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Marc Márquez (Honda): «Wollen wieder um Sieg kämpfen»

Von Oliver Feldtweg
Marc Márquez

Marc Márquez

Repsol-Honda-Star Marc Márquez ging heute bei seinem Auftritt bei ServusTV nicht auf seine Pläne für 2024 ein. Aber er betonte, das Bike, das Team und er müssen besser werden.

Marc Márquez sprach heute in der ServusTV-Sendung «Sport und Talk im Hangar-7» über seine erfolgreiche Karriere, aber die Dokumentation «ALL IN» zeigt auch, dass er während seiner Verletzungspause 2020 und 2021 ans Aufhören dachte.

Marc Márquez war am 19. Juli 2020 genau in jener Kurve schwer gestürzt, in der 1999 die Karriere von Mick Doohan beendet wurde. Márquez musste danach vier Oberarm-Operationen über sich ergehen lassen, dazu eine Knochenentzündung und zwei Knochentransplantationen.

«Ich bin damals nach dem Crash in Jerez zu schnell wieder zurückgekommen. So eine Verletzung kann passieren, aber nach der schnellen Rückkehr ist die Platte gebrochen, dann folgte die Knocheninfektion. Daraus habe ich gelernt. Zum Beispiel habe ich mir in Portugal 2023 einen Mittelhandknochen gebrochen und bin danach eineinhalb Monate daheim geblieben. Das war auch der Rat von Teammanager Alberto Puig. Nachher habe ich mir im Juni die Rippen gebrochen, den Knöchel lädiert und so weiter. Aber jetzt möchte ich zumindest diese Saison gut abschliessen. Deshalb habe ich schon in Silverstone das Risiko reduziert. Gut, im Rennen am Sonntag bin ich wieder gestürzt, aber bis dahin habe ich nur etwas riskiert, wenn es Sinn gemacht hat, also zum Beispiel im Qualifying.»

Der aktuelle WM-Neunzehnte Marc Márquez (er hat bisher 2023 erst 15 WM-Punkte eingeheimst) traf im Hangar-7 auch auf Honda-Testfahrer Stefan Bradl, der ihm 2011 den Moto2-WM-Titel weggeschnappt hat. «Wir sind sehr glücklich bei Honda, dass wir einen Fahrer wie Stefan haben, der mich in den letzten Jahren bei Repsol-Honda oft vertreten hat und nahe an unseren Topfahrern dran war», erklärte Marc.

Marc Márquez wird am Dienstag im Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau noch seinen Fitnesszustand checken lassen und dann am Mittwoch mit dem Privatjet in die Steiermark weiterreisen.

Er musste sich letztes Jahr beim Österreich-GP wegen der vierten Oberarm-OP durch Stefan Bradl vertreten lassen und kennt deshalb die neue Schikane vor der Kurve 3 noch nicht aus eigener Erfahrung. 

«Ich bin seit 2008 in der 125er-WM ein Red Bull-Athlet und war deshalb schon oft in Salzburg», bemerkte der 30-jährige Spanier heute bei ServusTV. «Auch bei den Skirennen in Kitzbühel war ich schon mehrmals eingeladen.»

Marc Márquez kommt wieder einmal aus einer schwierigen Phase, denn der elffache Sachsenring-GP-Sieger konnte zum Beispiel im Juni beim Deutschland-GP nach einem wilden Highsider im Warm-up das Rennen am Sonntag nicht bestreiten, auch später in Assen nicht.  

Nach dem Warm-up Crash in Sachsen kam Márquez mächtig ins Grübeln. «Das war wirklich ein mühseliges Wochenende. Es war auch schwer zu akzeptieren, denn der Sachsenring gehört zu meinen Lieblingsstrecken. Sogar 2021 konnte ich dort gewinnen – mit dem verdreht zusammen gewachsenen Oberarm. Deshalb dachte ich, ich kann auch in diesem Jahr um einen Podestplatz kämpfen», schilderte der Honda-Star, der 2023 in Portugal und Frankreich aus der ersten Startreihe losfuhr. «Aber dann kam ich zum deutschen Grand Prix und hatte viele Probleme mit dem Motorrad, ich fand keine Pace. Ich bin oft gestürzt an den drei Tagen. Im Warm-up habe ich mir dann einen Rippenbruch zugezogen, dazu riss ein Band im Fußknöchel, auch eine Fingerverletzung habe ich erlitten. Ich war mental zerstört.»

«Deshalb kam dann in der Sommerpause der Punkt, an dem ich mir sagen musste: Ich muss akzeptieren, dass es momentan nicht geht. Wir müssen das Bike verbessern, auch ich muss besser werden, das Team ebenfalls», schilderte Marc. «Wir wollen zurückkommen und wieder um den Sieg kämpfen.»

In England nahm sich Marc Márquez vor, kein unnötiges Risiko mehr einzugehen, solange das Motorrad nicht konkurrenzfähig ist.

«Ja, es ist so schwierig, das zu akzeptieren. Ich habe mir aber für Silverstone wirklich vorgenommen, kein Risiko einzugehen. Meine Mentalität hat sich ein bisschen geändert. Denn ich habe mich in diesem Jahr in Portugal, in Deutschland und in den Niederlanden verletzt. Am Schluss kam noch eine Abduktorenverletzung dazu. Ich brauche deshalb einen anderen Stil, wenn ich noch ein paar Jahre weiterfahren will. Wir müssen jetzt bei Honda wieder eine Basis finden, auf der wir uns weiterentwickeln können», betont der sechsfache MotoGP-Weltmeister. 

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.


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