Formel 1: Neues Punktesystem wird diskutiert

Jonas Folger: Tech3-MotoGP-Comeback nach 2040 Tagen

Von Günther Wiesinger
Nach 2040 Tagen oder 291 Wochen bestreitet Jonas Folger am Sonntag wieder ein MotoGP-Rennen, auf der GASGAS im Tech3-Teams, das er 2017 aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste.

Jonas Folger kehrt als Ersatzfahrer für den schwer verletzten Pol Espargaró (angebrochenen Rückenwirbel, Kieferbruch und Lungenquetschung) am kommenden Wochenende beim Team GASGAS Factory Racing Tech3 in die MotoGP-WM zurück. Der Bayer hat sein letztes Rennen vor fünf Jahren und sieben Monaten beim Aragón-GP bestritten, ehe er wegen eines Burnouts nicht in Motegi und bei den restlichen Rennen 2017 antreten konnte und auch den Vertrag beim Tech3-Yamaha-Team von Hervé Poncharal für 2018 auflösen musste.

«Ich freue mich, wieder Rennen fahren zu können, nach Texas zu kommen und alle Jungs aus meinem alten Team wieder zu treffen», erklärte Folger, der im letzten Jahr als KTM-Testfahrer wieder auf ein MotoGP-Bike zurückkehrte und seit Februar bei der Pierer-Gruppe für einen Wildcard-Einsatz 2023 im Gespräch war.

Folger wurde 2017 bei Tech3 (er eroberte beim Sachsenring-GP den famosen zweiten Platz) vom jetzigen Teammanager Nicolas Goyon als Crew-Chief betreut. «FOLGAS» hat beim Sepang-Shakedown-Test Anfang Februar 2023 die «installation laps» mit der GASGAS RC16 für Pol Espargaró absolviert und dort auch auf dessen Crew-Chief Paul Trevathan kennengelernt, von dem er jetzt bei den Rennen betreut wird.

«Ich hoffe, wir können eine anständige Leistung abliefern», stellte der 29-jährige MotoGP-Rückkehrer fest. «Ich weiß, das wird eine große Herausforderung für mich, da ich noch nicht viele Tage als Testfahrer absolviert habe. Trotzdem, es wird eine gute Gelegenheit sein, wieder mehr Speed zu finden und mehr über das Motorrad zu lernen.»

Jonas Folger hatte im Frühjahr 2018 zuerst bei Kalex wieder einzelne Moto2-Tests absolviert, weil damals das Bike mit den neuen 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph entwickelt werden musste. 2019 unterzeichnete er einen Vertrag als Yamaha-MotoGP-Testfahrer, kam aber wenig zum Einsatz und durfte dann vier Einsätze als Ersatzfahrer im Petronas-Sprinta-Moto2-Team bestreiten, er blieb aber punktelos.

2020 kehrte Folger in die IDM zurück und gewann nach einer glanzvollen Saison den Superbike-Meistertitel. Er siegte für das Galinski-Yamaha-R1-Team bei allen acht Saisonrennen und sicherte sich den Meistertitel mit 200 Punkten vor Ilya Mikhalchik aus der Ukraine, der 57 Punkte weniger sammelte.

2021 trat Folger mit dem Bonovo-BMW-Team in der Superbike-WM an, die er mit nur 21 Punkten bei 32 Rennen und dem enttäuschenden 22. WM-Rang endete.

2022 startete Jonas Folger seine «Racing for Fun»-Aktivitäten mit Jesko Raffin, die er für 2023 zu acht Events ausbaute. Gleichzeitig engagierte ihn KTM als MotoGP-Testfahrer, nachdem der 40-jährige Finne Mika Kallio in die Jahre gekommen war und sich fortan auf seine Aufgabe als «Riding Coach» für die MotoGP-Piloten der Pierer Mobility AG konzentrieren wollte.

«Wir werden Jonas die bestmögliche Unterstützung geben, damit er sich besser an das Bike gewöhnen und an die Bedürfnisse eines Rennwochenendes gewöhnen kann», erklärte Crew-Chief Paul Trevathan.

«Wir sind Jonas dankbar, dass er sich bereit erklärt hat, diese schwierige Aufgabe zu übernehmen», stellte Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wir erwarten in Texas keine Punkte von ihm, denn er hat bisher bei uns keine ‘time attacks’ gemacht, sondern hat sich auf seine Aufgaben als MotoGP-Testfahrer fokussiert. Wir sind zufrieden, wenn es Jonas gelingt, von Grand Prix zu Grand Prix näher an die Stammfahrer heranzurücken, wenn er gesund bleibt und das Gerät heil ins Ziel bringt.»

«Nach diesen Renneinsätzen und den zusätzlichen Tagen auf dem Motorrad wird Jonas auch ein besserer Testfahrer sein», ist Paul Trevathan überzeugt.


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