KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Maverick Vinales ist besonders vom Fahrer überzeugt

Von Thomas Kuttruf
Selbstbewusst: Aprilia-Werksfahrer Maverick «Top Gun» Vinales

Selbstbewusst: Aprilia-Werksfahrer Maverick «Top Gun» Vinales

Seit seinem spektakulären Auftritt mit zwei Siegen beim US-GP konnte Aprilia-Werksfahrer keine weiteren Höhepunkte setzen. Sollte es auch in Japan nicht klappen, dann liegt es laut Vinales zumindest nicht am Piloten.

Mit den Rennen in Japan läutet der Spanier Maverick Vinales die letzte Phase seiner Aprilia-Zeit ein. Nach gut drei Jahren wird Vinales dem Aprilia-MotoGP-Projekt zum Saisonende den Rücken kehren und sich mit KTM der vierten Marke seiner Karriere in der Königsklasse widmen.

Nach Fakten beurteilt verliert das Team aus Noale damit den aktuell erfolgreichsten Piloten. Als Siebter der Tabelle liegt «Top Gun» klar vor Aleix Espargaro und den beiden Trackhouse-Racern Miguel Oliveira und Raul Fernandez. Mit Jorge Martin und Marco Bezzecchi hofft man dafür bestmöglichen Ersatz für die kommenden Jahre gefunden zu haben.

Die Saison 2024 von Vinales lässt nur bedingt Schlüsse auf die wahre Schlagkraft zu. Zwischen beeindruckend – in den USA fuhr Vinales die Konkurrenz souverän in Grund und Boden – und abgeschlagen waren alle Ergebnisvarianten vertreten. In den letzten Events gelang es der #12 sich dann vergleichsweise konstant im vorderen Mittelfeld festzusetzen. Die letzten beiden GP-Rennen beendete der Werksfahrer jeweils auf Platz 6.

In Japan bestätigte Vinales, das gute Gefühl bei den Rennen: «Wir haben definitiv einen Weg gefunden, im Rennen konstant ein gutes Tempo. Mit dem Rhythmus der letzten Läufe wären sogar noch bessere Resultate möglich – wenn es denn im Quali für eine bessere Ausgangslage gereicht hätte.»

Was die Leistung in Misano und Mandalika betrifft, klopfe sich Vinales im Fahrerlager von Motegi nochmals ausgiebig selbst auf die Schulter : «Sehr zufrieden bin ich besonders mit mir. Ich bin einfach auch sehr gut gefahren, habe praktisch keine Fehler gemacht. Auch habe ich es geschafft, die Reifen sehr gut über die Distanz zu verwalten. Ich würde sagen – ich habe zuletzt jede Runde das Beste aus dem Bike herausgeholt.»

Der limitierende Faktor ist laut dem Piloten klar auszumachen. Vinales: «Das Problem bleibt. Wir alle wissen, dass es im Motorrad mechanische Grenzen gibt. Damit zu arbeiten, das ist das, was wir jedes Wochenende mit unseren Möglichkeiten versuchen. Die Basis des Bikes ist das ganze Jahr identisch, also probieren wir mit Details wie der Motorbremse zu adaptieren. Wir haben die Situation genau verstanden und ich kann sagen, dass mein Selbstbewusstsein weiter sehr gesund ist.» Dem wäre eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

In den vergangenen Events bemängelte der Spanier besonders das Bremsverhalten der RS-GP. In Hinblick auf den sehr harten Bremskurs von Motegi ist sich der Pilot der Herausforderung bewusst. «Theoretisch schaut es hier weniger gut aus für uns. Natürlich wird Japan für die Aprilia eine besondere Herausforderung, aber wir haben bereits kleine Verbesserungen beim Bremsen erarbeitet, dazu kommt hier ein ganz anderer Grip und wieder andere Reifen. Ich bin bereit, alles zu geben, um auch hier wieder ein gutes Resultat zu holen.»

Als bestes Ergebnis mit Aprilia erreichte Maverick Vinales auf dem Twin Ring Motegi im Jahr 2022 einen siebten Platz. Ob Vinales, der sich als Fan der japanischen Kultur bei seinen Abschiedsrennen mit der RS-GP in Japan nochmals verbessern kann, wird auch von den Wetterbedingungen abhängen. Die Vorhersage deutet aktuell auf nasse Rennen hin.

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