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Silverstone: Der Regen stellt alles auf den Kopf

Von Günther Wiesinger
Der Samstagvormittag präsentiert sich beim British Grand Prix mit starken Regenfällen. Das 3. MotoGP-Training und das Qualifying werden auf nasser Fahrbahn stattfinden. Bis zum Sprint Race könnte es wieder trocken sein.

Der erwartete und angekündigte Wetterumschwung für den Samstag ließ in Silverstone nicht lange auf sich warten. Als die Zuschauer, Teammitglieder, Funktionäre und Berichterstatter in der Früh Richtung Rennstrecke aufbrachen, herrschten erstens nur noch 11 Grad – und zweitens regnete es stark.

Die MotoGP-Fahrer müssen also im dritten Training Samstagfrüh auf nasser Fahrbahn die Bikes für das Qualifying 1 und 2 abstimmen, die um 11.50 und 12.15 Uhr (MESZ) beginnen. Das Free Practice 2 beginnt um 11.10 Uhr (MESZ) und dauert 30 Minuten.

Auch bei der Reifenzuteilung ändert sich die Situation. Jenen Fahrer, die gestern etliche weiche neue Reifen verheizt haben, um im ersten Zeittraining in die Top-10 zu kommen und sich direkt fürs Q2 zu qualifizieren, stehen heute ausreichend neue Regenreifen zur Verfügung.

Allerdings: Nach 15 Uhr MESZ soll die Sonne für zwei Stunden wieder herauskommen. Das Sprint Race über zehn Runden beginnt um 16 Uhr!

Im Falle von Regen muss jeder MotoGP-Pilot mit 13 Regenreifen auskommen. Es werden dann sechs Vorder- und sieben Hinterreifen ausgeliefert, die aus den jeweils zwei zur Verfügung stehenden Mischungen ausgewählt werden können. Wenn an einem Wochenende aber drei von fünf Sessions vor dem Rennen (aus den drei Trainings-Sessions, dem Qualifying und dem Sprint; Warm-up zählt nicht) nass sind, bekommt jeder MotoGP-Pilot einen zusätzlichen Satz Regenreifen.

Ähnlich wie im Trockenen gilt auch im Regen eine Sonderreglung fürs Qualifying: Findet es auf nasser Strecke statt, dürfen jene zwei Fahrer, die sich über das Q1 in das Q2 kämpfen, je einen zusätzlichen Regenreifen vorne und hinten frei wählen. Erklärt die Rennleitung allerdings nur eine der beiden Qualifying-Sessions für nass und die andere für trocken, entfallen die zusätzlichen Reifen.

Für die Zuschauer gilt: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung.

Die Fahrer warten gespannt auf die Verhältnisse auf der Rennstrecke. Denn wir erinnern uns: 2018 mussten am Sonntag alle Rennen abgesagt werden, weil selbst bei leichtem Dauerregen zu tiefe Pfützen standen und die Drainage auf der neu asphaltierten Strecke nicht funktionierte.

Deshalb wurde der Belag für 2019 noch einmal erneuert. In den neuralgischen Kurven wurde die Fahrbahn um ein paar Grad überhöht, um das Wasser besser abfliessen zu lassen.

Doch 2020 kam der nächste Rückschlag für die britischen GP-Fans: Wegen Corona musste der WM-Lauf in Silverstone abgesagt werden. 

Auch wenn sich britische Fahrer wie Cal Crutchlow, Bradley Smith und Scott Redding in den letzten Jahren aus der MotoGP verabschiedet haben und Moto3-GP-Sieger John McPhee in die Supersport-WM übersiedelt ist, bleibt das Interesse am GP-Sport in Großbritannien, dem Mutterland des Motorsports, gewaltig. 

Diese Begeisterung lassen sich die wetterfesten Fans auch durch einen Regentag nicht verdriessen.

Und die Besucher vom Kontinent kennen den Unterschied zwischen dem Winter und dem Sommer in England: Im Sommer ist der Regen ein bisschen wärmer. 

MotoGP-Ergebnisse, Zeittraining, Silverstone (4. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,183 min
2. Martin, Ducati, + 0,671 sec
3. Binder, KTM, + 0,715
4. Viñales, Aprilia, + 0,721
5. Zarco, Ducati, + 0,760
6. Bagnaia, Ducati, + 0,790
7. Bezzecchi, Ducati, + 0,835
8. Miller, KTM, + 1,018
9. Marini, Ducati, + 1,063
10. Alex Márquez, Ducati, + 1,115
11. Quartararo, Yamaha, + 1,242
12. Morbidelli, Yamaha, + 1,271
13. Marc Márquez, Honda, + 1,272
14. Oliveira, Aprilia, + 1,482
15. Bastianini, Ducati, + 1,510
16. Di Giannantonio, Ducati, + 1,531
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,543
18. Mir, Honda, + 2,174
19. Augusto Fernández, KTM, + 2,359
20. Nakagami, Honda, + 2,440
21. Pol Espargaró, KTM, + 2,626
22. Lecuona, Honda, + 2,939

Ergebnisse FP1, Silverstone, (4. August):

1. Bezzecchi, Ducati, 2:00,295 min
2. Marini, Ducati, + 0,036 sec
3. Martin, Ducati, + 0,075
4. Zarco, Ducati, + 0,172
5. Miller, KTM, + 0,370
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,382
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,561
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,641
9. Viñales, Aprilia, + 0,803
10. Quartararo, Yamaha, + 0,946
11. Alex Márquez, Ducati, + 0,964
12. Bastianini, Ducati, + 1,122
13. Binder, KTM, + 1,156
14. Bagnaia, Ducati, + 1,225
15. Marc Márquez, Honda, + 1,291
16. Di Giannantonio, Ducati, + 1,619
17. Oliveira, Aprilia, + 1,879
18. Nakagami, Honda, + 2,258
19. Augusto Fernández, KTM, + 2,265
20. Mir, Honda, + 2,453
21. Lecuona, Honda, + 2,581
22. Pol Espargaró, KTM, + 3,502

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