KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Alex Márquez (Ducati/out): «Ich war nicht verrückt»

Von Philippe Soutter
Als einziger Pilot startete Alex Márquez beim GP Thailand mit dem weicheren der verfügbaren Hinterreifen. Er mischte in der ersten Rennhälfte in den Top-3 mit. Nach seinem Sturz rätselt er über die Reifenwahl.

Selbst sein Gresini-Ducati-Teamgefährte Fabio Di Giannantonio hielt ihn für verrückt. Doch Alex Márquez (27) war fest entschlossen, es zu versuchen. Als einziger Pilot der Top-Cracks startete er im Rennen in Buriram auf dem weicheren der beiden zur Verfügung stehenden Michelin-Reifen-Compounds. «Ich hatte mir das gut überlegt und war davon überzeugt, dass die Rechnung aufgehen könnte», kommentierte Alex Márquez seine Reifenwahl nach dem Rennen.

Aufgegangen ist die Rechnung für den ehemaligen Moto3- und Moto2-Weltmeister schliesslich nicht. «Man wird nie wissen, ob es funktioniert hätte. Ich traf diese Wahl, weil ich in den Trainingssessions feststellte, dass der Verschleiss zwischen meinem Medium-Gummi und der härteren Mischung gar nicht so enorm gross ist. Und im Rennen versprach ich mir so ein besseres Einlenkverhalten. Das war dann auch so.»

Bis knapp zur Rennhälfte erfüllten sich dann die frommen Wünsche des jüngeren Márquez absolut. Er hechelte mit nur knapp zwei Zehntelsekunden hinter dem Führungsduo Martin/Binder hinterher und hielt sich an dritte Stelle. Doch dann kam es, genau in Runde 13, zum fatalen Ende seines mutigen Reifenexperiments.

«Ich wollte mich gerade daran machen, Brad Binder anzugreifen, als ich in Kurve 12 über das Vorderrad ausrutschte und abflog. Ein schmerzlicher Sturz. In jeder Beziehung.»

Er sei selbst völlig überrascht worden, denn das Fahrverhalten seiner Gresini-Ducati GP22 hätte sich unmittelbar vor dem Sturz sehr gut angefühlt. «Ich habe stets mein Reifenmanagement kontrolliert. Es war für uns trotzdem ein grossartiges Wochenende. Das Bike war super zu fahren und es hat enorm Spass gemacht. Wenn man das mit Australien vergleicht, wo wir grosse Probleme hatten, war der Fortschritt wirklich positiv.»

Freude hat Alex Márquez auch, dass Gresinis Riders Coach Manuel Poggiali trotz seinem neuen Engagement im Ducati-Werksteam 2024 auch den MotoGP-Fahrern von Gresini mit Teamchefin Nadia Padovani erhalten bleibt. «Manu gehört zur Gresini-Familie. Ich bin sehr froh, dass er uns weiter unterstützen kann. Und es gibt zusätzliche Synergien zum Werksteam, was uns auch helfen wird.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)

Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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