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Marc Márquez (out): Bremsproblem verursacht Sturz

Von Werner Jessner
In Führung liegend gestürzt: Was wie ein typischer Marc Márquez seiner Sturm-und-Drang-Zeit klingt, war schlicht ein Vorderbremsen-Problem. Zumindest das Podium wäre möglich gewesen, meint der achtfache Weltmeister.

Wenig überraschend war Marc Márquez ernüchtert, nachdem er – erstmals auf Ducati in Führung liegend – auf seiner Lieblingsstrecke ausrutschte und das Rennen vorzeitig beenden musste. «Der Hauptgrund für meine Enttäuschung: Das Feeling war da, der Speed war da.» Und das trotz technischer Probleme, die ihn das gesamte Rennen über plagten: Die Vorderbremse verhielt sich seltsam und wurde zu heiß. «Der Grund, warum ich mich in der Spitzengruppe behaupten konnte: Der Speed war nicht sehr hoch. Ich musste mein Brems-Problem umfahren, und das ist mir anfangs recht gut gelungen.» Doch das Unheil hatte sich schon in der Runde vor seinem Sturz angekündigt: «In Kurve 11 wollte ich bremsen wie normal – aber niemand war zu Hause.» Diesmal konnte er es noch retten, doch im nächsten Umlauf war Endstation: «Ich war vielleicht ein kleines bisschen schneller, musste noch härter bremsen und bin dann weggerutscht.»

Keine Punkte aus dem US-GP mitgenommen, aber eine Erkenntnis: «Der Speed ist da, das ist sehr positiv.» So erklärt sich auch seine Flucht nach vorn an die Spitze, denn er wollte die Bremse bestmöglich kühlen. «Normalerweise achtest du auf deinen Reifenverschleiß und kalkulierst dein Rennen, doch meine Gedanken waren immer bei der Vorderbremse, denn die hat sich in jeder einzelnen Kurve anders angefühlt.»

Und so kam es, wie es kommen musste: «Ich habe einen Fehler gemacht und bin gestürzt.» Tatsächlich sah der Sturz auch von außen nicht wie ein typischer MM93-Crash aus. Das Rettungsmanöver war dem achtfachen Weltmeister schon lange anzusehen, bevor er zu Boden ging – ohne dass er zuvor etwas Verrücktes gemacht hätte. Technische Probleme dieser Art waren im HRC-Werksteam selten. Und doch stellt sich Marc vor die Gresini-Crew: «Diesmal hatten wir ein technisches Problem, und wir müssen eine Antwort finden. Ganz einfach. Das Team reagiert schnell, und sie werden das lösen.»

Dass Márquez mit dem Brems-Problem keine Märchen erzählt, beweisen die Ducati-Daten: Vor seinem Crash hatte er am Bremshebel gepumpt, weil kein Druckpunkt fühlbar war. Ob er wegen dieser Probleme einen Sieg weggeworfen hat? «Sieg weiß ich nicht, aber vermutlich ein Podium.» Übrigens hatte er sich unmittelbar vor dem Start reifenmäßig noch umentschieden: «Nur zwei Fahrer hatten – so wie ich – hinten den Medium-Reifen aufgezogen, alle anderen Ducatis jedoch den weichen. Daher ging ich in letzter Sekunde noch den ausgetretenen Pfad.»

An der Nicht-Performance der Bremse hätte ein anderer Hinterreifen an diesem Tag jedoch auch nichts geändert.

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