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Marco Bezzecchi (8.) und VR46 suchen den Nachbrenner

Von Thomas Kuttruf
Eifrig: Marco Bezzecchi schaffte beim Misano-Test 55 Runden

Eifrig: Marco Bezzecchi schaffte beim Misano-Test 55 Runden

Während Fabio Di Giannantonio den Misano-Test absagte, zeigte «Bez» bei seinem letzten MotoGP-Test auf einer Ducati viel Einsatz. Auch Bezzecchi ging für eine Session mit dem neuesten Michelin-Gummi auf den Kurs.

Das VR46-Racing-Team unter der operativen Leitung von Teammanager Pablo Nieto erlebte im ersten Anlauf das Gegenteil eines glorreichen Heim-GP. Mit Marco Bezzecchi in Startreihe 1 hatte es zwar beste Anzeichen gegeben, doch bereits Stunden später war die Stimmung im Keller. Binnen zwei Minuten waren Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi aus dem Misano-Sprint geflogen.

Mit Platz 5 für «Bez» und Rang 9 für «Diggia» im San Marino-GP endete das Wochenende versöhnlich, aber ohne das erhoffte Highlight. 

Am Montag ging die Laune dann erneut nach unten. Di Giannantonio sah sich mit anhaltenden Beschwerden in der Schulter nicht in der Lage, in den Testbetrieb einzugreifen. Die Desmosedici mit der #49 blieb abgedeckt.

Strategisch hatte es damit den falschen Piloten erwischt. Für den 2025 weiterhin für die Rossi-Mannschaft aktive Di Giannantonio hätte der Test mitunter einen höheren Stellenwert gehabt als für den ausscheidenden Bezzecchi.

Bei VR46-Racing nahm man die Situation mit Professionalität. Im Hinblick auf die noch lange Saison und mit dem Ziel, einen bestmöglichen Schlussspurt zu zeigen, gab sich Heimspieler Bezzecchi als eifriger Tester. Immerhin 55 Runden legte die #72 am Montag zurück. Als Achter der Rangliste mit 0,5 Sekunden Rüchstand auf die Bestzeit war Bezzecchi alles andere als im reinen Pflichtmodus unterwegs.

Auch Marco Bezzecchi hatte dabei die Chance, eine Session mit dem neu entwickelten Michelin-Vorderreifen zu fahren. Nach kurzem Erstkontakt zog Bezzecchi ein postives Fazit. Seine Aussagen wichen wenig ab von den denen des Weltmeisters. Bezzecchi bestätigte: «Der erste Eindruck war wirklich gut. Die Stabilität beim Bremsen war hervorragend und auch in großer Schräglage hatte ich ein gutes Gefühl. Der Reifen scheint etwas mehr Auflagefläche zu bieten – allerdings erfordert das auch mehr Kraft in die Schräglage und beim Umlegen.»

Der Ducati-Pilot weiter: «Leider waren es insgesamt nur acht Runden. Es wird also noch deutlich mehr Zeit benötigen, um sich darauf endgültig einzustellen.»

Anstatt zu resignieren, zeigte sich Bezzecchi beim Test sehr bemüht, wieder an die besten Zeiten der Saison 2023 anzuknüpfen. «Für uns ist es wichtig, weiter zusammen für das Projekt zu arbeiten. Wir wollen unbedingt eine Steigerung zum Ende der Saison. Wir brauchen nochmals einen Boost, um gemeinsam noch in diesem Jahr wieder aufs Podium zu kommen.

In der Praxis bedeutete das: «Wir haben auch beim Test sehr viele verschiedene Sachen am Setting ausprobiert. Sowohl am Fahrwerk als auch bei der Elektronik. Was mich gefreut hat: Wir haben beim Test noch eine Verbesserung bei der Abstimmung der Front erzielt. Ich hoffe sehr, dass auch das hilft, um nicht nur beim nächsten Rennen noch weiter nach vorn zu kommen.»

2023 wurde Bezzecchi im Misano-GP nur knapp von Jorge Martin geschlagen. Beim nächsten Lauf an der Adria am übernächsten Wochenende muss das Ziel zunächst lauten, sich Ducati-Kollege Franco Morbidelli vom Leib zu halten. Der Pramac-Pilot, der im Misano-Sprint sein erstes Podest erreichen konnte und auch im Test schneller war, liegt in der WM-Tabelle lediglich drei Punkte hinter dem zukünftigen Aprilia-Mitarbeiter Bezzecchi.

Ergebnisse MotoGP-Test Misano (9. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:30,619 min
2. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,161 sec
3. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,336
4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,433
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,444
6. Jorge Martín (E), Ducati, +0,492
7. Marc Márquez (E), Ducati, +0,511
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,514
9. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,625
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,786
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,807
12. Alex Márquez (E), Ducati, +0,836
13. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,920
14. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,064
15. Jack Miller (AUS), KTM, +1,221
16. Alex Rins (E), Yamaha, +1,332
17. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,354
18. Johann Zarco (F), Honda, +1,490
19. Takaaki Nakagami (J), Honda,+1,686
20. Luca Marini (I), Honda, +1,883
21. Joan Mir (E), Honda, +1,968
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia,+2,683
23. Stefan Bradl (D), Honda, +3,466

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