ich mich in einer guten Position befand und mein Moment kommen würde. Ich weiß, das sagen alle, die nach ein paar Runden im Kiesbett landen. Doch es war wirklich so.»

Beeindruckend fand «Thriller Miller» auch den Vergleich mit den Rundenzeiten vom Vorjahr auf dieser Strecke. «Die schnellste Zeit von KTM vor einem Jahr war 2:03,4 Minuten, und zwar im Qualifying. Jetzt lagen wir bei niedrigen 2:03-min-Zeiten, und zwar konstant, im Rennen, nicht auf einer einzelnen schnellen Runde. Das zeigt, um wie viel besser das Bike geworden ist», schwärmte Miller.

«Dabei sind wir immer noch in der Lernphase, es müssen immer noch ein paar Groschen fallen, bevor wir das Bike komplett verstehen. Doch ganz ehrlich: Ich liebe das Ding! Jedesmal, wenn ich damit fahre, wird mein Lächeln breiter. Wie ich damit bremsen, wie ich damit arbeiten kann – es ist ein Motorrad, das wirklich Spaß macht. Unser Paket ist jetzt schon gut und wird nur noch besser werden», ergänzte der Jungehemann und werdende Vater.

Der nächste Grand Prix in Jerez (29./30. April) könnte nach Millers Geschmack am besten schon morgen auf dem Programm stehen.

«Ich freue mich auf Jerez, die nächste neue Strecke für mich mit diesem Bike. Ich kann es nicht erwarten, wieder aufzusteigen. Denn ich genieße das Fahren mit der KTM und ich genieße mein Umfeld, die Techniker, die das Motorrad Woche für Woche besser und besser machen. Das Bike ist wirklich gut für mich, denn ich kann damit tun, was ich will. Für ein paar Tage ziehen wir uns ans Zeichenbrett zurück – dann sind wir bereit für den Tanz in Jerez!»

Ergebnisse MotoGP Austin/USA (16.4.):

1. Alex Rins (E), Honda, 20 Rdn in 41:14,649 min
2. Luca Marini (I), Ducati, +3,498 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,936
4. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,318
5. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +9,989
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,049
7. Johann Zarco (F), Ducati, +12,242
8. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +20,399
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +27,981
10. Augusto Fernández (E), KTM, +28,217
11. Michele Pirro (I), Ducati, +32,370
12. Jonas Folger (D), KTM, +1:08,065 min
13. Brad Binder (ZA), KTM, +1:23,012
– Stefan Bradl (D), Honda, 2 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 12 Runden zurück
– Pecco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 14 Runden zurück
– Raúl Fernández (E), Aprilia, 14 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Jorge Martin (E), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Alex Márquez (E), Ducati, 1. Runde nicht beendet

Ergebnisse MotoGP-Sprint Austin/USA (15.4.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 10 Rdn in 20:35,270 min
2. Alex Rins (E), Honda, +2,545 sec
3. Jorge Martin (E), Ducati, +4,706
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,052
5. Brad Binder (ZA), KTM, +8,175
6. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,877
7. Luca Marini (I), Ducati, +9,453
8. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +10,768
9. Jack Miller (AUS), KTM, +12,448
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +12,739
11. Johann Zarco (F), Ducati, +14,251
12. Joan Mir (E), Honda, +14,988
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,592
14. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +16,534
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +19,290
16. Augusto Fernández (E), KTM, +23,128
17. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +25,626
18. Stefan Bradl (D), Honda, +25,787
19. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +27,169
20. Jonas Folger (D), KTM, +46,973
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Michele Pirro (I), Ducati, 5 Runden zurück

WM-Stand nach 6 von 42 Rennen:

1. Bezzecchi, 64 Punkte. 2. Bagnaia 53. 3. Rins 47. 4. Viñales 45. 5. Zarco 44. 6. Marini 38. 7. Quartararo 34. 8. Alex Márquez 33. 9. Binder 30. 10. Morbidelli 29. 11. Martin 29. 12. Miller 26. 13. Aleix Espargaró 18. 14. Oliveira 16. 15. Augusto Fernández 14. 16. Di Giannantonio 13. 17. Nakagami 7. 18. Marc Márquez 7. 19. Mir 5. 20. Pirro 5. 21. Folger 4. 22. Raúl Fernández 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 103 Punkte. 2. Honda 54. 3. Aprilia 51. 4. KTM 49. 5. Yamaha 43.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing, 102 Punkte. 2. Prima Pramac 73. 3. Aprilia Racing 63. 4. Monster Energy Yamaha 63. 5. Ducati Lenovo 58. 6. Red Bull KTM 56. 7. LCR Honda 54. 8. Gresini Racing 46. 9. CryptoDATA RNF 18. 10. GASGAS Tech3 18. 11. Repsol Honda 12.


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