Montag-Test Misano: Marini Bestzeit, Marc Márquez 14.
Das MotoGP-Feld war am Montag stark dezimiert, weil neben den verletzten Alex Rins und Enea Bastianini auch die seit dem Catalunya-GP angeschlagenen Ducati-Stars Pecco Bagnaia und Marco Bezzecchi auf den eintägigen Test verzichteten.
Der Hersteller aus Borgo Panigale hätte zumindest Testfahrer Michele Pirro aufbieten wolle, der erlitt bei seinem Rennsturz am Sonntag allerdings Prellungen am linken Fußknöchel und musste sich ebenfalls schonen. Von den Stammfahrer sagte zudem kurzfristig Gresini-Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio ab, weil er nach seinem Sturz im FP2 am Samstagmorgen über Schulterschmerzen klagt.
Ducati spulte wegen akutem Fahrermangel ein reduziertes Testprogramm mit den Pramac-GP23-Piloten Jorge Martin und Johann Zarco ab.
Bei Aprilia sprach Aleix Espargaró nur von einem normalen, kleinen Test. Aprilias Technical Director Romano Albesiano kündigte dazu an: «Wir legen die Basis für unser 2024er-Projekt, das keine Revolution, sondern eine sorgfältige Evolution eines bereits sehr leistungsstarken Pakets sein wird.»
Bei KTM übergab Dani Pedrosa das neue Carbon-Chassis an Jack Miller und Brad Binder. Gleichzeitig wurde an einer RC16 aber auch ein neuer Stahlrahmen gesichtet.
Besonders im Mittelpunkt standen im Hinblick auf 2024 natürlich die strauchelnden japanischen Werke. Mit Spannung erwartet wurden vor allem die Reaktionen der Repsol-Honda-Werksfahrer auf den 2024er-Protoypen der RC213V. Marc Márquez und Joan Mir gaben nach ihren ersten Runden aber zu verstehen, dass es kein großer Fortschritt sei. «Wir sind immer noch weit weg. Es müssen viele Dinge geändert werden», forderte der achtfache Weltmeister. Einen neuen Motor testete er auch noch nicht.
Der deutsche HRC-Testfahrer Stefan Bradl ging am Nachmittag wie angekündigt nicht mehr auf die Strecke.
In der Yamaha-Box, in der auch Ing. Luca Marmorini das Geschehen aufmerksam verfolgte, herrschte reges Treiben. Fabio Quartararo zählt mit total 91 Runden zu den fleißigsten Fahrern. Von außen sichtbare Updates betrafen vor allem das Aero-Paket. Darunter verbarg sich ein neuer Motor.
Die Bestzeit fuhr mit einer 1:30,602 min Luca Marini, der sich auf der letztjährigen GP22 in den Mooney-VR46-Farben auf die Set-up-Arbeit konzentrieren konnte. Sein erklärtes Ziel war eine Verbesserung in der Beschleunigungsphase.
Im Vergleich dazu lag die Pole-Zeit (gleichzeitig ein All-Time-Lap-Record) von Misano-Dominator Jorge Martin bei 1:30,390 min.
Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):
1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544