MotoGP: Marquez oder Martin ins Ducati-Werksteam?

Katar-GP auf ServusTV: Ein offener Schlagabtausch

Von Mario Furli
Servus überträgt den Katar-GP am Samstag und Sonntag live. Gustl Auinger beleuchtet vorab die Ausgangslage im MotoGP-Titelkampf zwischen Bagnaia und Martin sowie die Nebendarsteller in potenziellen Schlüsselrollen.

Zwei Fahrer fighten an zwei Wochenenden um die ultimative Krone im Motorradrennsport. Ein Wüstenspektakel in Doha definiert die Ausgangslage für den finalen Showdown. ServusTV-Experte Gustl Auinger ist überzeugt: «Der Titelkampf wird bis zur letzten Runde in Valencia gehen.»

Werksteam vs. Einzelkämpfer?

Neun Rennen hatte Enea Bastianini in diesem Jahr verpasst, zweimal kam er nicht ins Ziel, bei sechs Auftritten schaffte er es nie in die Top-7 – bis Sepang. Gleich zu Beginn des Großen Preises von Malaysia setzte sich der Italiener, dessen Ducati-Werksvertrag sogar in Frage gestellt worden war, an die Spitze und gab die Führung nicht mehr ab. ServusTV-Experte Gustl Auinger: «Mit einem Kraftakt hat Enea gezeigt, dass er wieder dort ist, wo er war.»

Nun könnte Bastianini sogar ein Faktor im Titelkampf werden, glaubt Auinger. «Jorge Martin wird das nicht narrisch gut gefallen. Und das Pendel schlägt Richtung Pecco Bagnaia. Denn bei aller Wertschätzung für Johann Zarco heißt das Duell jetzt Werksteam gegen Einzelkämpfer.» Tatsächlich hatte der spanische Pramac-Hoffnungsträger nach dem ersten Asien-Stopp in Indien 13 Punkte Rückstand auf den Titelverteidiger, zum Ende des Trips sind es 14 Zähler mit nur zwei verbleibenden WM-Stationen.

Kritik an Mindestdruckregelung

Früh waren in Malaysia die Positionen bezogen. Spannung? Fehlanzeige! Den wenig aufregenden Rennverlauf führt der ServusTV-Experte auf die Reifendruckregel zurück. «Ich bin kein Freund von künstlich herbeigeführten Limits. Die Regie muss sich die Frage stellen, ob man die wahre Kapazität der Piloten sehen will oder sie mit gebundenen Händen fahren sollen.» Eine Drei-Sekunden-Strafe oder gar Disqualifikation wolle schließlich niemand mehr riskieren. «Pecco und Jorge werden jetzt ausschließlich aufeinander schauen und hoffen, dass der andere einen Fehler macht.»

Die unterschiedlichen Herangehensweisen der Hauptdarsteller würden dennoch zusätzliche Würze in das hochdramatische Titelrennen bringen, meint Auinger: «Pecco arbeitet konsequent auf das Wochenende hin und ist im Rennen unglaublich stark. Jorge hat wiederum eine Grundschnelligkeit wie kaum ein anderer, die er vor allem in Qualifying und Sprint ausspielen kann. Wenn sie jetzt versuchen, den jeweils anderen zu imitieren, verrennen sie sich nur.»

Die Duellanten sieht der ServusTV-Experte grundsätzlich auf Augenhöhe. «Ein offener Schlagabtausch mit absolut identischem Material. Du musst ständig aufpassen, was der andere tut.» Bagnaia habe zwar den Vorteil, die Situation aus den letzten zwei Jahren zu kennen. «Das kann aber auch unangenehm sein. Denn wenn du als regierender Weltmeister nur Zweiter wirst, hast du den Titel verloren.»

Wenig Zeit zur Anpassung

Mit dem Grand Prix von Katar endet die längste Asien-Tour der WM-Geschichte. Der ungewöhnliche Termin des in der Regel zu Saisonbeginn stattfindenden Flutlichtklassikers sollte aber ähnliche Bedingungen bieten wie im März. «Für die Teams stellt sich nach der Hitze von Sepang allerdings die Herausforderung, die Pakete in wenigen Tagen auf die Anforderungen anzupassen», spricht Auinger die abendlichen Temperaturen von knapp 25 Grad in der Wüste von Losail an. «Dieses klimatologische Wechselbad finde ich hochinteressant.»

Durch das gegenseitige Belauern der beiden Frontrunner könnte dem restlichen Feld eine Schlüsselrolle im WM-Kampf zukommen. «Aprilia verfügt über ein wahnsinnig gutes Paket, hat aber unter der Hitze gelitten. Wie es KTM nach Sepang geht, wo man von beiden Yamahas geschlagen wurde, wissen wir nicht genau. Über das Jahr betrachtet ist das Team jedoch die zweite Kraft. Und dann haben wir viele Ducati-Fahrer, an denen der Titelkampf völlig vorbeigeht. Auch die 2022er-Motorräder sind für das Podium gut.»

Einen Rennausgang zu prognostizieren, käme in der Crunchtime der Weltmeisterschaft einem Kaffeesudlesen gleich, gesteht der ServusTV-Experte. «Vielleicht kann Pecco ein bisschen mit der Rücksichtnahme von Enea rechnen. Im Endeffekt muss er trotzdem seine sieben Zwetschgen sortieren. Und Jorge wird mit aller Macht versuchen, die Rennpace von Pecco nicht zur Geltung kommen zu lassen.»

Titelkampf im Fokus

Rund um die Rennaction dreht sich alles um den WM-Fight mit einem speziellen Blick auf den Reifendruck und mögliche Konsequenzen für ein Vergehen. Ein weiterer Beitrag stellt am Beispiel von Enea Bastianini dar, wie schnell es in der MotoGP von Hero to Zero und wieder zurück gehen kann.

In der Moto2 wird Weltmeister Pedro Acosta abgefeiert und in der Moto3 zeigt ServusTV die Wege auf, wie Jaume Masià schon in Katar den Titel holen würde. Eve Scheer und Gustl Auinger melden sich direkt vom Losail International Circuit, Kommentar und Analysen liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.

Der Katar-GP bei ServusTV

Samstag (18. November):
13:30 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
14:25 Uhr: Analyse Qualifying
15:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
16:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
17:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
18:25 Uhr: Analyse Sprint

Sonntag (19. November):
14:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
15:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
16:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
18:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
18:45 Uhr: Analyse MotoGP

Das gesamte TV- und Streaming-Programm für das Wochenende hat SPEEDWEEK.com wie gewohnt in einer Übersicht zusammengetragen.

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