Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Marini: «Habe mir vorgestellt, dass ich vorne bin»

Von Stephan Moosbrugger
Luca Marini

Luca Marini

Luca Marini (Repsol Honda) fuhr am Sonntag in Aragon ein einsames MotoGP-Rennen am Ende des Feldes. Nachdem sein Bike beim Start ausgegangen war, musste er von der Box aus starten. Er fand seine Motivation.

Für Luca Marini (Repsol Honda) gab es im MotorLand Aragon erneut keine Punkte. Im Sprintrennen wurde er 16. und war zumindest zweitbester Honda-Fahrer. Im Grand Prix streikte beim Start seine RC213V – der Italiener wollte von Position 20 losfahren, doch als die Ampel auf Grün schaltete und die Fahrer vor ihm lospreschten, blieb er stehen. «Das Bike ist einfach ausgegangen – ich weiß nicht warum, wir müssen uns das ansehen», gab Marini zu verstehen. «Es ist schade, denn wir kommen Schritt für Schritt etwas näher, aber wir nutzen unsere Chancen nicht – heute sind viele Fahrer gestürzt, es wäre also einfach gewesen, in den Punkten zu sein.»

Marini musste zurück in die Boxengasse, wo sein Bike wieder gestartet wurde. Er nahm das Rennen von der letzten Position mit einem großen Rückstand in Angriff. «In den ersten Runden waren meine Reifen noch kalt und es war sehr schwierig», so der 27-Jährige. «Nach ein paar Runden war es besser und meine Rundenzeiten waren ähnlich zu den anderen Honda-Fahrern. Das ist momentan das Potenzial unseres Bikes. Bei schwierigen Bedingungen haben wir mehr zu kämpfen als bei normalen – es ist Teil des Prozesses. Wir blicken jetzt voraus nach Misano, was eine komplett andere Strecke ist mit viel Grip und normalen Bedingungen.»

Marini fuhr ein einsames Rennen und musste sogar darauf achten, dass er von Marc Marquez nicht überrundet wurde. Wie schwer war es, von so weit hinten die Motivation aufrecht zu halten? «Es war sehr schwer, weil die Streckenbedingungen nichts verzeihen. Wenn du die normale Linie verlässt, ist es ein Desaster. Es ist sehr leicht, viel Zeit und den Fokus zu verlieren. Aber ich blickte auf den Bildschirm, sah den Führenden und versuchte Gas zu geben, dass er mich nicht überholt – somit hatte ich meine Motivation gefunden», schmunzelte Marini. «Ich habe mit vorgestellt, dass ich vorne bin im Rennen und Marquez hätte gepusht, um mich zu überholen. Am Ende habe ich gewonnen.»

Leider war es am Ende nur der 17. und letzte Platz für den Halbbruder von Valentino Rossi. Auch in der Gesamtwertung ist Marini derzeit mit einem Punkt auf dem letzten Rang zu finden.

Ergebnisse MotoGP Aragon, Grand Prix (1. September):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 23 Runden in 41:47,082 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +4,789 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +14,904
4. Brad Binder (ZA), KTM, +16,459
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +18,776
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +20,549
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +24,759
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +37,159
9. Alex Rins (E), Yamaha, +39,420
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +40,602
11. Takaaki Nakagami (J), Honda, +41,782
12. Augusto Fernández (E), KTM, +42,083
13. Johann Zarco (F), Honda, +43,264
14. Joan Mir (E), Honda, +49,735
15. Jack Miller (AUS), KTM, +55,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +57,322
17. Luca Marini (I), Honda, +1:52,386 min
– Alex Márquez (E), Ducati, 6 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Maverick Viñales (E), Aprilia, 13 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 17 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 23 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Aragon, Sprint (31. August):

1. Marc Márquez (E), Ducati,11 Runden in 19:50,034 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +2,961 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +6,694
4. Alex Márquez (E), Ducati, +9,950
5. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,749
6. Brad Binder (ZA), KTM, +14,144
7. EneaBastianini (I), Ducati, +14,291
8. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,836
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,298
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +20,448
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +20,678
12. Augusto Fernández (E), KTM, +21,429
13. Jack Miller (AUS), KTM, +22,110
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +22,440
15. Antonio Di Giannantonio (I), Ducati, +23,468
16. Luca Marini (I), Honda, +26,822
17. Alex Rins (E), Yamaha, +26,910
18. Joan Mir (E), Honda, +31,147
19. Maverick Viñales (E), Aprilia, +37,642
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 10 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 11 Runden zurück
– Aleix Espargaró (E), Aprilia, 11 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Martin, 299 Punkte. 2. Bagnaia 276. 3. Marc Marquez 229. 4. Bastianini 228. 5. Acosta 148. 6. Binder 145. 7. Vinales 139. 8. Aleix Espargaro 118. 9. Di Giannantonio 112. 10. Alex Márquez 104. 11. Morbidelli 83. 12. Bezzecchi 82. 13. Oliveira 60. 14. Miller 50. 15. Quartararo 51. 16. Raul Fernandez 46. 17. Augusto Fernandez 19. 18. Nakagami 17. 19. Zarco 16. 20. Rins 15. 21. Mir 14. 22. Pedrosa 7. 23. Pol Espargaro 6. 24. Marini 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 426 Punkte. 2. Aprilia 219. 3. KTM 217. 4. Yamaha 62. 5. Honda 33.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 504 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 382. 3. Gresini Racing MotoGP 333. 4. Aprilia Racing 258. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 194. 6. Red Bull KTM Factory Racing 193. 7. Red Bull GASGAS Tech3 168. 8. Trackhouse Racing 106. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 66. 10. LCR Honda 35. 11. Repsol Honda 16.

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