Oliveira: «Bin ohne Psycho-Schaden davongekommen»

Miguel Oliveira: Lag beim GP-Comeback schon auf Platz 4, ging aber aber in Runde 18 zu Boden
Sieben Rennen hatte Pramac-Pilot Miguel Oliveira mit einer Schulterverletzung auslassen müssen. Dass der Portugiese ausgerechnet bei seinem Comeback eines der kuriosesten Rennen der MotoGP-Geschichte erwischte, war so nicht vorhersehbar. Oliveira hatte jedenfalls seinen Humor trotz seines Abflugs nicht verloren: «Ich hatte mir alles gewünscht, aber nicht das! Vor dem Rennen habe ich um klare Verhältnisse gebetet. Entweder Regen oder trocken.»
Die Gebete wurden erhöht, auch wenn ein Wolkenbruch ausblieb, der 12. Lauf des Jahres hatte sich das Prädikat des Regenrennens verdient. Da Oliveira mit seiner Mannschaft auf die richtige Strategie gesetzt hatte und ein weiterer Motorradwechsel ausfiel, spülte das Chaos-Rennen den Rückkehrer stellenweise weiter nach vorne.
Längere Zeit hielt sich die in Le Mans im Spezial-Design des Teamsponsors Alpine lackierte Pramac-Yamaha mit der #88 auf Position 4 auf. Eine dramatische Steigerung nach den Resultaten auf trockener Piste. Im Qualifying war Oliveira nicht über Platz 20 hinausgekommen und im Sprint ging die #88 als Letzter unter.
Als der Regen etwas stärker wurde, kam Oliveira dann aber auch im Nassen ins Rudern: «Es war eine wichtige Lehrstunde heute, was die Abstimmung im Regen angeht. In dem Moment, als mehr Wasser auf der Straße war, ließ die Haftung am Hinterrad sofort deutlich nach. Es war heftig und ich hatte große Mühe, das Bike auf Kurs zu halten. Ich bin aber froh, dass bei diesen Bedingungen etwas mitgenommen wurde, das uns helfen wird.»
Erst musste der Portugiese Aldeguer Vinales und Acosta passieren lassen – dann ging die Erhaltungsmaßnahme schief. In Runde 18 ging auch Oliveira zu Boden. Der Crash des fünffachen MotoGP-Siegers war damit nur einer von 13 Stürzen während des Frankreichs. Tragisch für Pramac – auch Teamkollege Miller warf die M1 in den Dreck.
Gut für Oliveira, der Sturz verlief harmlos und ohne weitere Schäden, wie der Pilot sogar mit einem Lachen bestätigte: «Ich kann sagen, dass ich die Sache ohne psychische Schäden überstanden habe. Auch dem Körper geht es gut. Der Sturz in Kurve 14 war glücklicherweise langsam und ich bin komplett in Ordnung.»
Fazit des Chaos-GP von Le Mans: Während Miguel Oliveira bei den trockenen Sessions noch deutlich Defizite hatte und das Tempo der MotoGP-Elite nicht gehen konnte, spielte der Routinier im Nassen über weite Teile seine Erfahrung aus und bewies, dass er es nicht verlernt hat, ein MotoGP-Bike standesgemäß zu bewegen. Zum nächsten Grand Prix in England reist Olivera mit nur zwei WM-Punkten – ist dafür aber um eine wichtige Erfahrung reicher.
Ergebnisse MotoGP Le Mans, Rennen (11. Mai):
1. Johann Zarco (F), Honda, 26 Runden in 45:47,541 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +19,907 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +26,532
4. Pedro Acosta (E), KTM, +29,631
5. Maverick Viñales (E), KTM, +38,136
6. Takaaki Nakagami (J), Honda, +59,527
7. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1:10,302 min
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1:10,363
9. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1:25,791
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +1:26,529
11. Luca Marini (I), Honda, +1:32,535
12. Alex Rins (E), Yamaha, +1:35,357
13. Enea Bastianini (I), KTM, 1 Runde zurück
14. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1 Runde zurück
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1 Runde zurück
16. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1 Runde zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 8 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 20 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 21 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 23 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 26 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):
1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 12 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 171 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 85. 5. Di Giannantonio 74. 6. Zarco 72. 7. Quartararo 56. 8. Aldeguer 48. 9. Acosta 46. 10. Ogura 43. 11. Viñales 40. 12. Bezzecchi 38. 13. Marini 37. 14. Binder 32. 15. Bastianini 31. 16. Rins 23. 17. Miller 19. 18. R. Fernandez 15. 19. Mir 12. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 217 Punkte. 2. Honda 85. 3. KTM 76 4. Yamaha 72. 5. Aprilia 62.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 291 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 197. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 159. 4. Monster Energy Yamaha 79. 5. Red Bull KTM Factory Racing 78. 6. LCR Honda 72. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 71. 8. Trackhouse MotoGP Team 58. 9. Honda HRC Castrol Team 49. 10. Aprilia Racing 46. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.