Raúl Fernández (Aprilia): «Das ist erst der Anfang»
Raúl Fernández kommt auf der RS-GP immer besser ins Fahren
Raúl Fernández präsentierte sich nach dem Misano-Wochenende in aufgeräumter, wenn nicht sogar leicht euphorischer Stimmung. «Raúl is coming. Meine Geschichte mit Aprilia beginnt gerade jetzt. Endlich hatte ich auch einmal Glück».
Tatsächlich übertraf der 22-jährige Madrilene beim «Gran Premio Red Bull di San Marino e della Riviera di Rimini» am Sonntag die Erwartungen der Auguren. «Das Rennen war physisch wirklich anspruchsvoll. Vor allem in der ersten Hälfte, als ich hinter den Ducati-Jungs herfuhr.» Diese, konkret die Herren Marini, Zarco und Alex Marquez, konnte der Moto2-Vizeweltmeister von 2021 dann im weiteren Rennverlauf hinter sich lassen.
«Einen Moment lang dachte ich, dass ich sogar in den Kampf um die beste Aprilia eingreifen könnte», resümiert Raúl seine potenzielle Kampfeslust gegen Werksfahrer Maverick Viñales (5.) und seinen RNF-Teamkollegen Miguel Oliveira (7.). Doch der Blick auf die Temperatur seines Vorderreifens kühlte sein Mütchen dann rasch ab.
«Ich fuhr dann ruhiger und sagte mir, wir haben noch Potenzial. Das ist nur der Anfang. Ich bin aktuell noch nicht bei 100 Prozent.» Das Bike habe gut funktioniert, so Raúl Fernández «Wichtig ist einfach, dass ich meine Rennen zu Ende bringe.»
Für das Gejammere seiner Teamkollegen auf den Werks-Aprilias, dass die Motorräder aus Noale für Strecken wie Misano nicht geeignet seien, hat der zehnfache GP-Sieger aus den kleinen Klassen wenig Verständnis. «Meine Aprilia hat sowohl in Barcelona wie auch hier in Misano funktioniert. Vielleicht haben wir etwas gefunden, dass uns speziell geholfen hat.»
Der Montag-Test bestätigte das gute Gefühl des jungen Spaniers. «Wir haben nicht viele Dinge probiert, wir haben uns auf unser Motorrad konzentriert. Denn wir werden dieses Bike bis zum Ende der Saison fahren. Und ich bin glücklich, weil wir einige gute Dinge gesehen haben. Wir sind auf dem richtigen Weg, ich fühle mich auf dem Motorrad wirklich wohl. Das war sehr wichtig, weil es zeigt, dass die Arbeit, die wir an vergangenen Rennwochenenden gut gearbeitet haben.»
Der Fortschritt sei nicht erst in Misano erzielt worden. «Auch schon in Barcelona, da hatten wir dann einfach nur Pech. Hier in Misano haben wir alles zusammengefügt und gesehen, dass wir den Level haben, um dabei zu sein», bekräftigte Raúl Fernández. «Das Wichtige ist, dass ich jetzt mehr oder weniger auf dem Level der anderen Aprilia bin und Aprilia helfen kann, den Level zu verbessern. Und ich werde versuchen, in jedem Rennen darum zu kämpfen, die erste Aprilia oder nahe an ihnen dran zu sein.»
Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):
1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544
MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):
1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100
*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)
WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.