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Cristian Gabbarini: «Pecco lernt noch immer dazu»

Von Frank Weeink
Cristian Gabbarini mit seinem Schützling Pecco Bagnaia

Cristian Gabbarini mit seinem Schützling Pecco Bagnaia

Seit Pecco Bagnaias MotoGP-Debüt in der Saison 2019 ist Cristian Gabbarini sein Crew-Chief. Der erfahrene Italiener arbeitete schon mit Stars wie Casey Stoner und Jorge Lorenzo und steht jetzt vor einem erneuen Erfolg.

Schon 2007 war Cristian Gabbarini dabei, als Casey Stoner in Japan die erste Weltmeisterschaft für Ducati gewann. Im Vorjahr führte er Francesco «Pecco» Bagnaia fünfzehn Jahre nach Stoners historischem Erfolg zum zweiten Titel für die Truppe aus Borgo Panigale. Gabbarini und Bagnaia sind zwei ruhige Persönlichkeiten, die gut zusammenpassen.

Cristian, was hat dich überrascht und beeindruckt, als du Pecco zum ersten Mal getroffen hast?

Menschlich gesehen habe ich sofort gemerkt, dass Pecco ein guter Kerl ist. Sehr ruhig und sehr höflich. Technisch gesehen war er mit neuen Reifen sehr schnell und das war wichtig für das Qualifying. Aber er hatte mit gebrauchten Reifen Probleme und musste viel dazulernen, wenn die Reifen nachließen. Ich war und bin immer noch beeindruckt, wie er seinen Fahrstil an die Bedingungen anpassen kann. Als er zum Pramac-Ducati-Team kam, war er kein Spätbremser. Jetzt ist er sehr stark auf der Bremse und schnell mit alten Reifen. Das ist nicht normal und kann nicht von jedem Fahrer erwartet werden. Aber er konnte ein paar Dinge an seinem Fahrstil anpassen, die ihm sehr geholfen haben.

Redet ihr viel über Set-up und Taktik?

Ja. Wir sprechen darüber, wie man ein Rennen am besten angeht, und versuchen, für jedes Szenario eine Strategie zu entwickeln. Auch wenn ein Rennen manchmal nicht so verläuft, wie man es erwartet. Das ist aber Teil unseres Jobs. Am Ende trifft er – als Fahrer – die Entscheidungen. Er setzt mich nie unter Druck. Der Druck ist mit meinem Job verbunden und kommt von vielen Dingen, wie zum Beispiel der Position in der Meisterschaft. Aber wie gesagt, die Zusammenarbeit mit ihm ist sehr einfach, er ist ein ruhiger und höflicher Typ, der gut zuhören kann. Er sagt vielleicht ab und zu «Nein», kann dann aber «Ja» sagen, nachdem er darüber nachgedacht hat.

Wann sehen wir Pecco in seiner Bestform?

Er entwickelte sich von Anfang an. Doch als er zum Ducati-Werksteam kam, machte er einen großen Schritt vorwärts. Und er entwickelt sich immer noch. Manchmal tut er etwas, womit wir nicht gerechnet hatten. So gelingt es ihm, uns zu überraschen, auch wenn wir glauben, sein Niveau bereits zu kennen. Dann macht er im nächsten Rennen etwas Unerwartetes und das beweist, dass er als Fahrer immer noch dazulernt.

Was war deiner Meinung nach sein bestes Rennen in diesem Jahr?

Eines der besten war ganz sicher Jerez. Wir hatten das ganze Wochenende über Probleme, aber am Ende hat er im Rennen sogar den letzten Schritt gemacht. Während dieses Rennens hat er etwas gelernt. Du erinnerst sich vielleicht, dass er eine Position zurückgeben musste, nachdem er Jack [Miller] überholt hatte. Ich dachte, das wäre nichts Besonderes, aber trotzdem ... Er überholte Jack noch einmal und erkannte, wann und wo er Brad [Binder] angreifen musste, um das Rennen zu gewinnen.

Für mich war das das perfekte Rennen, Meisterklasse. Österreich war auch ein gutes Rennen, aber wir wissen, dass die Ducati auf dem Red Bull Ring immer stark ist, also haben wir erwartet, dort ein gutes Rennen zu fahren. Aber in Jerez kann man aufgrund des Streckenlayouts leicht Probleme haben, deshalb denke ich, dass es das beste Rennen war.

Du hast mit Stoner zusammengearbeitet und auch mit Lorenzo. Sind Pecco und du das perfekte Paar?

Das ideale Paar ist, wenn sich beide perfekt verstehen. Jedes Mal, wenn das passiert, ist man das perfekte Paar. Bei mir ist das mit Pecco der Fall.

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